Kapitel 16: Tanzen alleine ist schwer

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Erzähler

Überglücklich betrachtet Makoto den Ring. Er kann es noch gar nicht fassen, er hat einen Ring für Haru. Er hat so einen wunderschönen Ring für seinen geliebten Haru. Er geht hüpfend die alte Straße wieder herunter. Es ist ein herrlicher Tag. Er summt und lässt den Blick zu dem fernen Meer schwenken. Die hochstehende Sonne strahlt durch das löchrige Blätterdach und erwärmt sein lächelndes Gesicht. Moment! Hochstehende Sonne?! Hastig schaut er auf seine Uhr. „Oh nein. Schon so spät!" ruft Makoto panisch aus und läuft so schnell, wie es das Gefälle des Weges erlaubt, ohne dabei hinzufallen, nach Hause. Wenn er es noch irgendwie pünktlich zur Schule schaffen will, muss er sich beeilen und er muss auch noch Haru abholen.


Vollkommen abgehetzt und verschwitzt kommt Makoto zu Hause an. Er stürmt durch die Haustür und schlüpft schnell aus seinen Schuhen. „Makoto? Wo warst du denn? Wir haben dich schon gesucht." begrüßt ihn seine Mutter, in der Küchentür stehend. „Ich war Joggen." japst er und stolpert die Treppe hoch. „In Schuluniform?" fragt Frau Tachibana ungläubig, während sein Vater und seine Geschwister im Esszimmer anfangen zu kichern. „Ja!" ruft Makoto, von seinem Zimmer aus, schnappt sich schnell seine Sachen und läuft ins Badezimmer. Bevor er heute irgendwo hingehen kann muss er erst einmal duschen. „Teenager." schüttelt Frau Tachibana leicht belustigt den Kopf und geht wieder in die Küche um die Bentos für die Zwillinge fertig zu machen.

Schnell hat Makoto fertig geduscht, läuft in sein Zimmer und schlüpft in neue Klamotten, um dann die Treppe auf dem Weg nach draußen herunter zu poltern. Den Ring hat er sicher in seinem Zimmer verwahrt, schließlich ist er sein größter Schatz, der nur für Haru bestimmt ist und den er auf keinen Fall verlieren will. „Was ist mit deinem Bento?" ruft seine Mutter aus der Küche. Ach ja mein Bento, denkt sich Makoto mitten im Lauf und will umdrehen, sodass er über seine eigenen Füße stolpert und hinfällt. Das kommt davon, wenn die Füße in die eine Richtung wollen und der Kopf in die Andere. „Geht es dir gut?" ruft sein Vater besorgt. Schnell rappelt sich Makoto wieder auf, läuft in die Küche, schnappt sich sein Bento und umarmt hektisch seine Mutter zum Abschied. „Warte!" hält sie ihren Sohn am Arm auf, bevor er wieder weg ist. „Denk daran, dass wir mit den Zwillingen direkt nach der Schule zum Arzt und dann noch in die Stadt fahren, also sind wir dann erst am Abend wieder da. Und morgen fahren wir zu euren Großeltern, also wenn du etwas mit deinen Freunden machen willst, dann kläre das am besten schon Heute." informiert sie ihren zappeligen Sohn, der auf dem Sprung ist. „Ja, ok. Tschüss." erwidert Makoto und ist wieder aus dem Raum, bevor noch jemand etwas sagen kann. Prompt stolpert er im Flur über seine eben liegengelassene Tasche und kann froh sein, dass sein Bento so gut eingepackt ist, sonst hätte er noch mehr Zeit mit einrechnen müssen. Seine Familie hört den Aufprall und sein kurzes Fluchen und brechen in Lachen aus. „Am Sonntag konnte er besser laufen." witzelt Herr Tachibana zu den Zwillingen am Tisch, weshalb er ein Kichern erntet. „Das habe ich gehört!" ruft Makoto aus dem Flur, während er sich hektisch wieder aufrappelt, sein Bento in die Tasche packt und aus der Tür stürmt. „Hab ein schönen Tag!" ruft Frau Tachibana ihrem Sohn hinterher, der schon aus der Tür ist und wieder mit einem lauten Krachen zu Boden stürzt. Kopfschüttelnd stimmt Frau Tachibana auch mit ins Lachen ein. Ihr Sohn kann manchmal ziemlich unkoordiniert werden, wenn er es eilig hat.


Makoto

Schnell rapple ich mich wieder hoch und kann noch deutlich meine Familie lachen hören. Was soll ich denn machen, wenn ich es eilig habe? Ich laufe die Treppe zu Harus Haus hoch und stürme wenig später ins Badezimmer, wobei ich klingeln oder klopfen total vergessen habe. Etwas skeptisch beäugt mich Haru. „Gu-ten Mo-rgen, Haru-chan." presse ich nach Luft schnappend hervor. „Lass das chan weg." kommentiert Haru unbeeindruckt und macht sich mit seiner gewohnten Geschwindigkeit an seine Morgenroutine, während ich schon fast durchdrehe. Sagen ihm die Begriffe 'beeilen' oder 'wenig Zeit' etwas?

♥ Für immer mit dir schwimmen ♥ MakoharuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt