Chapter 19

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Nachdem meine Mum und ich Tee getrunken hatten, geredet haben über Gott und die Welt und wir uns etwas beruhigt hatten, ging ich hoch in mein Zimmer.

Ich hatte den Drang mit irgendjemanden etwas zu machen. Eigentlich eher etwas mit Lola oder den Anderen. Ich lief zu meinem Handy doch es war aus.

Akku leer. Ich ging es aufladen und gleichzeitig schaute ich ob ich neue Nachrichten hatte.

Die meisten kamen von Lola.

Heii

Wie geht's?

Kathy.. ist alles okay?

Wieso antwortest du nicht?

Ich mache mir Sorgen.

und so weiter. Seit wann wohl mein Akku leer war?

Ich hatte in den letzten 24 Stunden keinen Kopf für mein Handy geschweige denn für irgendjemand Anderen außer meiner Familie.

Die anderen Nachrichten waren zum Teil von Vanessa, Amanda, Jim, Sam und Mike. Diese hatten sich anscheinend auch Sorgen gemacht und schrieben mir auch ob alles okay sei.

In der noch vorhandenen Gruppe von der Übernachtung als ich ihnen erzählt habe, dass ich Krebs habe, schrieb ich:

Heii Leute es tut mir so so leid, dass ich nicht geantwortet habe. Mein Akku war leer und ich hatte andere Dinge zu tun. Mir geht es gut, wie sieht's bei euch aus.

Ich wartete auf Antworten und in der Zwischenzeit schaute ich mir noch die anderen Nachrichten an.

Sie kamen von Leuten aus meiner Schule. In den meisten stand inhaltlich dasselbe. Alle wollten wissen ob es stimmt, dass ich Krebs habe.

Woher wissen die das? Es weiß niemand außer meiner Familie und meinen engsten Freunden. Eigentlich wollte ich daraus jetzt nichts Großes machen oder eher gesagt wollte ich nicht, dass jeder es weiß.

Ich konnte mir ungefähr ausmalen, wer das erzählt haben könnte, aber ich war mir nicht ganz sicher.

Ich war mir auch nicht ganz sicher, wie ich denen antworten sollte. Ein einfaches 'Ja' wäre doch gefühlskalt und total dumm. Ich habe auch überlegt denen einfach nicht zu antworten, immerhin kann man nicht gerade sagen, dass diese Leute mit mir davor viel gemacht haben. Manchmal denke ich mir wirklich, dass die Leute nur mit mir 'befreundet' sind, weil ich nicht gerade ein Außenseiter bin.

Ich ignorierte die Fragen einfach und schaute in die Gruppe. Allen ging es recht gut. Ich hatte einfach nur wirklich das Verlangen, einen von denen zu sehen, also fragte ich ob jemand Zeit hätte.

Die Jungs hatten Training. Und die Einzige die Zeit hatte, war Sam.

Passt doch eigentlich ganz gut, dann kann ich auch mit ihr reden.
Nach ein paar Diskussionen haben wir uns geeinigt, dass ich zu ihr gehe. Manche würden es vielleicht echt langweilig finden, einfach zu jemanden zu gehen und nichts großes geplant zu haben. Doch ich finde, dass auch nur die kleinen Dinge besonders sein können. Einfach die Anwesenheit einer Person kann einen schon zufrieden stellen. Aber ich weiß, dass Sam und Ich erstmal reden werden.

***

Am Nachmittag machte ich mich auf den Weg zu Sam. Ich überlegte, ob ich das Fahrrad nehmen sollte oder zu Fuß. Doch es war auch recht kalt für das Fahrrad fahren und laufen in der Winterzeit tut echt gut um einen freien Kopf zu bekommen. Also entschied ich mich zu laufen.

Sam wohnt zu Fuß ungefähr 15 Minuten entfernt, also geht das voll klar.

Auf dem Weg zu ihr überlegte ich wie ich unser Gespräch anfangen sollte. Sollte ich es ihr böse nehmen, oder einfach normal reden.

KrebsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt