Es ist weit nach Mitternacht und dennoch noch zu früh um aufzustehen und versuchen in den Tag zu starten. Doch ehrlich gesagt will ich das gar nicht. Ich will nicht aufstehen, niemanden sehen müssen, mit niemanden sprechen ...
Ich liege hier indem Gästezimmer von Herrn Jung und starre die kalte leblose Wand vor mir an. Er sagte ich sei nicht sein Gefangener doch fühle ich mich genau wie so einer. Vorsichtig richte ich mich auf und reibe mir müde die Augen. Ich bin müde doch was ist wenn ich einschlafe, wer sagt mir das Herr Jung nicht darauf wartet nur um dann etwas zu machen was ich nicht will.
Meine Gedanken wandern ungewollt zurück zum gestrigen Tag oder war es doch der Tag davor? Wäre ich nicht sein Schüler, hätte er mich umgebracht. Wer sagt mir das er es nicht noch tun wird? Das Opfer wiegt sich in Sicherheit und wird im nächsten Moment kaltblütig im Schlaf ermordet...
Ich stehe auf und schleiche mich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer heraus, meine Sachen vom Tag habe ich immer noch an obwohl Herr Jung mir Sachen von sich gegeben hatte. Doch diese zu tragen fühlt sich mehr als nur falsch an, schon alleine das Gefühl in seiner Wohnung zu sein fühlt sich falsch an. Im Flur angekommen schleiche ich zu meinen Schuhen die ich mir Wortlos anziehe, genauso wie meine Jacke doch als ich die Haustür öffnen will geht es nicht. Doch noch mehr verfalle ich in Panik als sich der dunkle Flur plötzlich erhellt. Panisch drehe ich mich um und erblicke zugleich Herrn Jung der in einer Jogginghose und einem einfachen weißen T-Shirt im Türrahmen lehnt und grinsend zu mir guckt. Vor Schock kann ich nichts tun außer ihn mit geweiteten Augen angucken. ,,Ausziehen, los." ,,W-Was?" frage ich unglaubwürdig und Herr Jung beginnt zu lachen. ,,Schuhe und Jacke aus und dann will ich dich in den Sachen sehen die ich dir gegeben habe." Ich schlucke, nicke dann jedoch und ziehe meine Schuhe sowie meine Jacke wieder aus und lege sie an die Orte von wo ich sie genommen habe.
Zögerlich schaue ich zu meinem Lehrer welcher mich noch immer genaustens im Auge hat. Seine Arme sind überkreuzt und noch immer lehnt er lässig am Türrahmen und beobachtet mich, was mich aus irgendeinen Grund noch nervöser werden lässt. ,,Ein kleines scheues Häschen welches aus dem Bau des Fuchses fliehen will doch keine Ahnung hat wie." sagt er plötzlich und erschrocken schaue ich hoch zu ihm. Er hingegen verzieht keine Miene und sagt streng: ,,Los zieh dich um. In 5 Minuten bist du im Wohnzimmer." Ein Schauer überkommt mich und hastig nicke eh ich in das Gästezimmer sprinte und die Jogginghose sowie das viel zu große verwaschene T-Shirt anziehe. Es fühlt sich so falsch an.
Unsicherheit kommt in mir hoch. Was wird er jetzt machen? Totall verkrampft und leicht zitternd gehe ich ins Wohnzimmer wo Herr Jung bereits sitzt und an seinem Handy zugange ist. Als ich jedoch in seinem Blickwinkel erscheine legt er es sofort weg und kommt auf mich zu. Erschrocken will ich nach hinten gehen doch da packt er mich bereits und drückt mich im nächsten Moment auf die Couch. Mit einem dumpfen Keuchen komme ich auf den Stoff auf und Herr Jung packt meine Handgelenke nur um sie dann auf meinen Rücken zu verschränken. Im nächsten Moment spüre ich auch schon ein kaltes Metall an meinen Handgelenken und als diese mit einem klicken zugehen realisiere ich erst das er mich gefesselt hat. Geschockt will ich mich aufrichten doch erneut werde ich von ihm runtergedrückt. ,,LASSEN SIE MICH LOS!" schreie ich und winde mich unter ihm, er jedoch fährt mit seiner Hand zu meinen Haaren und drückt mich somit wieder in die Couch. Schweratmend versuche ich noch ein paar mal den 25 Jährigen von mir runter zu bekommen doch vergebens, weswegen ich irgendwann viel zu erschöpft bin und aufgebe. Die Chance nutzt er um von irgendwoher etwas zu holen was mich im nächsten Moment schwarz sehen lässt. ,,H-Hey was soll das."
Allmählich macht sich die Panik in mir breit. Zuerst die Fesseln und jetzt die Augenbinde, was macht er als nächstes? Wieder beugt er sich über mich und ungewollt zucke zusammen und mache mich unter ihm noch kleiner. Ich will hier weg. ,,Schrei so viel du willst Bunny. Außer mir hört dich hier niemand." sagt er mit deutlich amüsierter Stimme und im nächsten Moment spüre ich auch schon seine Lippen an meinem Hals. Er verteilt sanfte Küsse an meinem Nacken und Hals, was mich zum wimmern bringt während das schwarze Tuch durch meine Tränen langsam durchnässt wird.
Im nächsten Moment dreht er mich auch schon um und drückt blitzschnell mein Kinn zu sich hoch. Schmerzhaft keuche ich auf und höre zugleich sein Schmunzeln. Wieder nähert er sich mir und ich spüre seinen heißen Atem direkt vor meinem Gesicht. Indem Moment wird mir klar das das nicht Herr Jung, sondern durch und durch der Verbrecher Hope ist. Ein Mann der kein Mitleid empfindet und schon gar nicht dafür bekannt ist die Schüler durch seine schräge Art zum lachen zu bringen.
,,Diebstahl, Gewalt, Betrug, Unruhstiftern, Brandstiften, Vergewaltigen, Stehlen" beginnt er plötzlich und schwer stöhne ich auf als er mit seinen Zunge über meinen Hals fährt. Kurz hält er inne doch streift dann mit seinen Lippen, die meinen. ,,all dies liegt in jedem von uns. Es ist unsere menschliche Natur." haucht er und presst im nächsten Moment schon seine Lippen auf meine. Ein erstickter, geschockter Schrei entkommt mir und im nächsten Moment beiße ich auch schon zu. ,,Ahhhh!" Ein leiser Schrei entkommt ihn, anscheinend habe ich wohl doch etwas zu dolle zugebissen, zumindest würde dies den metallischen Geschmack erklären. Die Tränen bringen meine Augen zum brennen und verzweifelt versuche ich irgendwie frei zu kommen. Ich hab so Angst, was ist wenn ich ihn wütend gemacht habe? Wird er mich dann noch umbringen?
Plötzlich durchdringt sein amüsiertes, tiefes lachen die Stille. ,,Selbst in so einen unschuldigen Jungen wie dir." ,,L-Lassen S-Sie mich los." wimmere ich und zucke erneut zusammen als ich seine kalte Hand an meiner tränenvernetzten Wange spüre.
,,Ich bring euch nichts." hauche ich leise und das seufzen von Herrn Jung ertönt kurz darauf. Doch es hört sich keineswegs amüsiert an, viel mehr klingt es besorgt. Er entfernt sich von mir und erleichtert atme ich aus, bewege mich dennoch nicht weiter. Wie auch, ich bin gefesselt und sehe nichts." ,,Ich kenne dich Jungkook. Ich weiß das du zahlreiche Talente besitzt die uns nützlich sind." Schwer atme ich ich ein und wieder aus. Unerwartet spüre ich plötzlich wieder seine Hand und wie er mir schon fast sanft eine Strähne, meines mittlerweile zu langen Haare, hinter mein Ohr streicht. ,,Du bist voller Talent und Tatendrang und beschützt die Leute die dir etwas bedeuten. Außerdem besitzt du ein Herz aus Gold welches für die wenigen schlägt die du liebst. Das du eben jenes Schicksal mit dir trägst ist dann wohl ein positiver Nebeneffekt. Du bist noch so jung und kannst dennoch so rational handeln wie es die wenigsten in deinen Alter wirklich können." seine Worte klingen so weich und lieb. Nicht kalt und dunkel wie vor einigen Minuten noch.
Vermutlich trägt er wieder dieses sanfte lächeln auf seinen Lippen das er auch immer in der Schule trägt doch trotz alledem beruhigt es mich nicht so wie es vermutlich sollte. ,,L-Lassen Sie mich gehen, bitte." bringe ich zitternd heraus doch wie nicht anders zu erwarten verneint Herr Jung dies und steht auf um mir mein Kissen und meine Decke zu holen.
,,Schlaf jetzt, du hast es nötig." ,,Machen sie mir die Augenbinde ab. Bitte." sage ich und ein lachen entkommt den älteren. ,,Wie interessant das du lieber die Augenbinde ab hättest anstatt die Fesseln. Sieh es als kleine Bestrafung." ,,Aber wofür? I-Ich h-hab do-doch ni-nichts gem-macht?" ,,Andere Menschen hätten dich für deinen Flucht Versuch längst getötet kleiner. Als sei froh das ich dir lediglich zwei deiner Sinne genommen habe."
,,Wieso tun sie es dann nicht?" frage ich ungewohnt ernst und setze mich vorsichtig auf und gucke in die Richtung aus der seine Stimme kam. ,,Ich könnte doch ich will es nicht, also bring mich nicht dazu dir zu zeigen wie ich wirklich sein kann, die Kleinigkeit von eben ist nur die Spitze des Eisberges Jungkookie. Und jetzt versucht zu schlafen, etwas mehr Schlaf würde dir ganz gut tun." ,,Sie sperren mich hier ein, verfolgen mich Tagelang und belästigen mich und jetzt soll ich auch noch in Ruhe hier schlafen während ich mich noch nicht einmal wehren kann?" bringe lachend hervor doch Herr Jung bleibt stumm und bringt lediglich nur noch ein: ,,Gute Nacht." hervor eh er in sein Zimmer verschwindet und ich mich seufzend auf die Couch lege.
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Behind the Shadow (Junghope/Yoonmin)
FanfictionGrausam und Kaltherzig, so nennt man sie. Ihr Name, Shadow. Ihre Mitglieder? Unbekannt. Ihr Grund? Unbekannt. Man weiß nichts über sie, sie sind Schatten die sich in der Dunkelheit verstecken und die Kraft des Lichtes nehmen um Angst und Schrecken i...