Kapitel 19

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Das fahle Licht, der aufgehenden Morgensonne weckte mich. Es dauerte eine Weile, bis sich meine Augen an das dämmrige Licht gewöhnten und ich komplett wach wurde. Luke und ich lagen in derselben Position wie letztes mal: mein Oberkörper auf seiner Brust, mein Fuß um seinen geschlungen und sein Arm mich fest an ihn drückend. Trotz der geringen Beleuchtung, konnte ich Lukes entspannte Gesichtszüge perfekt ausmachen. Sprachlos bewunderte ich ihn im Schlaf. Er wirkte ausgeglichen, ruhig, fast schon sorglos. Die blonden Haare hingen ihm zerzaust ins Gesicht. Das unbeschreibliche Verlangen, ihm die Haare aus der Stirn zu streichen überkam mich schlagartig. Meine Hand war schon auf halbem Weg, als ich sie ruckartig zurückzog. Was zum Teufel machte ich hier?! Es war mir klar, dass ich diese Gefühle für Luke nicht haben sollte, dennoch sehnte sich alles in mir nach seinem Körper. Ihn zu berühren. Ihn zu fühlen. Unbewusst näherte sich mein Kopf seinem, das Verlangen seine Lippen auf meinen zu spüren nahm überhand. Erneut zog ich meinen Körper ruckartig zurück. Luke grunzte kurz, schlief aber seelenruhig weiter. Schnell schälte ich mich aus unserer Umarmung und stand auf. Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick bewunderte ich seinen wohlgeformten Körper, bevor ich aus dem Zimmer schlüpfte.

Mein erster Weg führte ins Badezimmer. Meine Gefühle spielten verrückt, während sich meine Gedanken gegenseitig durch meinen Kopf jagten. Es fühlte sich an, als ob Schmetterlinge in meinem Bauch Achterbahn fuhren. Ich wusste nicht, ob ich das Gefühl schön fand, oder ob ich mich lieber übergeben wollte. Krampfhaft klammerte ich mich an dem Waschbecken, da ich meinen Füßen in dieser Situation nicht ganz vertraute. Es war mir klar, dass ich vollkommen überreagierte, aber ich wusste nicht wie ich dem schleichende Gefühl, purer Angst entgegen wirken konnte. Alles in mir verzehrte sich nach dem Wunsch, neben Luke zu liegen, seinen unbeschreiblichen Geruch einzuatmen, mich eng an ihn zu schmiegen und einfach nur das Gefühl von Zufriedenheit und Geborgenheit zu genießen. Dennoch hatte ich Schwierigkeiten damit, mir selbst endlich einzugestehen, dass ich Hals über Kopf in Luke verliebt war. Ich versuchte mir die ganze Zeit einzureden, dass ich mich nicht in ihn verlieben durfte. Aber letztendlich konnte ich nichts dagegen machen…

Ich versuchte tief durch zu atmen, was aber nicht wirklich viel half. Erst als das eiskalte Wasser meine heiße, prickelnde Haut traf, klärte sich mein Kopf und ich konnte einen ruhigen Gedanken fassen. Gerade als ich mein Gesicht in einem der flauschigen, türkisen Handtücher vergrub, öffnete sich leise knarrend die Tür.

„Morgen." Nur dieses eine Wort von Luke reichte aus, um meinen Körper erneut in einen Rausch artigen Zustand zu versetzen. Seine kratzige, unglaublich erotische Morgenstimme hallte noch Sekunden, nachdem die karge Begrüßung seine Lippen verließ, in mir wieder. „Morgen… ich wollte dich nicht aufwecken.", murmelte ich kleinlaut. „Kein Problem, denn sonst hätte ich DAS nicht gesehen!", lachend gab er mir einen Klaps auf meinen Hintern, welcher lediglich von meiner Unterhose bedeckt wurde. Peinlich berührt zog ich mein Pyjama Shirt weiter hinunter, wobei ich nicht verhindern konnte, dass meine Wangen einen rosigen Teint bekamen.

Erneut begann sich alles in meinem Kopf zu drehen. Das Gefühl, mich übergeben zu müssen, kam abermals in mir hoch. Schnell schlüpfte ich aus dem Bad und rannte die Treppe hinunter in mein eigenes Zimmer. Ich riss förmlich das Fenster auf und sofort peitschte mir die kalte Morgenluft ins Gesicht. Erneut atmete ich tief durch, bis sich mein Magen wieder beruhigt hatte. Mittlerweile zitternd, schloss ich das Fenster wieder und begab mich auf die Suche nach halbwegs ansehnlichen Klamotten. Schließlich endete ich in einer grauen Leggings und einem weiteren, schwarzen Sweatshirt. So viel zum Thema ansehnlich…

Wie immer erledigte ich die wenigen Aufgaben, die ich eben zu erledigen hatte und überlegte was ich mit meiner restlichen Zeit tun sollte. Luke war im Studio oder so, Sienna in der Schule, Finnlay im Kindergarten und Julia und Andrew waren wie immer auf der Arbeit. Ich hatte also niemanden an dem ich denn Frust der Langeweile auslassen konnte. In Sydney war es gerade 09:30, das hieß dass es in London erst 23:30 Uhr war. Ich konnte also Nathalie nicht anrufen, da sie am nächsten Tag in die Schule musste. Noch frustrierter ließ ich mich auf das Sofa plumpsen. Träge griff ich nach der Fernbedienung und zappte durch die verschiedenen Kanäle, fand aber nichts, was mein Interesse weckte. Da kam mir eine gute Idee. Schnell sprang ich auf, schnappte mir meinen Laptop und schaltete ihn ein.

There's No Place Like Home || Luke Hemmings FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt