Ich öffne meine Augen doch schließe sie gleich wieder da das Licht mich blendet. ,,Fuck." murmel ich und lege meinen Arm über meine Augen. Ich lebe noch. Ob mich das jetzt beruhigt oder noch mehr verunsichert kann ich dabei gar nicht genau sagen. Ich fühle mich so schwach doch richte mich dennoch viel zu schnell auf um zu erfahren wo ich bin. ,,Ach du scheiße!" schreie ich erschrocken auf als ich jemanden erblicke, der auf einen Hocker neben der vermutlich abgeschlossenen Tür sitzt. Er jedoch bleibt stumm und beobachtet mich stattdessen bei jeder kleinsten Bewegung die ich mache.
Selbst als ich aufstehe um mich vorsichtig in diesem kleinen Raum zubewegen, entkomme ich den Blick des jungen Mannes nicht. ,,Wie heißt du?" frage ich ihn und genervt schaut der blondhaarige zu mir. ,,Taeyong." sagt er und wieder kehrt die Stille in den Raum. Ich nicke nur, inspiziere weiterhin den Raum und verharre schließlich an einer Stelle. Dort ist ein Lüftungsschacht, nicht besonders groß doch so groß das ich ohne Probleme hindurch kommen könnte. Ich müsste nur noch meinen Aufpasser los werden.
,,Kannst du dich wieder hinsetzen? Es nervt." grummelt er und ein, für ihn nicht sichtbares, grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Ich drehe mich zu ihm um und nicke. Gemütlich schlendere ich zu dem Feldbett zurück und setze mich darauf. Grinsend starre ich ihn eine Weile lang an und sage nichts dabei doch offensichtlich ist es genau das was er nicht leiden kann, sein Blick verrät alles.
,,Mir ist langweilig." sage ich irgendwann doch er zuckt nur mit den Schultern. ,,Nicht mein Problem." ,,Wo sind wir?" stelle ich die nächste Frage und genervt verdreht er die Augen. ,,Als ob ich dir das Verrate." ,,Ich komm doch hier eh nicht raus. Wovor hast du also Angst." provoziere ich ihn. Er rümpft die Nase und mein Grinsen wird breiter, vielleicht wird das ja doch einfacher als gedacht. ,,Vor einem Dreikäsehoch wie dir sicherlich nicht." ,,Dann kannst du es mir doch sagen." ,,Seoul." antwortet er nur und ich lache leicht auf. ,,Was?" fragt er mit hochgezogener Augenbraue doch ich schüttle nur amüsiert den Kopf.
Ich sollte verängstigt sein, sollte um mein Leben fürchten wenn nicht sogar um Gnade betteln doch ich kann einfach nicht. Es ist nicht so das ich an Gott glaube doch hier Sinnlos herum zu sitzen ist nicht richtig. Ich kann nicht einfach gnadenlos in meinen Tod rennen. Mir egal was Herr Jung gesagt hat, ich glaube ihn nicht. Namjoon sagte selbst, einer Person mit einem zweiten Gesicht kann man nicht trauen. Egal ob du die Gute oder die Böse Seite zuerst trafst. Doch andererseits ... nein, ich darf nicht so denken. Herr Jung ist ein Mörder, wenn nicht sogar ein Psychopath.
Irgendwann hat Taeyong es Aufgegeben mir zu antworten weswegen ich beginne ihn einfach so irgendwelche dummen Sachen zu erzählen. Sein Blick dabei wird von Sekunde zu Sekunde genervter. ,,Nerv mich verdammt nochmal nicht." sagt er mit zusammen gebissenen Zähnen. ,,Wieso?" Irritiert und so als ob ich nicht ganz dicht wäre schaut er mich bevor er einfach nur: ,,Darum." sagt. Ich jedoch gehe gleich wieder darauf ein und stelle seine Geduld wieder mal auf die Probe. ,,Darum ist keine Antwort." ,,Ich hatte heute einen Stressigen Tag und muss jetzt noch auf dich aufpassen." ,,Wieso?" ,,Ja was weiß ich, keine Ahnung." ,,Versteh ich nicht. Erklär es mir." ,,Da gibt es nichts zu erklären." ,,Doch." ,,Nein." ,,Doch" ,,Nein!" schreit er und mit mühe kann ich mir das lachen verkneifen. Ich muss Wahnsinnig sein.
Plötzlich jedoch zückt er seine Pistole und richtet sie direkt auf als er aufsteht. ,,Wenn du jetzt nicht sofort die Klappe hälst erschieße ich dich, mir egal ob die Bosse dich noch gebrauchen können oder nicht." ,,Du widersetzt dich befehlen?" gebe ich empört von mir während mir zugleich hunderte Fragen durch den Kopf schießen. Er verdreht die Augen und verschwindet im nächsten Moment auch schon aus dem Raum.
Die Tür fällt laut scheppernd ins Schloss und als ich höre wie er sie verriegelt, springe ich auf um zum Lüftungsschacht zu rennen. Die Gitter zu entfernen ist keine große Kunst sodass ich ohne Probleme hineinklettern kann und die Gitter hinter mir wieder schließe, um zumindest einige Minuten Vorsprung zu haben.
Als dies getan ist drehe ich mich zu dem Gang welcher nur Sperlich vom Tageslicht welches durch andere Gitter fällt, beleuchtet wird. Immer weiter krieche ich durch die Gänge die mich gruseliger Weise verdammt dolle an mein Computerspiel Little Nightmares II erinnern, nur verfolgt mich in diesem Fall nicht der gruselige Kopf einer Lehrerin. Der Gedanke daran verpasst mir eine Gänsehaut und die Angst durchstreift meinen Körper.
Mit einem mal setzt die Panik ein welche ich versuche herunter zu schlucken. Hier ist niemand, ich werde nicht von einem Monster verfolgt... zumindest nicht so einem Monster. Ich sollte stolz auf mich sein. Ich habe Herrn Jung überlistet, jetzt muss ich nur noch herausfinden wo ich bin und wie ich hier wieder raus komme.
An einem weiteren Gitter angekommen halte ich abrupt inne als ich Stimmen höre. Ich halte inne und schaue durch die Schlitze doch leider kann ich nicht wirklich viel sehen. Lediglich Herrn Jung und einen Schreibtisch an den höchstwahrscheinlich noch jemand sitzt.
,,Wo ist er jetzt?" fragt die unbekannte Person und Herr Jung antwortet: ,,In der Zelle." ,,Und was hast du jetzt mit ihm vor Hoseok?" ,,Ich" Mit einem lauten Knall wird die Tür aufgerissen und Taeyong kommt panisch herein. ,,Er ist weg." ,,Was?" fragt die andere Person im Raum und auch Herr Jung wirkt alles andere als begeistert. ,,Hast du die Tür nicht richtig verschlossen oder was? WIE KANN ER EINFACH ABHAUEN?" schreit Herr Jung wütend und nimmt sich im nächsten Moment eine Pistole von dem Tisch. ,,Ich seh mir das an." Damit verschwindet er auch schon mit Taeyong aus den Raum und ich krabble, leiser als zuvor weiter.
Als ich endlich irgendwann einen Ausgang gefunden habe trete ich mit voller Wucht das Schutzgitter weg um aus den Metallsystem heraus zu kommen. So gut es geht springe ich auf einen Papiercontainer der gleich darunter steht und renne, nachdem ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, los. Egal wohin doch einfach nur weg von dort.
Die Frage ist jetzt, wo soll ich hin, es ist nur eine Frage der Zeit bis sie mich finden und zuhause werden sie definitiv als erstes nachgucken. Ich sollte zur Polizei, ich muss zur Polizei doch andererseits würde ich Jimin ebenso an sie Ausliefern. Schlussendlich setze ich mich in ein Computercafé um dort die Nacht über zu bleiben ...
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Behind the Shadow (Junghope/Yoonmin)
FanfictionGrausam und Kaltherzig, so nennt man sie. Ihr Name, Shadow. Ihre Mitglieder? Unbekannt. Ihr Grund? Unbekannt. Man weiß nichts über sie, sie sind Schatten die sich in der Dunkelheit verstecken und die Kraft des Lichtes nehmen um Angst und Schrecken i...