Kapitel 8: „Ihr" und „Sie", kein „er" und „ihn"

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Makoto

Ich schlage meine Augen auf und sehe gleich das niedlichste Gesicht dieser Welt. Haru ist noch im Land der Träume und sieht total knuffig aus, während er auf mir liegt. Es gibt nichts Schöneres als neben ihm aufzuwachen. Und wenn ich erst an die letzte Nacht denke wird mir gleich wieder wärmer, wie er ausgesehen hat und seine lieblichen Töne. Es war einfach himmlisch ihn so zu sehen. Ich hoffe nur, dass es ihm gut geht und dass er keine Schmerzen hat.... War ich auch wirklich vorsichtig genug? Ich habe mich einfach treiben lassen und versucht es ihm so angenehm wie möglich zumachen. Ob es mir gelungen ist? Und habe ich ihn ausreichend vorbereitet? Hätte ich vorher vielleicht noch mehr recherchieren müssen? Aber sein Stöhnen, wenn ich mich nur daran erinnere, wird mir schon heiß. Ich sollte schnell an etwas anderes denken, sonst wird sich gleich wieder etwas regen.

Ich bin so unheimlich glücklich, dass ich Angst habe zu explodieren, weil die umher schwirrenden Schmetterlinge in meinem Bauch herauswollen. Ich kann es kaum fassen, dass wir verlobt sind. Haru, die Liebe meines Lebens, will mich heiraten. Ich habe schon einen Schock bekommen, als er nein gesagt hat, aber nur um mir zu sagen, dass er nicht noch überlegen muss. Ein Kribbeln durchzuckt meinen Körper, am liebsten würde ich herumspringen um meinem unendlichen Glück und meiner unbändigen Ekstase Ausdruck zu verleihen. Wie kann man nur so glücklich sein? Am liebsten würde ich Schreien und Jubeln, die ganze Welt ist so wunderschön und ich bin so megaglücklich, dass es schon fast wehtut. In Gedanken springe ich in die Luft und laufe jauchzend über eine farbenfrohe Blumenwiese. Mein Herz hüpft in schnellem Takt und die ganze Welt beglückwünscht mich zu meiner unbändigen Heiterkeit. Ich kann gar nicht anders als überglücklich zu lächeln, während ich sanft über Harus Rücken streichle. Er ist so niedlich und seine Haut ist so atemberaubend weich. Wie kann jemand, der so viel mit Wasser in Kontakt kommt, so sanfte und glatte Haut haben? Ich schaue in sein entzückendes Gesicht, er schläft so friedlich. Ich hoffe, ich wecke ihn nicht durch meinen schnellen Herzschlag, der gegen meine Brust hämmert.

Es vergehen viele weitere wundervolle Minuten, die sich wie Sekunden anfühlen, weil ich sein Gesicht betrachte. Dann regt er sich langsam und öffnet die Augen. Noch etwas verschlafen sieht er mich an, so hinreißend. „Morgen." sage ich liebevoll. „Mhh" gibt er nur leise von sich. Er ist so süß. „Hast du Schmerzen? Soll ich dir Frühstück machen?" frage ich voller Tatendrang, ich würde für ihn die ganze Welt aus den Angeln heben.

Haru nickt nur leicht, löst sich langsam von mir und kuschelt sich in das Kissen. Kurz danach hat er seine Augen wieder geschlossen und ist eingeschlafen. Eigentlich ist mein kleiner Delfin kein Morgenmuffel, aber heute scheint er nicht so schnell aufstehen zu wollen. Ich krabble vorsichtig, damit ich ihn nicht aufwecke, aus dem Bett und gehe nach unten.

Ungeachtet dessen, dass sowieso nichts anders als Makrele da ist, bereite ich Harus Lieblingsgericht zu. Nach letzter Nacht wäre ich überall hin gelaufen, damit ich ihm seine Leibspeise auftischen kann. Ich hoffe wirklich, dass es ihm gut geht.


Haruka

„Morgen." „Hast du Schmerzen? Soll ich dir Frühstück machen?" Ich bin nicht einmal richtig wach und Makoto scheint so energiegeladen wie noch nie. Ich löse mich widerwillig von ihm, kuschle mich ins Kissen und schlafe wieder ein.

Als ich wieder wach werde bin ich alleine. Bäuchlings liege ich im Bett und ziehe den überall anhaftenden Duft von Makoto ein, allein schon das lässt mich heiter stimmen und wohl fühlen. Die ersten Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster und holen mich sanft ins hier und jetzt. Ich schaue mich um und sehe unsere Kleidung, die auf dem Boden verteilt ist. Ein kleines Lächeln huscht über mein Gesicht. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ich Spaß an einer Sache habe, die andere genauso mögen. Dabei bin ich doch sonst so viel anders als alle um mich herum. Hat das meine Großmutter damit gemeint, dass ich mit 20 nur noch gewöhnlich sein werde? Nein, ich bin nicht gewöhnlich und so normal wie die anderen werde ich auch nie werden, ist aber auch besser so. Ich sollte baden gehen und nicht den ganzen Morgen im Bett verbringen, denke ich mir seufzend. Ich drehe mich auf den Rücken und will aufstehen, falle aber sofort wieder zurück ins Bett, ich habe doch mehr Schmerzen als gedacht. Ich kann nur froh sein, dass Makoto das nicht gesehen hat, sonst würde er sich selber dafür strafen und mich den ganzen Tag bemuttern. Und er würde damit so übertreiben, dass ich schon bald genervt von seiner Fürsorge wäre. Ich starte einen zweiten Versuch, diesmal auf die Schmerzen gefasst, die mich erwarten. Ich stehe auf und gehe ins Bad. Ich will nur noch baden, dann geht es mir bestimmt besser. Ich lasse das heiße Wasser ein, dusche mich vorher ab und steige dann in das entspannende Bad. Ein leichter Schmerz durchzuckt mich als ich mich hineinsetze, aber schon bald lässt er nach und ich kann mich entspannt zurücklehnen. Tut das gut.

♥ Für immer mit dir schwimmen ♥ MakoharuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt