Mit diesen Worten verließ sie die Küche.
Was war denn das?
Ich entschied mich, sie später nochmal darauf anzusprechen. Vielleicht nach dem Essen. Oder Morgen. Vielleicht aber auch gar nicht.Ach, keine Ahnung.
Seit wann hat sie Geheimnisse vor mir? Sie will doch auch immer, dass ich ehrlich zu ihr bin. Wo liegt das Problem?
Unbeantwortete Fragen. Naja, ich hatte jetzt auf jeden Fall anderes zu tun. Ist ja nicht so das Krebs, das normalste der Welt ist. Eben nicht.Also muss ich erstmal in mich hineingehen und sehen wie ich damit umgehen soll. Was redest du da Kathy. Guck erstmal wie du das deinen Freunden beibringst.
Man, mein Inneres hat recht. Meine Freunde warten schon darauf. Immerhin ist es Ihnen nicht entgangen, dass ich im Krankenhaus war. Sooft wie ich eigentlich draußen bin, haben die bestimmt gedacht ich wäre entführt worden oder ich bin ohne ein Wort umgezogen.
So, wie bringt man seinen Freunden am besten bei, dass man Krebs hat.
Denk.
Denk.
Denk.
Nichts.
Und wieder einmal bin ich unkreativ. Wow. Was Neues. Nein. Ok. Also. Vielleicht lade ich einfach meine Besten zu mir ein und wir machen uns einen ''schönen'' Abend. Und ich spreche das dann an.
Gute Idee.Yayy, man bin ich gut. Also na dann. Ran ans Werk.
Ich ging hoch in mein Zimmer, schnappte mir mein Handy und erstellte ein 'Broadcast'. Schnell fügte ich bestimmte Personen hinzu mit dem Text:
Leutee Morgen abend bei mir so um 8Uhr.
Filme sind hier und Essen wie immer auch.
Schlafsachen mitbringen. Muss euch was erzählen
xo KaThYIgnoriert die Rechtschreibung. Ich gebe mir bei WhatsApp nie Mühe.
Also gut. Das wäre dann erledigt. Hier zu Hause, wäre eh niemand, da meine Mum wieder ihren Mädelsabend hätte, was soviel heißt wie: In ein schickes Restaurant gehen und über andere lästern. Mein Dad hat einen Geschäftstermin und da dieser etwas weiter weg ist, übernachtet er in einem Hotel. Also Sturmfrei.
Falls ihr euch fragt, wieso meine Eltern mich alleine lassen, obwohl ich nun Krebs habe. Ganz einfach. Ich will das so. Ich möchte nicht, dass sie sich so große Sorgen machen. Ich habe darauf bestanden, dass sie einfach alles so machen wie zu vor. Immerhin will ich nicht sehen, dass sie jeden Tag da sind, weil das a) komisch ist, da sie eigentlich nie da sind (was ich gewohnt bin und wiederrum nicht schlimm finde) und b) ich wegen a) daran erinnert werde, dass ich krank bin.
Was eine Logik. Naja, meine Logik.
Wie auch immer. Ich wollte dass einfach so.
Nach dem Broadcast kamen Antworten von meinen Freunden. Zum Glück haben alle zugestimmt. Also eigentlich sind es 6.Vanessa,Amanda,Jim,Sam(-antha),Mike und Lola.
Diese 6 sind mein Leben. Wir alle sind richtig gut befreundet und wir kennen jeden In und Auswendig. Doch ich denke Lola und Ich sind noch enger befreundet. Also sagen wir mal, Lola und Ich sind Beste Freunde und die anderen sind dann gute Freunde. Wie auch immer. Zumindest haben alle zugestimmt und Lola hat direkt nach dem Broadcast eine Gruppe eröffnet, nachdem ich ihr gesagt habe, wer alles kommt.
Name: ....
(Ja, Lola war genauso unkreativ wie ich)
Lola: Leute, ich würde sagen dass jeder etwas bestimmtes mitbringt wir wollen ja nicht Kathys Kühlschrank leer futtern.
Vanessa : Würden wir niemals tun.
Lola: Ich kenne euch gut genug. Wir könnten mit dem was wir essen einen Supermarkt eröffnen. Also go. Wer bringt was mit?
Jim: Hallo erstmal ;)
Amanda: Aloha :))
Sam: Hii
Ich: Ihr müsste zwar nix mitbringen aber Essen ist immer wilkommen:)
Mike: Typisch :')
Amanda: Hahahaa
Ich: Ihr kennt mich
Sam: Kathy, du kannst so viel Essen wie du willst. Da passiert einfach nichts. Du bleibst so dünn :') :((
Vanessa: Truee
Ich: Übertreib nicht das stimmt gar nicht
Sam: Doch
..........
Wie immer kamen wir auf ein ganz anderes Thema zu sprechen. Und öfters zu sinnlosen Diskussionen.
Nach einer unnötigen Diskussion kam Lola dazwischen und brachte uns auf das richtige Thema zurück. Wir haben uns geeinigt, dass Vanessa und Mike Getränke mitbringen. Kein Alkohol, weil wir das eigentlich nur auf Partys trinken, und wenn dann nicht viel. Sam bringt Chips mit, Lola Eis, Jim bringt Knabberzeug mit, wie Kekse oder Salzstangen und Amanda wusste nicht was sie mitbringen sollte also musste sie nix mitbringen und falls was fehlt, es wäre ja eh alles hier.
So, das wäre dann geklärt und jetzt...
Genau in diesem Moment rief mein Dad mich nach unten
"Kathy!!! Essen!!!!"
Mit knurrenden Magen lief ich die Treppen hinunter in unser Esszimmer. Der Tisch war gedeckt, aber nur für zwei.
" Dad? Wo ist Mum?"

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Krebs
AcakKathy. 16 Jahre. Besonderheit: Krebs Leben: Voller Geheimnisse, Lügen, falsche Freunde...