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„Es tut mir Leid, Taehyung."

Wimmernd stand ich vor dem älteren, der nichts weiteres mehr dazu sagte. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, als er mich nicht mal mehr bei meinem Spitznamen nannte sondern einfach Taehyung, als ob für ihn alles schon geklärt wäre und er sich sicher ist, dass das mit uns nicht klappen wird. Er starrte angespannt vor mir auf den Boden, während ich fast hyperventilierte und immer nervöser wurde. Immer wieder wischte ich mir über mein Gesicht, als mir weitere Tränen das Gesicht runter rannten und schwer fing ich an nach Luft zu schnappen.

All die Zeit, die ich gehofft hatte, Jungkook würde wieder zu mir zurück kommen waren verblasst. Jede einzelne Träne, die ich wegen ihm weinte, jeder Schmerz. Er verletzt mich durchgehend und ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Immer kam er zu mir, sagte mir, dass er mich zurück haben wollte und im nächsten Moment sehe ich ihn mit irgendeinem Mädchen. Bin ich ein Witz für ihn? Nimmt er mich nicht ernst? Sind meine Gefühle ihm so egal, alles was er will, mit mir spielen ist und er auch noch seinen Spaß dabei hat?

„Ich denke es wäre besser, wenn ich jetzt gehe.", meinte ich traurig und sah auffordernd zu Jungkook. Ich wollte, dass er was sagte, doch er war still. Starrte vor sich auf den Boden und sah aus, als würde er mit sich kämpfen. Er gab keine Reaktion von sich, was mich verunsicherte. Sollte er mich doch bitten, dass ich bleibe, wenn er für uns eine Zukunft sieht, wenn er mich liebt. Sollte er mich festhalten und nie wieder gehen lassen.

Ich wünschte mir so sehr, dass er für uns kämpfen würde, doch von ihm kam keinerlei Reaktion.

„Jungkook es wäre besser, wenn wir einander vergessen.", hauchte ich, während mein Herz mit jedem dieser Worte zersplitterte. Doch ich wusste es wäre das beste. Jungkook würde mich vergessen und Mina heiraten. Sein Vater würde glücklich sein und es wäre ein großer Gewinn für seine Firmer, die Jungkook mal übernehmen würde. Jungkook würde Kinder bekommen können und eine glückliche Familie gründen. Während ich langsam über ihn hinweg käme und mich auf was anderes einlassen könnte. Auf etwas neues und würde mit Jungkook ganz abschließen.

Er wäre dann nur noch meine erste große Liebe. Eine Erinnerung.

Und auch wenn ich mich dagegen sträubte und ihm am liebsten um den Hals fallen würde, obwohl er mich immer wieder verletzt hat, so wusste ich tief in mir, dass das die richtige Entscheidung sein würde. Auch wenn ich so viel Hoffnung am gestrigen Tag bekam, diese erlosch mit jeder Minute die nun verging und Jungkook sich nicht rührte.

Meine Unterlippe zitterte, als von Jungkook keine und somit doch eine Antwort kam. Es wäre besser so... „Dann... hoffe ich du wirst glücklich, Jungkook.", lächelte ich traurig. Tief atmete ich ein und drehte mich um, um zu gehen. Ich würde Jungkook hinter mir lassen. Es würde keine Schwierigkeiten mehr geben, ich würde ihm nicht mehr im Weg stehen und Jungkook hätte keinen Ärger mehr mit seinem Vater. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals, als ich ging. Mit jedem Schritt wurde mir schlechter und immer mehr Tränen verließen meine Augenwinkel.

Doch so musste es sein. Auch wenn ich mir was ganz anderes wünschen würde.

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Wir kommen langsam zum Ende:(

maniac | gguktae ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt