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Müde fiel mein Kopf auf dem Pult vor mir. Jimin hatte von Samsatg auf Sonntag noch bei mir auf der Couch geschlafen, sodass wir am Sonntag viel Zeit zum Reden hatten. Zu viel Zeit...
Nun am Ende war es dann so, dass ich durch die ganzen Hoffnungen, die ich mir trotz dessen, dass Jimin es mir versuchte auszureden nicht mehr schlafen konnte und die ganze Nacht wach lag.

Als es dann endlich zur Pause klingelte sprang ich schon quasi von meinem Stuhl, um meine Sachen einzupacken und zu verschwinden. Hauptsache so schnell wie möglich durch das Schulgebäude, damit ich auf Jimin vor dem Eingang des Campus warten konnte. Doch mein Plan wurde mit einem Mal zerstört, als ich auf den Gang vor mir das bekannte Gesicht sah, dem ich schon die ganzen Wochen aus dem Weg gegangen war.

Tief holte ich Luft, dachte mir, dass es doch nicht sein konnte, dass ich Jungkook so mied, dass ich nichtmal in einem Gang mit ihm sein konnte. Ich straffte meine Brust, ehe ich mit gesenktem Blick an ihm vorbei lief. Er schien mich gar nicht bemerkt zu haben, als ich aus dem Gebäude trat und erleichtert aufatmete.

So wie immer ging ich zu dem großen Tor am Eingang und lehnte mich an den Fosten, um auf Jimin zu warten, doch nach meiner Erwartung war nicht Jimin der nächste, der auftauchte. Erschrocken zog ich die Luft ein, als sich nichtmal nach einer Minute, die ich hier stand, plötzlich jemand hinter mir räusperte und mit dieser dunklen Stimme definitiv nicht Jimin sein konnte. Unsicher drehte ich mich um und hielt die Luft an, als ich die so vertrauten Augen Jungkooks sah.

Der ältere schmunzelte, als er meinen verunsicherten Blick sehen konnte und kam mir etwas näher. Jungkook war größer als ich, etwa um einen Kopf, sodass er dominant zu mir runter sah und ich versuchte standhaft seinen Blick zu erwidern, was jedoch leider eher ängstlich endete.

„Du hast also schon neue Fickfreunde gefunden.", raunte er, kam dabei meinem Ohr ganz nah, was mich erschaudern lies, als ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Mein Herzschlag wurde mit meiner Nervosität immer schneller, genauso wie mein Gesicht immer roter wurde.

Ängstlich ging ich einen Schritt zurück und schüttelte einmal den Kopf, um dann sauer in seine Augen zu sehen. „Das geht dich ein Scheiß an, Jungkook.", sagte ich patzig. Ich hatte wirklich keine Lust, dass Jungkook noch immer so eine große Wirkung auf mich hatte. Einzig und alleine machte er mich mit diesem Verhalten sauer. Nach Wochen redete er mit mir und entgegen meinen Hoffnungen, dass er sich wenigstens entschuldigen würde, so stellte er mich als etwas wie eine Schlampe da. Und auch wenn es so wäre, so hatte ihn dies nicht mal mehr zu interessieren.

„So wie du deine Hüften für mich geschwungen hast, sieht das aber ganz anders aus.", schmunzelte er, kam wieder einen Schritt näher und war mir plötzlich noch näher, dass es sich anfühlte, als würde ich keine Luft mehr bekommen. Also stemmte ich meine Hände an seine Brust und drückte ihn ein wenig von mir, während ich einen Schritt nach hinten ging. „Auch wenn du Perversling dir das nur eingebildet hast, habe ich dir doch klar gemacht, dass du mich einfach in Ruhe lassen sollst!", sagte ich sauer. Meine Angst und Verunsichertheit wandelte sich schnell in Wut um.

„Taehyung ich habe deine Blicke doch gesehen. Du willst nur mich und wolltest mich mit dieser Pferdefresse nur eifersüchtig machen."
„Es dreht sich nicht alles um dich, Jungkook! Sicher will ich lieber ganz weit weg von dir, als dich wieder zurück.", protestierte ich sauer, verschränkte dabei die Arme vor der Brust, was den älteren jedoch zum Lachen brachte.

„Wer ist mir denn in die neue Disko gefolgt. Sicher hast du auf Insta gesehen, dass ich dort war und hast dann Jimin angefleht mit dir dahin zu kommen.", schmunzelte er siegessicher, doch ich schüttelte nur harsch den Kopf. „Du hast mich blockiert... außerdem wollte ich garnicht feiern gehen!"
„Ach... du stalkst mich also schon so weit, dass du auch schon ohne Insta wusstest wo ich bin.", böse sah er mich an, was einen Schmerz in meiner Brust auslöste. Wie konnte er bitte sowas behaupten?
„Was sagst du denn da, Jungkook! Ich will dich doch garnicht sehen! Du nervst einfach nur. Du hast mir verdammt nochmal weh getan. Und immer wenn ich in dein Gesicht sehen muss, kommen alle scheiß Erinnerungen wieder hoch! Denkst du das gefällt mir?!", wurde ich lauter und einzelne Tränen bilden sich in meinen Augen, ehe ich meine Hände zu Fäusten ballte.

Jungkook schmunzelte, lehnte sich an den Fosten, an dem ich vorher angelehnt war und scannte mich von oben bis unten ab, ehe er unbeeindruckt die Augenbrauen hoch zuckte. „Ich will echt einfach nichts mehr mit dir zu tun haben, Jungkook! Du gehst mir echt mit deinen dummen Kommentaren auf die nerven.", murrte ich und sah beleidigt zur Seite. „Sagt der Psycho, der mich stalkt.", sagte er unbeeindruckt, fuhr sich einmal durch die Haare, als ich von weiter weg eine etwas wütendere Stimme.

„Jeon Jungkook!", ich sah wie Jimins saurer Blick auf den amüsierten Jungkooks fiel und stampfend auf uns zu kam. „Was willst du?!", fragte er sauer, was Jungkook immer noch schmunzeln ließ. „Den kleinen Psycho sagen, dass er sich von mir fern halten soll.", zuckte er mit den Schultern, ehe sich sein amüsanter Blick zu einem wütenden Blick umwandelte und er seine Zunge an seine Wange drückte. Das hatte er schon immer getan, wenn er sauer war. „Und Jimin... dass du mit so jemanden, wie Taehyung noch immer abhängst ist echt... traurig.", war das letzte, was er abwertend sagte und sich umdrehte. Ich schluckte, schnappte schnell nach Luft. Es war als würde er mir wieder das Herz rausreißen, um es zu zerquetschen und mir vor die Füße zu schmeißen.

„Und ich finde es traurig, dass ich jemals mit dir befreundet war, Jungkook. Nun das Leben spielt nicht immer so, wie man es will."

maniac | gguktae ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt