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Müde saß ich in der Uni und wartete auf das Ende der Stunde. Meine Augen klappten fast von alleine zu, als der Professor endlich den Unterricht beendet hatte und alle rausrannten, wie die Tiere. Langsam packte ich mein Zeug ein und wollte den Saal verlassen, wurde jedoch bevor ich das befreiende Gefühl genießen konnte aufgehalten. „Herr Kim!", abrupt blieb ich stehen, als der Professor meinen Namen rief. Ich drehte mich um und sah in das auffordernde Gesicht des älteren, ehe ich zu ihm hinlief. „Ja?"

Nervös spielte ich mit meinen Fingern und tritt vom einen Fuß auf den anderen, als Herr Park anfing zu sprechen. „Nun leider muss ich ihnen mitteilen, dass sie durch die ganzen Fehlzeiten das Semester nicht schaffen werden. Sie wissen wir sind eine Privatuni und Anwesenheit ist Pflicht. Leider müssen sie entweder das Studium abbrechen, oder das Semester wiederholen.", sagte er, stand dabei hinter seinen Pult und sah mitleidig auf mich herab.

Mein Herz blieb kurz stehen, als ich wenig zu zittern begann und traurig zu Herr Park hochsah. „Und es gibt sicher nicht die Möglichkeit, dass ich das Semester schaffe?", fragte ich ängstlich und biss mir auf die Lippe. „Nein, tut mir Leid. Dafür haben sie zu viel gefehlt. Ich weiß nicht was der Geud dafür war, um ehrlich zu sein gehts mich auch nicht an, aber kriegen sie das im Griff.", schüttelte er den Kopf und legte entschuldigend eine Hand auf meine Schulter. „Trotzdem würde ich ihnen raten das Semester einfach zu wiederholen. Sie sind sehr talentiert, Taehyung.", lächelte er und klopfte mir auf die Schulter, ehe er sich wieder von mir abwandte und ich verstehend nickte.

„Noch einen schönen Tag.", sagte ich und er nickte, als ich den Ausgang ansteuerte und sich langsam Tränen in meinen Augen bildeten. Das Studium war teuer und es ist nicht einfach für meine Eltern dies zu bezahlen. Und jetzt muss ich ihnen noch mitteilen, dass sie ein halbes Jahr mehr bezahlen müssen, weil ich so dumm war und so oft geschwänzt habe? Sicherlich könnten sie dies nicht finanzieren.

Ich würde wohl oder über zu meinem Plan B greifen müssen. Bevor ich die Zusage dieser Uni hatte, wollte ich eigentlich an Namjoons Uni Kunst studieren. Wahrscheinlich würde ich dies auch machen müssen, so würde es auch leichter werden mit Jungkook abzuschließen. Wie gesagat, ich sollte -wie Herr Park meinte- meine Probleme in den Griff kriegen.

Die Tränen der Verzweiflung rollten meine Wangen hinab und feste hielt ich meine Mappe in meinen Armen fest, als ich aus dem Raum tritt. Sauer sah ich zu Boden und würde am liebsten auf irgendetwas einschlagen, bis sich plötzlich zwei Arme um mich schlossen und ein Gefühl der Wärme durch mich schoss.

„Na Baby~", hauchte mir Jungkook mit seiner tiefen Stimme ins Ohr und drehte mich an den Schultern um. Ich hatte Angst, als ich in seine glücklichen Augen sah. Ich würde sie zum weinen bringen.

Sein Lächeln fiel, als er meine Tränen sah. Besorgt strich er sie mir weg. „Was ist passiert, Taetae?", fragte er mit großen Augen. Ich blieb still, schämte mich dafür, dass ich das Semester nicht schaffte. „Baby, sa-.", fing er wieder an, doch ich unterbrach ihn harsch. „Nenn mich nicht so!"

Jungkook wich ein Stück zurück, biss sich verwundert auf die Lippen. Doch ich konnte ihn solche Kosenamen nicht sagen lassen, wenn ich wohl oder übel darüber nachdachte ihn verlassen zu müssen. Seine Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen, als er mich fragte was los sei. Ich leckte mir über die trockenen Lippen, als ich beschämt zur Seite sah. „Ich schaffe das Semester nicht. Und wir haben auch nicht das Geld mir ein weiteres Jahr zu finanzieren, also werde ich wohl mit dem Studium abbrechen müssen.", hauchte ich verzweifelt und wischte über meine geschwollenen Augen.

Sofort drückte Jungkook mich an sich und streichelte über meinen Kopf. „Ach Taetae. Sicher finden wir einen Weg, dass du weiterhin Studieren kannst.", wollte er mich aufmuntern. „Weshalb schaffst du es denn nicht?"
Ich spannte mich an. Ich schaffe das Semester nicht, weil es mir zu oft nicht gut ging, weil ich in meinem Selbstmitleid ertrunken bin und deshalb nicht in der Uni erschienen bin.
„Ich habe zu oft gefehlt.", meinte ich traurig und schniefte in den Pulli des älteren. Ich würde es vermissen mich in seinen Arme fallen zu lassen und seine Sicherheit zu suchen. Er drückte mich noch fester an sich und versuchte mich ein wenig zu beruhigen.

„Mach dir keine Sorgen darüber, Taetae. Und wenn, dann gibt es ja auch noch mich und-.", wieder unterbrach ich ihn und drückte ihn von mir weg, in dem ich meine Hände flach auf seine Brust drückte und den Kopf schüttelte. Es würde bald vielleicht kein ihn mehr geben. „Nein, Jungkook! Ich will dein Geld nicht. Du bist nicht... meine Bank oder sowas. Nur weil mein Freund viel Geld hat, heißt das nicht, dass ich das ausnutzen muss.", seufzte ich und sah feste in seine Augen. „Ich werde vielleicht auf eine staatliche Uni wechseln müssen. Und wenn das heißt ein neues Fach wählen zu müssen. Kunst wäre auch ganz schön.", zuckte ich mit den Schultern. Jungkook nickte verstehend, ehe er mich wieder an sich zog und seine weichen Lippen auf meine drückte.

„Aber eigentlich bin ich wegen was ganz anderem hier.", säuselte er plötzlich und ein breites Grinsen schlich sich auf seine Lippen, ehe er mich schnell hinter sich herzog.

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Schließ mit deinen Problemen ab, bevor sie dich zu Grunde bringen.

maniac | gguktae ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt