Chapter 33

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Nach einer Zeit schaffte ich es meine Augen zu öffnen.

"Oh Gott Kathy, endlich bist du wach.", sagte meine Mutter weinerlich.

"Was ist passiert?"

Eine Art Kälte überkam meinen Körper, doch mir war nicht direkt kalt.

Ich spürte nichts, außer diese Kälte.

"Der Doktor müsste jeden Moment kommen, da erfahren wir mehr."

Ich drehte mich zu Dad.

Und selbst als ich ihn sah, spürte ich nichts.

Ich sprach nicht mehr.

Ich wollte es nicht mehr.

Ich konnte meine Gedanken nicht richtig ordnen und wollte nur wissen was nun los ist.

Eine Krankenschwester kam rein und sagte uns Bescheid, dass der Doktor gleich kommen wird.

Als er dann rein kam, spürte ich immer noch nichts.

Keine Angst und keine Neugierde.

Mir war es schon fast gleichgültig.

"Wie geht es Ihnen Kathy?", fragte mich nun ein mir nicht bekannter Arzt.

Sollte man nicht immer denselben Arzt haben?

"Ganz gut, schätze ich."

"Okay gut. Also, um gleich zur Sache zu kommen. Ihr Körper ist  durch Schwäche zusammengebrochen. Was so viel heißt wie, dass sie wahrscheinlich wenig Schlaf hatten oder auch, viel Stress in letzter Zeit."

Ich schaute zu meinen Eltern, die aufeinmal neben einander saßen und die Hand hielten.

"Sofort haben wir nochmal nachgeschaut und wir müssen euch leider mitteilen, dass der Krebs aggressiver wurde und sich verbreitet hat."

Sollte ich spätestens jetzt etwas fühlen?

Denn das tue ich nicht.

"Wir versuchen natürlich immernoch unser bestes, um etwas dagegen zu tun. Die Chancen stehen immer noch ganz gut, nur wissen wir auch nicht wie schnell sich sowas ändern kann."

Mein Dad hustete einmal ganz laut und ich wusste, dass es deswegen war, weil der Arzt das wahrscheinlich nicht in meiner Gegenwart hätte erwähnen sollen.

Aber nun ist es zu spät.

"Ok." sagte ich, ohne irgendjemanden anzusehen.

"Ok?" fragte der Arzt.

"Ja. Ok. Ich weiß nicht, was sie von mir hören wollen. Ich kann das nicht beeinflussen, was in mir passiert und mehr als das tun, was sie mir sagen, kann ich auch nicht."

Nun spürte ich, wie die Kälte sich verbreitete.

Mir war aufeinmal so kalt, dass ich mich enger in meine Decke kuschelte.

"Es  sollte ihnen aber nicht egal sein."

Der Arzt ging mir so auf den Keks.

"Ist es auch nicht. Mir ist bewusst, dass es hier um mein Leben geht."

"Gut. Ich werde ihnen gleich eine Schwester schicken, die ihnen die Tabletten für ihren Aufenthalt hier geben wird und dann haben sie etwas Zeit für Sie und ihre Eltern."

"Aufenthalt?"

Wieso wundert es mich nicht, dass meine Eltern nichts gesagt haben, außer etwas Tränen zu weinen.

KrebsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt