Makoto
„Ah, pass auf!" schreit meine Mutter plötzlich und ich greife aus Reflex Harus Hand. Mein Vater geht voll in die Eisen und kann im letzten Moment noch dem bremsenden Wagen vor uns ausweichen, welcher uns bedrohlich nahe kommt. Es hat nicht viel gefehlt und wir wären hinten aufgefahren, aber dadurch, dass mein Vater ausweichen konnte, bleibt der Crash aus und wir können nach einem kurzen Schockmoment die Fahrt weiter fortsetzten. Auch wenn der Schreck vorüber ist und der Verkehr jetzt wieder gleichmäßig fließt, sind wir noch immer voller Adrenalin. Ich kann nur froh sein, dass durch diesen Vorfall niemand etwas von unserem Kuss mitbekommen hat. Erst jetzt stelle ich fest, dass ich noch immer Harus Hand halte. Auch wenn ich es eigentlich nicht will, lasse ich sie los und rücke etwas von ihm weg. Es widerstrebt mir total das zu tun, aber durch die Aufregung haben die Zwillinge von ihren Gameboys abgelassen und schauen ab und zu nach hinten, während sie sich aufgeregt mit meinen Eltern und mir über den Vorfall unterhalten. Haru beteiligt sich nicht am Gespräch, sondern hört nur stumm zu und schaut aus dem Fenster. Wie gerne würde ich ihn einfach in den Arm nehmen und seinen Herzschlag an Meinem spüren.
Wir kommen an unserem Bestimmungsort an und suchen uns einen Parkplatz. Aufgrund dessen, dass der Zooparkplatz gerade umgebaut wird und die ausgewiesenen Ersatzparkplätze, wegen dem heutigem gutbesuchten Stadtfest auch nicht reichen, müssen wir weit weg parken. Schlussendlich finden wir einen weitläufigen, begrünten fast komplett leeren Parkplatz auf der anderen Seite der Stadt. Es herrscht hier eine angenehme Stimmung, obwohl die Stadt auf der anderen Seite der Straße liegt. Viele Bäume mit einem dicken Blätterdach sorgen dafür, dass der gesamte Platz schattig ist und wir keine Sorge haben brauchen, dass sich unser Auto extrem aufheizt. Als das Auto endlich geparkt ist, sind wir alle glücklich auszusteigen und uns strecken zu können. „Okasan, wo ist jetzt der Zoo?" fragt Ran aufgeregt und voller Vorfreude. Es ist nicht verwunderlich, dass sie den Weg nicht kennt, schließlich haben wir sonst immer direkt vor dem Zoo parken können. Allerdings ist unser letzter Besuch auch schon bestimmt zwei Jahre her. „Wir müssen da lang." antwortet meine Mutter und zeigt in die entsprechende Richtung. „Da haben wir noch einen schönen Fußmarsch vor uns. Also auf geht's, sonst kommen wir heute gar nicht mehr an." sagt mein Vater motiviert und schultert den Rucksack. „Auf geht's!" rufen Ren und Ran im Chor und laufen sofort los. Meine Mutter kichert, als sie ihren Jüngsten nach sieht, die schon einmal vorlaufen. Auch wir setzen uns in Bewegung und folgen den Zwillingen.
Nach 30 Minuten, die wir durch die überfüllte Stadt gelaufen sind, kommen wir an dem Park, in dem der Zoo liegt, an. Hier ist es wieder etwas entspannter und den Verkehrslärm lassen wir immer weiter hinter uns. Es ist schon 10 Uhr als wir durch den Eingang gehen. Ich habe zwischendurch noch einen Plan des Zoos geholt und studiere ihn. „Wenn wir uns beeilen, dann können wir noch die Fütterung der Pinguine sehen." sage ich und zeige in die dazugehörige Richtung. „Ja, Pinguine." ruft Ren begeistert und zieht unsere Mutter auch gleich weiter. Nach ein einigen Minuten, die wir schnellen Schrittes durch das Gelände zurücklegen, kommen wir bei dem großen Becken der Pinguine an. Die Fütterung läuft bereits, sodass eine große Menschenmenge die Sicht versperrt. Kurzerhand nehme ich Ran und mein Vater Ren auf die Schulter, sodass die beiden etwas sehen können. Der Tierpfleger in der Mitte des Geheges wird von einer großen Schar an Pinguinen belagert, die alle einen Fisch ergattern wollen. Während er spricht wirft er immer wieder einen oder mehrere Fische von sich, welchen die Pinguine sogleich hinterherlaufen. So wie die flugunfähigen Vögel watscheln erinnern sie mich an Nagisas Talent, das er uns bei dem Sommercamp gezeigt hat. Sofort muss ich bei der Erinnerung daran lachen, so betrachtet hatte seine Vorstellung doch mehr von diesen flugunfähigen Vögeln, als gedacht. Nach zirka 10 Minuten ist die Fütterung vorbei und zumindest weiß ich jetzt, dass Pinguine an Land leicht kurzsichtig sind und dass es öfters gleichgeschlechtliche Paare gibt. Wenn ich es so betrachte, sind sie uns Menschen einen großen Schritt voraus. Ich lasse meine Schwester wieder runter und langsam löst sich auch die Menschentraube um uns herum auf. „Also, was wollen wir als nächstes machen?" fragt mein Vater um einen groben Plan für den weiteren Tag aufzustellen. „Zum Spielplatz!" platzen die Zwillinge gleichzeitig heraus. „Wir sind aber nicht nur für den Spielplatz in den Zoo gefahren." antwortet meine Mutter lächelnd. „Also ich finde die Flugshow, die mittags stattfinden soll, sehr interessant." bringt mein Vater genauso lächelnd, dass Gespräch wieder zur Frage zurück. „Oh ja, oder die Show der Seelöwen. Da können wir noch etwas lernen." fügt meine Mutter hinzu. „Okasan, wir alle wissen, dass du nur das Junge der Eisbären sehen willst." werfe ich ein und auch meine Geschwister nicken zustimmend. Unsere Mutter hat die letzte Woche von nichts anderem gesprochen, als dass das Eisbärenjunge niedlich sein soll und dies ist eben direkt neben den Seelöwen. „Soll ich lieber euch den ganzen Tag knuddeln und euch sagen wie niedlich ihr seid?" fragt meine Mutter scherzhaft drohend. Sofort schütteln wir alle unsere Köpfe. „Gut, dann wäre das damit geklärt." kostet sie lachend ihren Triumph aus. „Also zur Seelöwenshow, zur Flugshow und zum Spielplatz. Was noch?" fragt mein Vater. „Zum Aussichtsturm." antworte ich und richte mich dann an meinen Verlobten, der still neben mir steht. „Und Haru, was willst du machen?" „Boot fahren." ist seine kurze Antwort. „Oh ja!" schreien die Zwillinge sofort hellauf begeistert und auch meine Eltern sind von der Idee angetan. „Gut, dann machen wir uns auf den Weg zur Bootssafari und danach sehen wir dann weiter." bestimmt mein Vater. Wir machen uns auf den Weg und folgen dem Rundgang, der durch den ganzen Zoo führt, Richtung Bootssteg. Obwohl heute wunderschönes Wetter ist, ist im Zoo nicht viel los, sodass wir teilweise ganz alleine auf den schmalen Pfaden gehen und uns entspannt die Tiere ansehen können. Sie haben hier sogar einige freilaufende Pfauen, die unseren Weg kreuzen, sich aber nicht weiter um uns scheren. „Haru-san, ich will klettern." sagt Ran plötzlich und zieht an Harus Ärmel, ihren Blick auf einen kleinen Kletterparkour gerichtet. Der Zoo hat als Abwechslung viele solcher kleinen Klettermöglichkeiten am Wegesrand eingebaut. Über die Seile oder Baumstämme zu laufen braucht nicht länger als ein paar Minuten, aber dennoch ist es eine willkommene Abwechslung, die meine Geschwister zu gerne nutzen. Haru lässt sich erweichen und geht mit ihr zu den Baumstamm. Während meine Schwester auf den Balken balanciert hält Haru sie am Arm fest, sodass sie ihr Gleichgewicht nicht verliert. Sobald Ran durch den Parkour ist, will Ren das natürlich auch mit Haru machen. Nachdem die Zwillinge jeweils zweimal mit ihm über die Baumstämme gelaufen sind, gehen wir weiter. Wir kommen bei dem nächsten Gehege an und schauen durch das dicke Glas, welches als Abtrennung dient. Lange müssen wir nicht suchen, der männliche Löwe mit seiner buschigen Mähne, thront obenauf einem großen Felsen und ist somit nicht zu übersehen. Es hat etwas majestätisches, wie die große Raubkatze dort oben liegt, die großen Tatzen über den Felsen hängend und mit den gelben Augen, die jede kleinste Bewegung wahrnehmen und uns verfolgen. Wir verweilen einige Minuten, aber da der Löwe uns nur beobachtet und die Weibchen schlafen und sich sonst nicht weiter regen, haben Ren und Ran bald das Interesse verloren und wollen weiter. Wir gehen vorbei an Wölfen, Rentieren, Bisons, Waschbären und anderen Tieren, bis wir zu der von uns geliebten Safari Bootsfahrt kommen.
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♥ Für immer mit dir schwimmen ♥ Makoharu
FanfictionFree - Hauptpairing Makoharu Makoto liebt Haruka und das schon seit langem und heute will er es ihm endlich sagen. Aber es geht etwas schief und Haruka ist am Boden zerstört. Das ist der Anfang ihrer Beziehung und dieser Geschichte. Ihr werdet die...