Behind the Shadow (Junghope/Yoonmin)

🖤°• inside your mind ×°🤍

Auf zitternden Beinen stappse ich neben Herrn Jung her. Ich hab so Angst, so unendlich dolle Angst und doch zeitgleich ist dort diese leere in mir. Mein Kopf, oder mehr die kleine Stimme in mir will sich in eine Ecke verkriechen und einfach nur weinen während mein Herz mir sagt das es Zeit braucht um all die Informationen erst einmal zu verarbeiten.

Wie?

Sag mir wie...

Sie wollen mich nicht gehen lassen. Und genau deswegen bin ich jetzt hier, an der Seite von Herrn Jung inmitten der Straßen Seouls. Mein Kopf ist wie leer obwohl es doch ein leichtes wäre abzuhauen. Wenn ich eins schon immer konnte dann war es mich zu verstecken, schon früher, egal wo und wie, beim Verstecken war ich immer unschlagbar. Kurz huscht mir ein lächeln über die Lippen. Wie kann ich ein Kinderspiel mit dieser Situation vergleichen...

,,Du bist so ruhig." ertönt es von meinem Nebenmann und ein spöttisches lächeln entkommt meinen Lippen. ,,Ich habe nichts zu sagen." erwidere ich und damit tritt das Schweigen wieder ein.

Ich weiß nicht ob ich mich vor ihm fürchten sollte oder nicht.

Ich bin so überfordert.

Mein Lehrer ist ein Mörder. Ein Mörder ist (m)ein Lehrer.

Gab es so etwas jemals? Man hört oft davon das Lehrer/in Pädophile sind die Schülerinnen oder Schüler dazu bringen Dinge zu tun ...

Und plötzlich kam der Blackout, plötzlich gehe ich nicht mehr neben ihn und zerbreche mir den Kopf. Im nächsten renne ich überstürzt durch die Straßen um ihn zu entkommen. Rein ins Einkaufszentrum und rein in einen Laden um dort zu warten. Ich könnte die Verkäufer um Hilfe bitten, ebenso wie irgendwelche Passanten. Doch wer weiß wer noch zu Shadow gehört. Wer weiß ob das ganze nicht alles ein Spiel ist.

Shadow gegen mich.

Die Zeit vergeht und nachdem ich mich sicher bin das Herr Jung mich nicht weiter suchen wird trotte ich wieder aus dem Einkaufszentrum. Zwischen den ganzen Menschen falle ich kaum auf was mir den Weg zur Polizei viel, viel einfacher macht.

Doch die wirkliche Hürde kommt erst als ich davor stehe. Das moderne Gebäude ragt nahezu majestätisch in den Himmel und das leuchtende Schild auf den groß in Hangeul Polizei steht leuchtet mich an, springt mir mit den leuchtenden blau quasi ins Gesicht und doch kann ich mich einfach nicht dazu überwinden rein zu gehen.

Ich könnte die Stadt mit einem mal von diesem Monster befreien. Doch ich schaffe es einfach nicht. ,,Der Weg vermag so mancher Seele noch mehr Leid zufügen obwohl es doch eigentlich der der Gerechtigkeit ist." Sagt er mit seiner rauen und dennoch so angenehmen Stimme. Nie durchstreifte ein Schauer mich wenn er sprach, eigentlich war es immer die Freude doch Dinge ändern sich ja bekanntermaßen. Langsam drehe ich mich um und erblicke Hope oder Herr Jung. Wie nenne ich ihn am besten?

Seelenruhig steht er an seinem Auto gelehnt und schaut zu mir. Weder Hass noch Wut, Trauer oder Verachtung sind in seinem Blick. Er schaut einfach nur zu mir und ich zu ihm. Eine weile zögere ich noch. Schließe dann jedoch die Augen und seufze ergeben. Mein Schultern senken sich und ergeben gehe ich die Stufen runter zu ihm.

Ich kann es einfach nicht.

Plötzlich kommt ein kalter Schauer auf und im nächsten Moment beginnen meine Schultern zu beben während mir unkontrolliert die Tränen über die Wange fließen. Ich beginne zu schluchzen und wische mir verzweifelt die Tränen aus meinen Gesicht. Ich will nicht weinen schon gar nicht vor meinem Lehrer doch ich kann einfach nicht aufhören. ,,Ach Jungkook." ertönt es plötzlich und im nächsten Moment zieht er mich in seine Arme.

Wieso weine ich schon wieder?

Ist es weil man mich aus meiner Komfortzone gerissen hat? Oder doch weil sich in wenigen Tagen alles geändert hat?

Oder ist es weil ich mich wieder wie der kleine Junge fühle der damals unter Tränen seiner Großmutter anschrie das seine Eltern wieder kommen werden. Das sie ihn nicht vergessen oder gar alleine gelassen haben?

Ist es das?

Ist es weil der kleine Junge von damals so lange brauchte um zu realisieren das seine Eltern an einem Unfall gestorben sind und jetzt erfährt das sie in Wahrheit doch getötet wurden? ,,I-Ich hass-se e-euch so sehr." schluchze ich und Herr Jung zieht mich näher zu sich und streicht mir beruhigend über den Rücken. ,,Traurig wie schnell sich Dinge ändern können nicht wahr?"

Ich nicke und noch einige Zeit verharren wir in dieser Position eh ich mich wieder von ihm löse und auf den Boden gucke. ,,Geht es wieder?" fragt er und ich nicke. ,,Kommst du jetzt freiwillig mit?" ,,Wohin?" frage ich und ein leichtes lächeln schleicht sich auf seine Lippen.

,,Zu mir. Für's erste wirst du bei mir bleiben."