Kapitel 22

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Kapitel 22

Selbstverständlich kassierte ich verwunderte, teilweise erstaunte Blicke, als ich vor Freude strahlend nach Hause kam. Nachdem ich fast eine Woche lang mit niemandem gesprochen, geschweige denn einmal gelächelt habe, konnte ich auf einmal nicht aufhören zu lächeln und die Wörter sprudelten nur so aus meinem Mund heraus. Julias genervte Blicke entgingen mir nicht, doch so egal wie heute war mir es schon lange nicht mehr. Zur Abwechslung rief ich meine Mom an und erklärte ihr, dass ich noch lebte und nicht von einem giftigen Tier attackiert wurde. Natürlich wollte sie wissen, wieso ich mich nicht gemeldet hatte und ihre Anrufe nicht angenommen hatte. Ich wollte ihr nicht unbedingt meinem Kummer unter die Nase reiben, weshalb ich es mit der Entschuldigung das ich krank war ab tat. Obwohl ich es hasste meine eigene Mutter anzulügen, genehmigte ich mir diese kleine Flunkerei.
Wir brachten uns noch schnell auf den neuesten Stand der Dinge, bevor ich mich auch schon verabschiedete.

Eigentlich sollte ich mich auch bei Thaly melden, aber da sie über die Sache mit Luke Bescheid wusste, schob ich dieses Gespräch liebend gerne vor mich hin. Ich hatte nämlich überhaupt keine Lust noch länger über die Worte nach zu denken, die mich so sehr verletzt hatten. Wie dem auch sei, widmete ich mich nach dem Telefonat mit meiner Mutter Finnlay zu und spielte mit ihm eine Weile mit seinen TMNT Figuren. Nachdem wir geklärt hatten, dass er Leonardo und ich Donatello spielte wälzten wir uns eine geschlagene Stunde auf dem Wohnzimmer Boden hin und her und jagten den Schurken durch das ganze Haus. Um ehrlich zu sein war es doch sehr amüsant.

Nach unserer ausgiebigen Schurkenjagt machten Finnlay und ich es uns aneinander gekuschelt auf dem Sofa bequem, während wir den Teenage Mutant Ninja Turtels Film sahen. Ich glaube ich brauche nicht zu erwähnen wer den Film ausgewählt hatte. Aber um ehrlich zu sein,  je länger wir den Film sahen, desto besser gefiel er mir.

Einer der Ninja Turtels war gerade in einen spannenden Kampf verwickelt, als Sienna, mit Joshua im Schlepptau, nach Hause kam." Ich hoffe es macht nichts, dass Josh auch mit gekommen ist. ", grinste sie mich etwas verlegen an. Joshs Kopf erschien hinter ihr und er hatte genau dasselbe verunsicherte Lächeln auf den Lippen.

"Von mir aus bist du jederzeit willkommen.", erwiderte ich an Joshua gerichtet. Ein breites Grinsen blitzte auf ihren Lippen auf. Die beiden waren einfach zu süß zusammen.

Leider war ich eine der wenigen, die dieser Ansicht war. Andrew war Joshua gegenüber sehr skeptisch, während Julia ihn komplett auf dem Kicker hatte. Aber um ehrlich zu sein, war das bei Julia sowieso nichts Neues. Sie mochte keinen der auch nur in irgendeiner Weise etwas mit Luke oder Sienna zu tun hatte. Sie mochte ja nicht einmal Luke und Sienna selbst. Zumindest kam es mir so vor.

Wir lagen zu viert auf der Couch und sahen den Film weiter. Zu Finnlays Freude stellte sich Josh auch als ein Fan der kultigen Schildkröten heraus. Es war süß mit anzusehen wie gut sich die beiden verstanden.

Nach dem Film fing ich an das Abendessen zu kochen, da es doch schon ziemlich spät war. Ich schaffte es dennoch in unter einer halben Stunde ein genießbares Gericht zu zaubern, was zu meiner Verwunderung hohen Anklang fand. Neugierig erkundigte ich mich nach Joshs und Siennas Plänen für das Wochenende. „Keine Ahnung… vielleicht Kino oder so…“, entgegnete Josh achselzuckend. „Irgendein Pärchen Kram wird uns schon noch einfallen.“, fügte Sienna hinzu und schob sich noch eine Kartoffel in den Mund.

Ich war gerade am Abräumen, als mich Sienna auf den Flur zog. Verwirrt musterte ich ihren bittenden Blick und machte mich schon mal innerlich darauf bereit, auf das was jetzt kam. „Ich hätte da eine klitzekleine Frage an dich…“ Abwartend beäugte ich sie, wie sie hilflos herumdruckste. „Schieß los!“, seufzte ich. „Darf Josh heute vielleicht da schlafen? Ich mein nur weil morgen doch keine Schule ist…“ „Nur wenn du mir sagst wo der Hacken ist?“ Siennas Augen weiteten sich, bevor sie mit übertriebener Stimme antwortete:“ Ein Hacken? Was für ein Hacken? Pffff, als ob es da einen Hacken gäbe!“ Schweigend hob ich meine Augenbraue.

There's No Place Like Home || Luke Hemmings FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt