maniac | gguktae ✓

14

„Ich... weiß nicht, was ich sagen soll, Tae.", murmelte Jimin, als wir nach meinem Zusammenbruch in die Mensa gegangen waren, obwohl wir eigentlich Unterricht hatten. Doch Jimin hatte wohl gemerkt, dass ich dazu nicht mehr fähig war. „Ich dachte... dich belastet nur, dass er so... ist wie er nunmal ist. Also, dass er jedem erzählt du wärst ein Psycho und so."

Ich nickte, wischte mir einzelne Tränen von meinem Gesicht. „Also... ich weiß ja auch nicht, aber ich habe nie gehört, wie ihr euch das gegenseitig gesagt habt, weißt du. Ich dachte... 5 Monate sind halt nicht so eine lange Zeit.", Jimin war unsicher in seinen Worten, doch ich konnte ihn verstehen. Niemand wusste, was wir eigentlich für einander empfanden. Wie innig unsere Liebe war und wie viel wir einander bedeutet und gebraucht hatten. Vor anderen waren wir das Pärchen, was sich dated, nicht das Pärchen, was sich liebte. Doch unsere Bindung zueinander war stark gewesen.

„Wir... haben es auch nie zueinander gesagt. Aber ich habe es gespürt.", hauchte ich. Meine Stimme war leicht am zittern, durch die Schluchzer, die meine Kehle verließen. „Es war doch alles so neu... dass mit meiner Sexualität. Ich musste selber erstmal drauf klar kommen. Doch mit ihm... war alles so einfach, dass ich weiß, dass ich ihn liebe.", mein Herz brach Stück für Stück, wenn ich daran denken musste, dass es niemals wieder so werden würde, wie damals. Dass ich mich gefühlt habe, als würde ich auf weichen Wolken laufen, auch wenn nie alles perfekt war.

„Ich dachte du würdest ihn hassen für das was er überall rum erzählt...", ich schüttelte müde den Kopf, ehe ich diesen in meine Hände fallen lies und meine schweren Augen schloss. „Auch wenn wir uns nicht lange kannten... liebe ich ihn.", seufzte ich traurig. „Wow... also wirklich wow.", sprachlos sah Jimin mich an, als ich meinen Blick wieder hob.

„Ihr habt euch nie so verhalten. Ich meine... also doch. Aber nicht so... also mit Liebe... ach keine Ahnung aber es ist wohl niemanden aufgefallen...", ich nickte traurig. Am Anfang hielten wir nichtmal Händchen in der Öffentlichkeit, weil es zu... ungewohnt war. Immerhin spürte man immer die Blicke auf einem, vor allem weil wir zwei Männer waren. Ich denke wir haben noch nie wirklich Körperkontakt in der Öffentlichkeit gezeigt, wenn war es eine kleine Umarmung, wenn wir unter Freunden waren. Doch nichtmal gekuschelt haben wir, wenn nur jemand in der nähe war.

„Der Plan war ja auch erst, dass niemand erfahren sollte, dass wir zusammen waren. Du weißt doch... das wir es euch erst nach 2 Monaten erzählt haben...", murmelte ich in Gedanken und musste dadurch schmunzeln. Wie er immer nervös wurde, wenn jemand sehen könnte, dass zwischen uns mehr läuft, als nur Freundschaft. Wie rot er wurde, als seine Freunde uns das erste mal Händchen halten gesehen haben. „Du warst damals auch einfach plötzlich da gewesen.", lächelte Jimin dann und griff mit seiner Hand plötzlich über den Tisch, um die meine zu nehmen. Leicht streichelte er sie mit seinem Daumen und lächelte schief. „Es tut mit alles so leid, Taetae."

Die Schule war mir in diesem Moment einfach sowas von egal. Ich wollte von Jungkook weg kommen und dabei half mir Jimin eine Menge. Viele wussten nicht, was damals wirklich alles passiert war. Niemand wusste, wie sehr ich Jungkook liebte, nichtmal er selbst. Und es tat mir weh es ihm niemals gesagt zu haben. Es hätte vielleicht nichts geändert, aber für mich wäre es wichtig gewesen, dass er weiß, wie viel er mir bedeutet hatte. Auch wenn er gemerkt haben muss, dass ich sehr an ihm hang. Dass er mir unendlich viel bedeutet hatte und dass jede kleine Erinnerung an ihm mein Herz schmerzen lies.

„Lass uns zu dir, Tae. Ich habe um ehrlich zu sein keine Lust mehr auf Unterricht.", ertönte nach einer ganzen Weile Stille Jimins helle Stimme. Ich sah vom Tisch auf, in seine dunklen Augen, ehe ich lächelnd nickte und wir daraufhin zu mir nach Hause gingen. Ich hatte auch nicht wirklich mehr Lust, geschweige denn die Kraft dazu in einen Kurs zu gehen. Es würde so oder so wieder damit enden, dass ich einschlafe oder an Jungkook denken müsste. Die einschlafende Stimme des Dozenten half leider auch nicht, dass mein Gedanken nicht durchgehend an Jungkook hangen.