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Mein Zeigefinger drückte die Klingel, ehe das laute Geräusch durch das ganze Haus ertönte und nichtmal paar Sekunden später die Tür aufgerissen wurde. „Oh Tae!", meine Mutter sprang mir lächelnd um den Hals und hauchte mir viele Küsse ins Gesicht. „Schön dass du Zeit hattest.", lächelte sie und zog mich direkt mit ins Haus, wo wir nachdem ich meine Schuhe und Jacke ausgezogen hatte sofort in die Küche liefen. „Ich backe gerade den Kuchen. Namjoon wird auch gleich da sein."

Gerade in die Küche eingetreten musterte mich meine Mutter und schien sofort die Augen zusammen zu kneifen, als sie mit einem festen Griff mein Kiefer nahm und meinen Kopf etwas drehte. „Was ist denn da passiert?", fragte sie besorgt und strich über mein leicht geröteten Wangen Knochen. „Ich habe mich gestoßen.", murmelte ich und drehte meinen Kopf harsch wieder zu ihr, damit sie mich losließ.

Wiederwillig nickte sie etwas und wand sich wieder ihrem Kuchen zu, ehe ich mich auf einen der hohen Hocker an der Kücheninsel setzte und meinen Kopf auf meinen Händen abstütze. Mein Gesicht fiel zu einem weniger glücklichen Ausdruck, was auch meiner Mutter auffiel. „Was ist den los?", fragte sie mich und wischte einmal mit ihrer etwas nassen Hand über meine Wange. „Gibts Streit im Paradies?", sie zog eine Augenbrauen hoch. Mein Herz schmerzte.

„Babe... es wird alles gut.", ermutigte mich Jungkook. Wir standen vor der Tür des Hauses meiner Eltern und aufgeregt, wie heute war ich lange nicht mehr. Vielleicht das letzte mal, als ich eine schlechte Note nach Hause gebracht hatte. Doch heute würde es keine Arbeit sein, die ich nach Hause bringe, sonder Jungkook... meinen Freund. Ich schluckte, ehe ich klingelte und kurz danach meine Mutter lächelnd die Tür öffnete und mich in ihre Arme zog.

„Na wen haben wir denn da?", fragte sie, sah zu Jungkook, der sich höflich vor meiner Mutter verbeugte und sich vorstellte. „Schön sie kennen zu lernenden, Frau Kim. Ich bin Jeon Jungkook."
Ich hatte Angst... Angst ob meine Eltern nicht damit klar kommen würde, ob ich meine Eltern verlieren könnte .

Gemeinsam liefen wir ins Wohnzimmer, wo auch schon mein Vater auf dem Sofa saß und uns lächelnd begrüßte. Ein Klos bildete sich in meinem Hals, als wir uns auf die schwarze Couch gegenüber meiner Eltern setzten. Mit schnellem Atem sah ich immer wieder zwischen meinen Eltern und Jungkook hin und her, bis meine Mitter das Wort erhob. „Ich hatte nicht gewusst, dass du auch einen Freund von der Uni mit bringst, Tae.", lächelte sie. „Mom, Dad... Jungkook und ich... wir sind zusammen.", brach es dann jedoch auch schon aus mir raus und ich hätte mir aus Reflex am liebsten meine Hand auf den Mund geklatscht.

Nicht nur Jungkook, mit dem ich so viele Varianten geübt hatte, wie ich meinen Eltern sagen sollte, dass ich auf das gleiche Geschlecht stand, sah mich verwundert an, sondern auch meine Eltern. Mein Vater schluckte schwer und sah mich einfach nur monoton an. „Oh...", verließ es fast lautlos die Lippen meiner Mutter. „Ich weiß... es kommt so überraschend, aber... aber.", ich seufzte, sah runter auf meine schweiß nassen Hände, ehe ich die Hand Jungkooks in meiner fühlte und sie feste drückte.

„Och Tae... du musst dich nicht erklären.", meinte meine Mutter, kam auf mich zu und nahm mich in den Arm, auch mein Vater kam auf uns zu und drückte uns. „Es ist... überraschend, aber hauptsache du bist glücklich, mein Junge.", lächelte dieser, weshalb sich dicke Tränen in meinen Augen bildeten und ich erleichtert durchatmete.

„Er... hat schluss gemacht.", seufzte ich traurig. Meine Mutter weitete sprachlos die Augen. „Oh nein... Tae...", mitfühlend kam meine Mutter auf mich zu und umarmte mich. Sanft strich sie mir über den Rücken, als ich mal wieder zum tausendsten mal anfing bitterlich zu weinen. „Shh... es wird alles gut mein baby."

„Mom... ich vermisse ihn so so dolle."

maniac | gguktae ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt