Aufgeregt sitze ich in der Bahn und kann es kaum erwarten zu den anderen zukommen. Immer wieder schaue ich auf mein Handy, aus dem Fenster oder nervös zu den Menschen die ebenfalls mit mir hier sitzen. Es ist eine Quall. Die Antworten oder zumindest ein Hinweis auf die Täter sind so nah, sie sind bei uns, sie sind in unseren Besitz und doch trennen mich noch 11 Minuten von dem Gebäude indem ich eine Antwort kriegen könnte.
Genervt seufze ich, noch nicht einmal Musik kann mich jetzt runter bringen. Das Haarband mit dem ich meine Haare zu einem Man Bun gebunden habe ziehe ich aus meinem Haar nur um ihn dann nochmal neu zubinden. Doch meine Nervosität steigt immer weiter, genauso wie mein Puls. An der Haltstelle angekommen, drängle ich mich zwischen den Menschen hindurch und entweiche der Tür noch bevor sie sich ganz öffnen kann.
Ich stürme ins Gebäude und ignoriere gekonnt den komischen Blick der Sekretärin und der Sicherheitsmänner. Für mich zählt nur noch eines im Moment und das sind die Akten. Egal was in ihnen steht, es wird uns weiter bringen.
Oder?
Im Fahrstuhl angekommen gebe ich den Pin zum 33. Flur ein und wenige Sekunden später setzt sich dieser auch schon in gang. Tief einatmend lehne ich meine Stirn gegen den Spiegel und schließe für einige Sekunden die Augen.
Es ist so verrückt. Vor einigen Monaten noch war ich ... jemand ohne Ziel. Jemand der Tag ein Tag aus versuchte glücklich zu sein und das Leben zu genießen. Einfach aus Dankbarkeit das das Schicksal mich hat leben lassen. Eigentlich komisch wie dankbar ich bin zu leben obwohl das Schicksal mir doch so viel genommen hat und so viele Dinge mich hat machen und sehen lassen. Ich öffne die Augen und blicke in sie eh ich zu lächeln beginne und das Funkeln zurück kehrt. Etwas was ich doch nie verloren habe. Das Funkeln, meinen reinen Seelenspiegel. Auch wenn ich jemanden umgebracht habe und wohlmöglich andere Morde zugelassen habe. Meine Augen haben ihre Reinheit trotz alledem nie verloren.
Im Flur angekommen gehe ich zügig zu dem Versammlungsraum und betrette ihn ohne mich vorher anzukündigen. Augenblicklich liegen die Blicke von Yoongi, Jimin, Hoseok und einigen anderen Männern auf mir, jedoch fällt dieser schnell und sie widmen sich den Blättern die sie über den ganzen Tisch ausgebreitet haben. ,,Uhm ... h-habt ihr schon was gefunden?" frage ich als ich neben Hoseok zum stehen komme, aufmunternd schaut dieser zu mir, senkt jedoch dann wieder seinen Blick. ,,Ja und Nein. Wir haben die Unstimmigkeiten gefunden die den Polizisten damals das Leben gekostet hat."
Aufmerksam fliegen meine Augen über die Zettel und bleiben an der Liste hängen wo die Namen aller Passagiere stehen. Zitternd nehme ich ihn und finde schlussendlich alle drei Namen die mir so gefährlich Vertraut sind. ,,Hier sind die Unstimmigkeiten." sagt Hoseok plötzlich und reicht mir einen weiteren Zettel den ich mir aufmerksam durchlese. ,,Triebwerke schalten sich automatisch aus und irgendetwas explodiert im Passagierraum? Wo soll denn das bitte ein Unfall sein. Das hätte doch gleich jeden klar sein müssen das es Sabotage war." ,,Mit Geld und dem richtigen Einfluss wirkt alles wie ein Unfall." sagt Yoongi beiläufig und ich nicke wissend. ,,Willst du die andere Akte auch sehen?" fragt mich Hoseok doch ich schüttle den Kopf, auch wenn es wichtig ist so zählt für mich in diesem Moment nur diese Akte.
Noch den halben Tag verbringe ich die Zeit damit Akten zu lesen und kleine ungleiche Details herauszuschreiben. Es sind einfach zu viele Ungleichheiten die damals passierten. Recherchen über die Piloten und Stewardessen ergaben ebenso wenig wie die Akte der ermordeten Polizisten. Es ist ein Chaos aus Informationen die wohlmöglich irgendwo zu jemanden führen doch ein Chaos erst einmal zu entwirren kann ein noch viel größeres hervorrufen.
,,Wir werden Hilfe brauchen. Wir alleine sind machtlos." bricht Hobi irgendwann die Stille und ich schaue von den Akten auf und zu den drei Männern die neben Jimin, der mittlerweile auf der Couch eingeschlafen ist, noch in dem Raum sind. Nachdenklich nickt Yoongi, und denkt nach, seufzt jedoch irgendwann und sagt: ,,In 3 Wochen ist wieder ein Treffen, wir sollten zusehen das wir neue Verbündete finden." ,,Dann sollten wir mit offenen Karten spielen." Erwidert Hoseok und Yoongi schüttelt den Kopf. ,,Wir sollten uns vorallem mit Kim Seokjin auseinander setzen. Vielleicht hilft er uns ja jetzt." ,,Wer ist das?" frage ich neugierig und die beiden drehen sich zu mir. ,,Ein hohes Tier in der Mafia, wenn wir ihn auf unsere Seite ziehen haben wir so gut wie gewonnen." ,,Und wieso hilft er euch nicht jetzt schon?" frage ich verwundert und Hoseok lacht leise eh er einen Arm um mich legt und sagt: ,,Kim Seokjin ist nicht daran interessiert mit Unbekannten Geschäfte zu führen. Du musst eine Gewisse Berühmtheit erlangen, erst dann bietet er dir seine Dienste an." ,,Ihr habt aber nicht deswegen Leute umgebracht oder?" ,,Nein, keine Sorge Bunny." erwidert Hoseok und ich nicke, wenn auch nicht wirklich überzeugt.
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Behind the Shadow (Junghope/Yoonmin)
FanfictionGrausam und Kaltherzig, so nennt man sie. Ihr Name, Shadow. Ihre Mitglieder? Unbekannt. Ihr Grund? Unbekannt. Man weiß nichts über sie, sie sind Schatten die sich in der Dunkelheit verstecken und die Kraft des Lichtes nehmen um Angst und Schrecken i...