Kapitel 3: Hilflos

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Hallo Leute, hier das dritte Kapitel.

Bleibt gesund und viel Spaß beim Lesen.

Betagelesen (7.10.20)

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Haruka

Hier liege ich nun. Ich liege im kalten Sand und schaue aufs Meer hinaus.

Ich kann Makoto verstehen, er hat Angst vor dem Meer. Er empfindet es als grausam und unberechenbar. Und gerade empfinde ich es genauso. Es ist grausam, wie es unaufhörlich Wasser auf den Strand spült. Wie das Gefühl in mir, das mich unaufhaltsam überschwemmt. Ja, es ist grausam und so schmerzvoll. Ich will, dass es endlich aufhört, aber es ist so unerbittlich wie das Meer. Ich schließe meine Augen, um einen klaren Gedanken zu fassen. Es ist hoffnungslos, meine Gedanken drehen sich nur um Makoto. Noch vereinzelt laufen Tränen über meine Wangen und versiegen im Sand. Meine bereits vergossenen Tränen haben meine Wangen mit eine Salzlake überzogen. Und mein Kopf schmerzt, er lechzt nach Flüssigkeit, genau wie mein Mund. Ich habe aber weder die Kraft, noch den Willen mich zu bewegen. Auch wenn die Kälte mich längst durchdrungen hat, so bin ich unfähig mich aufzurappeln.

Das einzige Licht ist der Mond, der hoch über dem Meer steht. Ansonsten ist es dunkel und ich bin ganz alleine. Nicht, dass ich in meinem Zustand jemanden sehen wollen würde. Ich bin müde, unglaublich müde und ausgelaugt. Ich will nur noch nach Hause. Langsam bewege ich meine, seit Stunden auf dem kalten Sand liegende Hand. Ich bin wie eingefroren. Ich kann mich nur schwerfällig und unter größtem Kraftaufwand bewegen. Ich richte mich auf und hieve mich auf meine Füße, was in Anbetracht meiner eingefrorenen Glieder nur schwer vonstatten geht. Ich schaue mich um, nirgends ist auch nur ein Licht zu sehen. Außer dem Mond ist niemand hier. Ich öffne meine Tasche und greife nach meiner Flasche. Die Flüssigkeit, die meinem Rachen hinuntergleitet, ist so wohltuend. Ich trinke fast die ganze Flasche aus und mit dem Rest befeuchte ich ein Taschentuch, um mein Gesicht zu reinigen. Nach der Stärkung versuche ich mich zu orientieren.

Wo bin ich nur? Und wo bin ich hergekommen? Ich schaue mich verzweifelt um, wie kann ich vergessen haben, wo ich hergekommen bin?! Dann entdecke ich etwas, das wie ein Schild aussieht, ich gehe näher heran. „Kasumi Beach!!" schreie ich ungläubig aus. Das kann doch nicht sein! Ich kann unmöglich so weit gelaufen sein?!

Und die viel wichtigere Frage, wie soll ich jetzt wieder zurückkommen?

Ich bin müde und ausgelaugt, wie soll ich 30 km nach Hause laufen?! Verzweifelt stemme ich meine Hände in die Hüften. Was ist das? Ich fische in meiner Jackentasche nach der Erhebung. Es ist mein Handy. Perfekt! Ich war noch nie so glücklich mein Handy zu sehen.

Ich schaue auf das Handy. Normalerweise wäre Makoto mein erster Ansprechpartner, aber den kann ich ja jetzt schlecht anrufen, denke ich betrübt. Vielleicht Rin.... nein, ich rufe mir ein Taxi. Ich will nur noch nach Hause, in mein Bett. Den katastrophalen Tag vergessen und für mich alleine sein.


Nach 15 Minuten ist das Taxi endlich da. Der Taxifahrer beäugt mich mit einem komischen Blick, ich muss auch wirklich erbärmlich aussehen. Aber zum Glück stellt er keine Fragen und lässt mich die ganze Fahrt in Ruhe. Nach 50 Minuten sind wir endlich wieder in Iwatobi. Das Taxi hält vor den Steintreppen. Endlich wieder zu Hause. Ich steige aus und bezahle. Zumindest beim Geld sind meine Eltern großzügig, vielleicht um ihr Fehlen auszugleichen, kommt es mir in den Sinn, was mich noch niedergeschlagener fühlen lässt. Mit schlurfenden Schritten steige ich die Treppenstufen zu meinem Haus hoch. Ich habe die ganze Fahrt darüber nachgedacht, was ich morgen oder eher gesagt heute machen soll. Makoto wird mich wie jeden Tag abholen wollen. Ich will ihn nicht sehen, ich kann ihn nicht sehen!

♥ Für immer mit dir schwimmen ♥ MakoharuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt