Kapitel 8

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Ein erneuter Traum, in dem ich von Schlangen umzingelt war, ließ mich aus meinem ohnehin schon unruhigen Schlaf schrecken. Dies war bestimmt schon der dritte Albtraum von Schlangen in dieser Nacht. Verschlafen wollte ich nach meinem Handy greifen, wurde jedoch von etwas, besser gesagt jemanden, davon abgehalten. Luke lag halb auf mir, was ich erst bemerkte, als ich zunehmend wacher wurde. Ehrlich gesagt, wäre ich noch gerne eine Weile so liegen geblieben, aber der Umstand, dass Lukes Gewicht direkt auf meine sowieso schon volle Blase drückte, ermöglichte es mir nicht. So vorsichtig wie möglich schob ich Lukes Körper von mir, bedacht darauf ihn nicht aufzuwecken. Er grunzte einmal, drehte sich um und schnarchte gleich leise weiter wie zuvor schon. Ich konnte ein dümmliches grinsen nicht unterdrücken, als ich ihn beobachtete, wie er auf meinem Bett lag, friedlich schlafend. Er sah aus wie ein unschuldiges, kleines Lämmchen. Ich brachte es nicht übers Herz Luke aufzuwecken und schlich stattdessen leise aus meinem Zimmer ins Bad.

Ich band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen, damit sie mir nicht mehr im Nacken klebten. So süß Luke auch aussah während dem Schlafen, war es eine Qual neben ihm zu liegen. Er brauchte meiner Meinung nach viel zu viel Platz – oder war ich es, die zu viel Platz brauchte – er war verdammt heiß, im wahrsten Sinne des Wortes, und hat mich zudem mehrmals während dem Schlafen getreten.

Ein Blick auf die Digitaluhr im Badezimmer verriet mir, das es bereits 08:12 Uhr was. So langsam schien sich mein Jetlag ein wenig zu legen. Zu faul um in mein Zimmer zu gehen und mich umzuziehen schlurfte ich mit meinem Garfield Pyjama in die Küche. Ich hatte mir den Pyjama vor drei Jahren in der Jungen-Kinderabteilung gekauft. Ich musste zugeben, er war der bequemste Pyjama den ich je hatte. Obwohl es wunderte mich immer noch, warum ich in einen Pyjama passt der Größe 170 war, wenn ich schon allein beim BH ein D Körbchen brauchte. Trotzdem er ist und bleibt einfach mein allerliebster Lieblingspyjama.

Schmunzelnd schlurfte ich in die Küche. Heute war Samstag, das hieß Finnlay und Sienna würden hoffentlich noch schlafen, Julia war schon längst aus dem Haus und ich konnte in Ruhe mein Frühstück genießen. Schon als ich die Küchentür aufstieß, stieg mir der verführerische Geruch von frischen Pancakes in die Nase. War das etwa so ein Samstagmorgen Ritual? Wenn ja, gefiel es mir! Das Grinsen auf meinem Gesicht erlosch jedoch sofort, als ich die Küche betrat. Statt wie erwartet Finnlay, Sienna, Andrew oder sogar Julia vorzufinden beugte sich ein großer Junge, ungefähr in meinem Alter, über den Herd und machte Pancakes.
 „What The Fuck?!“, entfuhr es mir ungläubig. „Hey. In diesem Haus wird nicht geflucht! Hier wohnen Kinder! Hast du den keinen Anstand?!“, erklang eine belustigte Stimme, aus der Richtung des Esstisches. Erschrocken drehte ich mich um. Zwei Jungs beobachteten mich amüsiert. „Okay… was zum Geier ist hier los?“, während ich sprach wurde aus meiner Stimme ein hohes piepsen. „Also zuerst einmal Hallo. Ich bin Michael.“, ich erkannte den Typ, der mich eben schon angesprochen hatte. Mit einem Grinsen deutete er auf seinen Kumpel neben ihm, welcher sich schon wieder seinem Handy zugewandt hatte: „Das ist Calum und unser 5 Sterne Koch ist Ashton. Wir sind Freunde von Luke.“
 Ich musterte sie alle eingehend und musste zugeben, auch sie waren nicht weniger gut aussehend als Luke. „Aber warum seid ihr jetzt genau hier? Und wer hat euch überhaupt reingelassen?“ Ich konnte den kritischen Unterton nicht aus meiner Stimme verbergen. „Also dank dem Jetlag konnten wir nicht mehr schlafen.“, erklärte Calum schulterzuckend, ohne dass er von seinem Handy aufsah. „Die Tür war offen.“, fügte Ashton hinzu, ohne sich von seinen Pancakes abzuwenden.
 

„Ihr wollt mir also erzählen, dass ihr weil ihr nicht mehr schlafen konntet, einfach beschlossen habt zu Luke zu gehen und Pancakes zu machen?! Habt ihr denn keine eigene Küche?“, entgeistert sah ich sie an und ließ mich auf einen Stuhl fallen. „Jap, das haben wir.“, bekam ich synchron als Antwort.
 Stöhnend stützte ich meinen Kopf in meine Hände. „Wer bist eigentlich du?“ Mit einem müden Lächeln sah ich auf. „Ich bin Reagan Pirce. Ich komme eigentlich aus England, bin aber als Au-pair Mädchen hier.“, antwortete ich gelassen, verfluchte mich aber innerlich für meine Faulheit. Wäre ich nicht so faul gewesen, würde ich jetzt nicht hier in meinem Garfield Pyjama sitzen. Ich unterdrückte ein weiteres aufstöhnen. Ich war heilfroh, als Ashton die noch warmen Pancakes servierte. Somit konnte ich weiteren Fragen vorerst aus dem Weg gehen.

„Morgen.“, grummelte Luke, als er die Küche betrat und zielstrebig auf die Kaffeemaschine zusteuerte. Es schien ihn überhaupt nicht zu stören, dass sich seine Freunde einfach bei ihm einquartiert haben. „Morgen.“, erwiderten Calum, Ashton und ich gleichzeitig, um sofort danach den nächsten Bissen Pancake in unsere Münder zu stopfen. Michael hielt mitten in der Bewegung inne und beobachtete Luke aus zusammengekniffenen Augen.
 „Alter, was ist mit dir los? Hast du ein Gespenst gesehen, oder was?“ Lachend fuchtelte Calum mit einer Hand vor Michaels Gesicht herum. Dieser wand jedoch schweigend seinen unheimlichen Blick mir zu. Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her, da mir sein Blick zunehmend unangenehm wurde.
 „Was ist zwischen euch beiden heute Nacht gelaufen?“, prüfend wanderte sein Blick zwischen mir und Luke hin und her. Ich verschluckte mich an meinem Kaffee. Hustend versuchte ich ihn fassungslos anzusehen. „Wie kommst du bitte auf die Idee, dass zwischen den beiden etwas gelaufen ist?“, schaltete sich nun auch Ashton lachend ein. „Naja… vielleicht weil beide aus demselben Zimmer gekommen sind. Und sieh dir einfach mal Lukes Aftersexhair an!“, Michael wackelte anzüglich mit seinen Augenbrauen, widmete sich aber sofort wieder seinem Frühstück, als ob nichts gewesen wäre.

Zweifelnd sah ich Luke an. Okay ich musste schon zugeben, seine Haare waren extrem verwuschelt. Kein Wunder so Unruhig wie er schlief! Ich warf ihm einen hilfesuchenden Blick zu. So wie Michael das sagte, klang es als hätten wir die ganze Nacht durchgefickt. „Es war so: Nach einer Reihe von unglücklichen Vorfallen wollte ich mich nur bei Reagan erkundigen, ob es ihr gut geht.“, fing Luke lachend an zu erklären, wurde aber sofort von Ashton unterbrochen. „Definiere „eine Reihe von unglücklichen Vorfällen“!“ „Das übliche eben. Julia hat Stress gemacht, eine ihrer teuren Vasen ist kaputt gegangen woraufhin sie noch mehr Stress gemacht hat und Reagan ist einer Braunschlange begegnet.“ Bei der Erwähnung der Schlange sog Ashton scharf die Luft ein. „Für ein Tag ist das ganz schön viel. Julia ist ja für einen Tag manchmal schon zu viel!“, grinste Calum. Luke schüttelte grinsend denn Kopf, bevor er weiter erzählte: „Und dann bin ich eben am Abend zu ihr gegangen und wir haben lange geredet bis wir eingeschlafen sind. Zufrieden?!“ Trotzig sah er Michael an. „Naja… lass ich durchgehen.“, entgegnete dieser Schulter zuckend.


 Kopfschüttelnd stand ich auf und verschwand im Bad. Ich summte gerade mein aktuelles Lieblingslied, während ich meine Zähne putzte, als die Badezimmertür aufflog. Sofort verstummte ich. „Tut mir leid, dass meine Freunde so Idioten sind.“, verlegen grinste mich Luke an, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Ich spuckte die Zahnpasta Reste aus, bevor ich ihm ebenso grinsend antwortete: „Ich finde sie irgendwie unterhaltsam… aber ja sie sind Idioten.“
 „Und danke dass du mich heute in der Nacht so oft getreten hast!“, fügte ich nach einer langen Pause gespielt beleidigt hinzu. „Hey! Ich hab dich nur getreten, damit du aufhörst MICH zu treten!“ „Jetzt laber doch keinen Unsinn!“, hielt ich lachend dagegen. Luke hob demonstrativ seinen Fuß und deutete vorwurfsvoll auf sein Schienbein, worauf drei große blaue Flecken prangten. „Das war doch nicht ich, oder?“, erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund. Nickend biss er sich auf die Lippe um sein Lachen zu verbergen. „Entschuldigung! Das wollte ich wirklich nicht! Ich mein, das war nicht mit Absicht!“, plapperte ich sofort drauf los. Wenn es etwas gab, was ich nicht leiden konnte, dann war es, wenn ich Menschen, ohne es zu wollen, wehtat. Mich überkam dann immer so ein Bedürfnis mich zehntausendmal zu endschuldigen. „Schon okay. Ich glaub ich werde es überleben.“, beschwichtigte mich Luke Augenzwinkernd. Ich konnte nicht anders als ihm zu zulächeln. Er war ja doch verdammt süß!

Ich verbrachte den restlichen Tag damit zu essen oder mit den Jungs und Finnlay im Pool herumzualbern. Auch Sienna kam zur Abwechslung mal an den Pool. Sie redete zwar immer noch nicht wirklich mit mir, begab sich aber immerhin in Soziale Gesellschaft. Gegen sechs Uhr gab es Abendessen, welches Ausnahmsweise nicht ich, sondern Andrew gekocht hatte. Naja wir grillten und um ehrlich zu sein war ich darin nicht wirklich gut, weshalb ich freiwillig die Schürze Andrew übergab.

„Also was machen wir heute Abend?“ Fragend sah Ashton während dem Essen in die Runde. „Wie wär’s wenn wir einfach mal wieder richtig hart Party machen?“ Michaels grinsen erlosch jedoch als sich Andrew geräuschvoll räusperte. „Ich meinte wir könnten doch einfach in einen Club gehen oder so…“, verbesserte er sich sofort. Alle brachen in schallendes Gelächter aus, während Michael da saß wie ein begossener Pudel. „Nein, ihr könnt gerne hart Party machen, aber ich hohle euch nicht mitten in der Nacht an irgendeiner Tankstelle ab, wie beim letzten Mal.“, erwiderte Andrew gespielt ernst. „Wir könnten ja wieder einmal ins One22 gehen?“, schlug Calum vor, nachdem keiner wirklich eine Idee hatte. „Was ist den bitte das?“ „So ein kleiner Club, hat gute Musik und ist nicht allzu teuer.“, erklärte mir Luke schnell.
„Ich will auch mitgehen!“, warf Sienna ein. „Sienna, du bist erst 16. Du weißt schon, dass man da erst ab 18 rein kommt.“ Luke sah seine Schwester mit einer Mischung aus Mitleid und ein wenig Arroganz  an. „Luke, du weißt schon das du da eigentlich auch noch nicht rein darfst.“, mischte sich Ashton ein.
 „Ja und, ich bin Luke Hemmings!“
 „Und ich bin Luke Hemmings Schwester! Sie werden mich wohl kaum vor der Tür stehen lassen!“ Trotzig streckte sie ihre Zunge in Lukes Richtung.
 „Wir nehmen dich ja wohl mit.“, seufzte Luke, man konnte seine tiefe Zuneigung, die er gegenüber seiner kleinen Schwester empfand, jedoch nicht übersehen.
 „Und was ist mit dir Reagan? Kommst du auch mit?“, wand sich Calum nun an mich. „Naja, kommt darauf an, ob ich heute zum Babysitten gebraucht werde?“ Es klang eher mehr wie eine Frage als eine Aussage. „Du kannst gern gehen. Finnlay und ich machen uns einen schönen Abend zu Hause, nicht wahr, Finny.“, antwortete Andrew, als er mein Zögern bemerkte. „Wenn ich darf würde ich auch gerne mit kommen.“ Ich grinste ebenso in die Runde, wie Ashton und Michael zuvor. Dann war es also beschlossen, heute würde es ins One22 gehen.

Neues Kapitel ist daaaaaa :DDD Ich hoffe wie immer es gefällt euch (obwohl jetzt nicht wirklich etwas spannendes passiert ist :‘D ) Wie immer würde ich mich über Votes und/oder Kommentare freuen!! :*** Dieses Kapitel widme ich @jennifer514 :DD vielen Dank fürs Voten und die Unterhaltung vorhin :D

Ich hab euch alle ganz doll lieb!!

xo Antonia

There's No Place Like Home || Luke Hemmings FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt