Krebs

Chapter 28

Ein Gefühl des Ekels überkam mich.

"Was willst du Rick?" fragte ich den Typen, der Sam so eiskalt verletzt hat, nur um an mich ranzukommen.

"Wie geht's dir?" fragte er selbstsicher.

"Tu nicht auf interessiert. Ich weiß was passiert ist." Total genervt verdrehte ich meine Augen. Wie dumm kann man bloß sein.

"Aber ich bin interessiert. An dir." Er lächelte schief und hoffte bestimmt, dass dieses Lächeln mein Herz schneller schlagen lässt, meine Knie weich macht und ich mich unsterblich in ihn verliebe.

Aber das kann er sich sowas von abschminken. Er sieht zwar auf irgendeine Art und Weise gut aus, aber der Ekel ist einfach viel größer.

"Geht es dir noch gut. Fehlen dir ein paar Tassen im Schrank? Was ist bloß los mit dir?"

"Ja, mir fehlt eine Tasse und du wärst die perfekte." Er zwinkerte und grinste noch breiter.

Ich konnte nicht anders als loszulachen. Der war so schlecht, dass es lächerlich wird.

"Bist du high?" fragte ich zur Sicherheit. Denn wenn er wirklich irgendetwas genommen hat, dann würde das hier keinen Sinn machen und dieses Gespräch wäre für mich beendet.

"Ich? Nein. Du bist meine einzige Droge, die ich zu mir nehmen würde." Jetzt ging er zu weit.

"Ich habe keine Ahnung wer dich in der Vergangenheit angelogen hat, denn jemand muss dein Ego so sehr gepusht haben, dass du vor Arroganz nur so strahlst. Einen schönen Abend noch."

Ich lief zurück zum Haus und schüttelte dabei meinen Kopf. Wie kann man bloß nur so eingebildet sein. Er war so ein Egoarsch.

"Was hat solange gedauert?" fragte meine Mum mich und ich erzählte ihr alles. Von dem Zusammenprall nach dem Streit mit Sam bis zum Gespräch von gerade.

Meine Mum konnte es nicht fassen.

Da war sie nicht die Einzige.

Denn am nächsten Tag, als ich es den Anderen erzählte, konnten sie sich kaum noch halten.
Ich merkte, dass Sam etwas verletzt war. Amanda, Lola und Vanessa waren fassungslos. Mike und Jim hingegen wollten den Typen am Besten verprügeln. Mike vorallem wusste nicht wie er darauf reagieren wollte. Ich schaute kurz zu ihm rüber und sah wie er seine Hände zu Fäusten ballte.

Auch wenn Rick ein Arsch ist, dafür sollte er nicht verprügelt werden. Er kann ja nichts dafür, dass er nicht weiß wie man mit einem Mädchen umgeht.

Bevor noch weiter darüber diskutiert wurden konnte, klingelte es und wir mussten alle in unsere Klassen.

Ich hatte jetzt mit Sam, Mike und Jim Chemie. Und mit Rick. Daran habe ich nicht gedacht.

Ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm wird.

Wir warteten eine gefühlte Ewigkeit auf den Lehrer, bis ein Schüler ankam und meinte, dass wir in einem anderen Raum haben.

Wir liefen teils genervt teils neutral zum neuen Raum. Ich bemerkte, wie Rick ziemlich nah hinter mir lief, doch ich versuchte ihn zu ignorieren. Mike hatte es wohl auch gemerkt, und rempelte ihn von der Seite leicht an und lief dann direkt neben mir. Rick schaute ihn noch mit zugekniffenen Augen an und lief dann weiter hinten. Ich lächelte ihn dankend an und wir kamen endlich bei dem Raum an.

Ich hörte hinter mir etwas kindische Mädchen kreischen, dass sie nebeneinander sitzen wollen. Uns ist es immer selbst überlassen neben wem wir sitzen und meist saß ich neben einen meiner Freunden. Und wenn ich mal einen Kurs nicht mit Ihnen hatte, was nur Sport war, war es mir eigentlich egal. In Sport saßen wir eh nie.