maniac | gguktae ✓

23

Hektisch ging ich durch die nur von den Laternen beleuchtete Straßen. Mit jedem Schritt den ich ging, wurde ich immer nervöser. Mein Bauch kribbelte. Meine Hände zitterten. Und auf meiner Haut entstand eine leichte Gänsehaut. Es war kalt, ich spürte das gefrieren meine Fußzehen, als ich dann endlich an dem Restaurant ankam und direkt das schwarze Auto des älteren sah.

Ich blieb stehen und schluckte schwer. Plötzlich ging mein Atem schneller, als ich daran denken musste, wie es die letzten male war, als wir uns gesehen haben. Er hatte mich von sich gestoßen, hatte mir weh getan, wollte mich nicht bei sich haben. Ich leckte mir über die Lippen, als ich meinen Körper wieder umdrehte und dabei war wieder um zu drehen, als das Schluchzen von eben wieder in mein Kopf drang. Es klang so herzzerreißend und schmerzhaft, dass mir fast selber die Tränen gekommen waren.

Seufztend sackten meine Schultern nach unten, ehe ich wieder auf dem Absatz kehrt machte und gerade wegs auf das Auto zu lief. Mein Herz klopfte fast ungesund schnell, als ich an der Fahrerseite ankam und durch das Fenster sah. Jungkook hatte mit zusammen gekniffenen Augen seinen Kopf in den Nacken gelegt. Ich sah von draußen, dass der ältere schluchzte. Er hatte Schmerzen, hatte seine Hände feste zu Fäusten gebildet und verzog sein Gesicht.

Zaghaft klopfe ich an der Fensterscheibe, was seinen Blick sofort zu mir fuhren lies. Mit offenen Mund sah er mich an, atmete schwer und öffnete seine Augen ein wenig. Er öffnete die Tür, und die ersten Sekunden sahen wir uns einfach nur in die Augen. Ich hatte es vermisst... einfach in seine tiefen, schwarzen Augen zu sehen. Mich in diesen zu verlieren.

„Taetae...", hauchte er kaum hörbar. Tränen rollten über seine zarte Haut, als er plötzlich nach meiner Hand griff und mich auf seinen Schoß zog. Ich quiekte unmännlich auf, als er mich an sich ran zog. Seine Arme schlangen sich um meine Taillie, als weitere Tränen seine Wangen runter liefen. „Taetae... Oh Tae..."

Meine kalten Hönde führte ich zu seinem Gesicht, als ich seine Tränen wegwischte, was ihn etwas zurück weichen ließ. „Deine Hände sind kalt.", keuchte er, griff wieder nach meinen Händen, um sie feste zu halten. In seinem Atem roch ich den Alkohol, was mich die Augenbrauen zusammen ziehen lies. Mein Blick fuhr zur Seite, als ich die halb volle Whiskey Flasche sah und traurig wieder zu Jungkook sah. „Du hast Alkohl getrunken.", sagte ich leise, sah wieder in seine Augen, in denen ich so viel Trauer erkennen konnte. Er ignorierte meine Aussage, zog mich wieder an der Taille zu sich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

Meine Gedanken waren so durcheinander. Ich wusste nicht, was Jungkook von mir wollte, weshalb er sich so verhielt, ob nur der Alkohol aus ihm sprach. Meine Hände legte ich zögernd auf seine Schultern. Mein ganzer Körper war angespannt, während mein Herz raste, als würde ich einen Marathon rennen. „Taetae.", wimmerte er, schluchzte in meine Halsbeuge. Seinen heißen Atem spürte ich an meiner kalten Haut.

Ich war so unsicher, hatte so Angst, dass er mich wieder nur verarschte, dass das alles nur der Alkohol mit ihm tun lies. Ich hatte Angst wieder verletzt zu werden, wenn ich mich nun in seinen starken Armen fallen lassen würde, wenn ich die Augen schließen und den Moment genießen würde. Dass ich am nächsten Morgen wieder alleine aufwachen und in meiner Einsamkeit ertrinken würde.

Lange saß ich angespannt auf seinem Schoß, glaubte schon fast, dass Jungkook eingeschlafen war, hörte jedoch immer wieder ein schmerzhaftes Wimmern des älteren. Langsam drückte ich mich an seinen Schulter wieder weg von ihm, sodass ich in seine Augen sehen konnte. Seine schönen, dunklen Augen...
Ich seufzte wieder, als ich meine Händen an seine Wangen legte und mit meinem Daumen seine dicken Tränen weg wischte. Seine Wangen, sowie seine Augen waren errötet, seine Lippen spröde und sein ganzer Körper bebte vom weinen.

„Bleib bei mir. Bitte bleib bei mir... Taetae."

❝So, I show up at your place right away
Wipe the tears off of your face
While you beg me to stay❞