Chapter 15- Die Wahrheit Teil 1

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"DAD!", wiederholte ich aufgebracht die Worte meiner Mum und schaute völlig verwirrt zwischen meiner Mum und dem immernoch unbekannten älteren Mann hin und her.

Was geht hier vor?

Was soll das Ganze?

Ich versteh nichts mehr?

Dad?Dad?Dad? Also mein OPA! Aber er ist doch tot.

Warte. Habe ich irgendetwas nicht mitbekommen.

Ist hier irgendwo eine versteckte Kamera?

Ein schlechter Witz?

Ein Streich?

Ich merkte, wie mir langsam schwindelig wurde.

Meine Tabletten habe ich immernoch nicht genommen, die genau im Auto sind wo dieser fremde Mann steht und, dass ich mir hier gerade eine innere Diskussion gebe und mal wieder tausend Fragen auftauchen sind keine so gute Mischung.

Meine Mum hatte bis jetzt noch nichts gesagt.

Einfach nichts.

Nada. Niente. Nothing. NIX.

En serio? Sul serio? Seriously?Ernsthaft?

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Und auch nicht was ich machen sollte.

Der ältere Mann wusste es anscheinend auch nicht.

Irgendwie wusste das niemand so wirklich.

Sogut wie immer war ich diejenige, die zuerst das Wort ergriff.

"Was geht hier vor?" fragte ich etwas histerisch und konnte mir einfach nichts zusammenreimen.

Meine Mum löste sich aus ihrer Starre und blickte nun ebenfalls zwischen mir und dem Mann hin und her.

Ich hatte das Gefühl, dass sie jetzt ebenfalls eine innere Diskussion führte und ich hatte ebenfalls das Gefühl, dass der Tag noch lange nicht vorbei ist.

Die Stimme die ich als nächstes hörte, war nicht die, die ich erwartet hatte.

Der alte Mann sprach.

"Kathy.. nun.." begann er mit einer etwas rauen Stimme, die für ältere Personen bekannt war.

Doch er konnte seinen, nicht mal richtig, angefangenen Satz beenden.

"Nicht!" sagte meine Mum warnend und hielt zur Verdeutlichung ihren Zeigefinger vor sein Gesicht.

Es reicht.

"Mum. Entweder einer von euch sagt jetzt etwas oder..oder... keine Ahnung. Mir ist jetzt langsam total schwindelig und ich kann nicht mal einen richtigen Gedanken fassen." platzte es aus mir heraus.

Meine Verwirrung verwandelte sich langsam in Wut. Ich brauchte meine Tabletten.

Es ist echt krass, wie ein Mensch davon abhängig werden kann. Wieviel Tabletten die Gesundheit eines Menschen ausmachen kann. Paar kleine runde oder ovalförmige bunte Dinger machen einfach soviel aus.

Ohne auf eine Antwort zu warten, packte ich mir den Autoschlüssel, den sie in einer Hand hielt und machte mich auf den Weg zum Auto. Der Mann ging ein Stück zur Seite und ich machte schnell die Beifahrertür auf und lies mich auf den Sitz plumsen. Ich öffnete das Handschuhfach und nahm mir die Tabletten und eine Wasserflasche raus.

Ich merkte die Blicke der beiden auf mir, doch ignorierte sie.

"Kathy? Können wir das zu Hause klären?" fragte meine Mum mich nach meiner letzten Tablette.

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