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Müde und ausgelaugt lag ich am späten Nachmittag eingerollt in meinem Bett und wartete auf Jungkook. Es war leicht am dämmern, sodass mein Zimmer kaum mehr Licht erreichte, als ich den Schüssel in der Tür hörte und wie Jungkook in die Wohnung eintrat. Doch ich machte mir nicht die Mühe aufzustehen, dafür war ich zu kraftlos. Mein ganzer Körper schmerzte, vor allem mein Kopf, da ich so viel geweint hatte. Leise schlich Jungkook zu mir ins Bett und sah über mich, um mir ein paar Haare aus dem Gesicht zu streicheln, daraufhin breit zu lächeln anfing.

„Du bist ja doch wach.", kicherte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Mit großen Augen sah ich zu ihm auf, als er sich wieder löste und an meinen Kleiderschrank ging. Über die Lippe leckend zog er grinsend etwas aus meinem Schrank. Auch ich fing an zu kichern, als ich den blau-weiß gestreiften Pyjama in seinen Händen sah. Schnell zog er sich seinen Anzug aus, ehe er in diesen reinschlüpfte und zu mir ins Bett kam. Er zog mich nahe an seine Brust, sodass er mir einen Kuss auf den Kopf drücken konnte.

„Ich habe dich vermisst.", meinte er und streichelte mir über den Rücken. „Ich dich auch, Kookie.", murmelte ich müde und zog seinen angenehmen Duft ein. Ich war schon fast am einschlafen, so ermüdend waren die Tränen, die ich vergossen hatte, als Jungkook sich jedoch wieder räusperte und anfing zu sprechen. „Mina und ihre Eltern waren zum Essen eingeladen.", sagte er so plötzlich, dass sich mein Körper augenblicklich krampfhaft zusammen zog, was auch der ältere zu bemerken schien und mir entspannend über die Muskeln fuhr. „Taetae. Entspann dich.", hauchte er in mein Ohr, was mich eine Gänsehaut bekommen lies.

„Du kannst dir nicht denken, was passiert ist.", murrte er und zog mich ganz nahe an seine Brust, um seine Arme feste um meinen Körper zu schlingen. „Sie fingen an die Hochzeit zu planen.", sagte er genervt und seufzend fuhr er fort. „Mina und ihre eingebildete Mutter meinten, dass wir unsere Zweisamkeit auskosteten sollten und nach oben in mein Zimmer gehen sollten."

Feste biss ich mir auf die Lippen und atmete tief ein und aus. In meiner Kehle bildete sich einen Klos, als der ältere nach einer weile weiter fort fuhr. „Und... als ich mich aufs Bett setzte, drückte sie sich direkt an mich und drückte ihre ekelhaft roten Lippen gegen meine. Ich sag dir, ich hätte sie fast angekotzt so schlecht wurde mir. Und dann als ich gehen wollte ist die mir wie eine Furie hintergerannt.", wieder stöhnte er genervt.

Ich jedoch spannte mich nur an. Das hatte alles doch gar keinen Sinn. Zu kämpfen wenn wir eigentlich so Machtlos waren...

„Aber ich habe ihr versucht klar zu machen, dass ich nur Augen für einen habe und ich sie nicht heiraten will und bin ohne noch etwas zu sagen aus dem Haus gestürmt, um zu meiner Lieblingsperson zu fahren.", schmunzelte er und drückte mich feste an sich. In seiner Umarmung drehte ich mich um und sah ihn mitleidig an. Er jedoch schien nichts im geringsten zu merken und drückte seine zarten Lippen gegen meine.

Ich erwiderte den Kuss. Aber was sollte ich auch machen? Ihn von mir stoßen und unsere letzten Minuten zerstören. Ich würde sie auskosten wollen. Wenigstens unseren möglichen letzten Abendenden. Mann kann nie wissen, was morgen passiert.

In meiner Brust spürte ich einen Knoten, der sich unangenehm fest zog, wenn ich daran dachte den Jungen, den ich liebte von mir zu stoßen. Denn Namjoon hatte recht. So konnte das nicht ablaufen. Jungkook sollte sich nicht entscheiden müssen und daran zerbrechen. Ich würde ihm die Entscheidung abnehmen, sodass er glücklich werden kann. Wenn auch ohne mich...

„Ich liebe dich Taetae! Ich liebe dich einfach so sehr!"

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guys taetae muss wohl eine Entscheidung treffen. Und um ehrlich zu sein weiß ich selbst nicht welche die bessere wäre.

maniac | gguktae ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt