Kapitel 11

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„Wir müssen nur noch schnell in den Supermarkt und dann können wir nach Hause.“ Ich schirmte meine Augen ab, als ich in den mittlerweile wolkenverhangenen Himmel sah. Dunkle Wolken türmten sich auf. Früher oder später würde es bestimmt eines dieser heftigen Sommergewitter geben. Ich folgte Luke zurück zum Auto. Diesmal überließ ich ihm das Steuer, da ich keine Lust auf den Mittagsverkehr hatte. Nach knapp 15 Minuten parkten wir vor dem großen Gebäude. Als ich die Autotür aufmachte, schlug mir die schwüle Hitze entgegen. Fast Augenblicklich wurde mir flau im Magen. Wenn ich nicht dehydrieren wollte, musste ich mir schnell etwas zu trinken besorgen, da ich leider total sensibel auf das Wetter reagierte.

Mit drei Randvollen Tüten bewaffnet, kamen wir nach einer dreiviertel Stunde endlich wieder heraus. Es gab nichts komplizierteres, als sich in einem riesigen Supermarkt zu Recht zu finden, in dem man noch nie war! Zudem kam noch hinzu, dass mich Luke die ganze Zeit ablenkte, in dem er mir andauernd Kinderspielzeug zeigte und fragte, ob er es mit nach Hause nehmen dürfe. Manchmal fragte ich mich, ob er wirklich schon 17 war…

Eine Gruppe aus 3 Mädchen beobachtete uns Hyänen Artig, als wir aus dem Supermarkt kamen und in Richtung Auto liefen. Ich kam mir wie in einem schlechten Film vor, da sie ihre Handys auf uns gerichtet hatten und leise tuschelten. Als Luke sie ebenfalls bemerkte winkte er ihnen fröhlich zu. Die drei Mädchen die ungefähr zwischen 13 und 15 Jahren alt waren, begannen  nur noch mehr zu tuscheln. Ein Mädchen mit schwarzen, schulterlangen Haaren, straffte ihre Schultern, bevor sie sich von der Gruppe löste und selbstsicher auf uns zu steuerte. Die anderen zwei beobachteten sie mit weit aufgerissenen Augen, als ob sie sich versichern wollten, dass ihre Freundin das wirklich durch zog.
„Ähm… Entschuldigung? Du bist doch Luke Hemmings, oder?“, sprach sie Luke an, weitaus unsicherer als sie Aussah. „Jap, der bin ich.“, antwortete Luke grinsend. „Ähm… d-darf ich v-vielleicht e-ein F-foto mit dir m-machen?“, stotterte sie mit einem Anflug von Nervosität. „Natürlich! Wir tragen nur noch schnell die Tüten zum Auto.“ Aufgeregt nickte sie und winkte ihre Freundinnen schnell in unsere Richtung. Hibbelig folgten uns die Mädchen zum Auto. Kaum hatten wir alles im Kofferraum verstaut, zückten sie erneut ihre IPhones. „Ich kann gern die Fotos machen, wenn ihr wollt?“, bot ich an, da ich nicht so nutzlos daneben stehen wollte. Eifrig nickten die Mädchen, bevor sie sich an Lukes Seite stellten.
„Wie heißt du eigentlich? Bist du Lukes neue Freundin?!“, fragte mich das Mädchen, als ich ihr, ihr Handy zurück gab, nachdem ich unzählige Fotos geschossen hatte. „Ich bin Reagan. Ich bin nur eine gute Freundin von ihm.“, antwortete ich lachend. Diskretion kannte sie wohl nicht. „Schade… ich würde euch ja total shippen!“ Ich konnte nicht anders, als doof zu grinsen. „Du weißt doch was shippen ist, oder?“, fügte sie verunsichert hinzu. „Sicher! Ich verbringe auch Recht viel Zeit im Internet.“, versicherte ich ihr Augenzwinkernd. „Oh Mein Gott! Sie ist eine von uns!“, schaltete sich nun  auch das Mädchen mit den wilden, blonden Locken ein. Lachend schützte ich meine Ohren, da sie laut rum quietschte. „Du bist doch die, die mit den Jungs das letzte Mal in diesem Club war. Mandy ich hab dir doch ein paar Bilder von Twitter gezeigt!“, quietschte sie ihre Freundin, die sich als Mandy heraus stellte, an. „Ja, das war ich…“ Ich war verunsichert, ob das nun gut oder schlecht war. „Dein Kleid ist wunderschön! Das steht dir total gut! Wo hast du das her? Ich brauch das Teil unbedingt!“, rief sie begeistert. „Erst mal danke… und ich würd dir liebend gerne sagen woher ich das Kleid habe, aber ich hab’s von meiner besten Freundin zum Geburtstag bekommen und weiß leider nicht wo sie’s gekauft hat.“
Enttäuschung machte sich auf den Gesichtern der Mädels breit. „Schade… Aber wie gesagt ich finde ihr wärt ein süßes Paar.“, entgegnete Mandy. „Äh… danke.“, grinste ich verlegen, da ich nicht wirklich wusste, was ich sonst antworten sollte.
„Es tut mir leid Mädels, aber wir müssen leider weiter… Es hat mich gefreut euch kennen zu lernen.“, unterbrach Luke unsere kleine Unterhaltung. Resigniert verabschiedeten sie sich von uns und winkten uns nochmals zu als wir vom Parkplatz fuhren.

„Deine Fans sind süß.“, grinste ich Luke an. „Über was habt ihr da eigentlich geredet?“ Luke sah kurz zu mir, wand seinen Blick aber sofort wieder auf die Straße, was mir zugegebenermaßen eindeutig lieber war. „Sie haben gesagt, dass wir ein süßes Pärchen währen.“, erwiderte ich schulterzuckend, bis mir aber auf die Lippe um nicht los zu lachen. „Und?“, bohrte Luke weiter. „Nichts und. Außerdem hast du gewusst, dass es auf Twitter Bilder von Samstagnacht gibt?“, wechselte ich schnell das Thema. Schuldbewusst sah mich Luke an: „Ja hab ich gewusst…“ „Warum sagst du mir das nicht?“, jammerte ich und schlug ihm spielerisch auf den Oberarm. „Hey, wir sehen auf den Bildern ziemlich scheiße und vor allem betrunken aus. Glaub mir, das willst du nicht sehen.“ Sein lautes Lachen hallte durch das Auto, woraufhin sich ein warmes Gefühl in meinem Bauch ausbreitete.

Wir beschlossen Finnlay gleich auf dem nach Hause weg vom Kindergarten abzuholen, da es mittlerweile schon fast zwei Uhr war. Wie schnell die Zeit doch verflog, wenn man in der richtigen Gesellschaft war.
Kaum saß Finnlay in seinem Kindersitz, fragte er mich schon was ich ihm mitgebracht hatte. Natürlich hatte ich darauf nicht vergessen! Als ich ihm Supermarkt an einem DVD Ständer vorbei kam, wusste ich genau, was ich ihm mitbringen würde. Anstatt ihm zu verraten was er bekommt antwortete ich nur „Lass dich überraschen.“ was einem Kleinkind gegenüber ziemlich fies war.

Zu Hause angekommen, packte ich schnell den Einkauf weg, bevor ich etwas zu essen machte. Ich machte ein typisch englisch zubereitetes Huhn, was auch allen beteiligten sehr gut schmeckte. Während dem Essen fing es an zu regnen, weshalb wir beschlossen, uns einfach nur einen gemütlichen Fernsehnachmittag auf der Couch zu machen. Als ich Finnlay die DVD gab, war auch beschlossen was wir schauen würden.
Ich machte noch schnell Popcorn, während Finnlay und Luke den Film starteten. Mit Popcorn bewaffnet, massenhafte Decken bedeckt und aneinander gekuschelt, lagen wir also auf dem großen Sofa im Wohnzimmer und sahen uns Findet Nemo an. Ich persönlich fand den Film ja total süß. Finnlays erfreutem Lachen zu folge, gefiel ihm der Film wahrscheinlich auch. Während des Films, kam Sienna nach Hause. Ohne große Worte, setzte sie sich zu uns, was ich ehrlich gesagt nicht erwartet hatte.
Ein wohliges Kribbeln bildete sich in meinem Bauch und ein Gefühl von Zuneigung und Geborgenheit überkam mich. Es war schön einfach nur auf der Couch zu liegen, den Film zu sehen, begleitet vom steten Trommeln der Regentropfen. Es gab keinen Ort an dem ich in dem Moment lieber sein wollte.

Leider machte uns in der Mitte des Films das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es donnerte einmal heftig, bevor wir plötzlich im Dunkeln saßen. Na super, Stromausfall! Ich blickte aus dem Fenster. Man konnte nicht wirklich sagen, ob es Tag oder Nacht war, da es draußen durch die schweren, grauen Wolken komplett dunkel war. Es sah ein bisschen aus wie im Film 2012. Kurz vorm Weltuntergang eben. Finnlays leises weinen brachte mich, jedoch wieder in die Gegenwart. Ich fuhr zusammen, als es erneut krachte. Für eine kurze Zeit war nur Finnlays schniefen zu hören, gefolgt von leisen Schritten, die sich entfernten. Ich hörte, wie eine kleine Metalltür geöffnet wurde, nur um danach wieder geschlossen zu werden. „Alle Sicherungen sind noch drinnen… Also müssen wir wohl oder übel warten, bis der Strom wieder da ist.“, erklärte Luke, als er sich wieder auf das Sofa fallen ließ.
Durch einen grellen Blitz, wurde das Wohnzimmer, für den Bruchteil einer Sekunde, in helles Licht getaucht. Panisch sah sich Finnlay um, kuschelte sich aber nur noch enger an Luke und vergrub sein Gesicht in dessen Brust. Der Donner ließ auch nicht lange auf sich warten. Finnlay fing nur noch lauter an zu weinen. „Hey, ich hab gedacht du bist schon ein großer Junge… und große Jungs weinen doch nicht bei einem Gewitter, oder?“, redete Luke behutsam auf Finnlay ein. Sein schluchzen wurde augenblicklich leiser, bis es endgültig verstummte.

Mit meiner Handytaschenlampe bewaffnet, ging ich in die Küche um ein paar Kerzen zu suchen. Mit Teelichtern ausgerüstet kam ich ins Wohnzimmer zurück. Luke, Sienna und Finnlay lagen nur noch enger aneinander gekuschelt da. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich den Herzerwärmenden Anblick betrachtete.

„Singst du uns etwas vor?“, flüsterte Sienna leise, als ich die Teelichter angezündet hatte. Luke nickte kurz, räusperte sich einmal bevor er anfing zu singen.

Life's a tangled web of cell phone calls and #I-don't-knows. And you you're so caught up in all the blinking lights and dial tones. I admit I'm a bit of a victim in the worldwide system too. But I've found my sweet escape when I'm alone with you. 

Wie paralysiert beobachtete ich Luke. Seine leise, gefühlvolle Stimme zauberte mir schon nach der ersten Zeile Gänsehaut über den ganzen Körper.

Tune out the static sound of the city that never sleeps. Here in the moment on the dark side of the screen.

I like the summer rain. I like the sounds you make. We put the world away. We get so disconnected. You are my getaway. You are my favourite place. We put the world away. Yeah we're so disconnected.

Mein Blick klebte förmlich an seinen wunderschönen Lippen, um ja nichts zu verpassen. Leider ging dieser Wunderschöne Moment viel zu schnell zu Ende. „Danke.“, murmelte Sienna leise und drückte Luke einen Kuss auf die Wange. Ich würde es ihr am liebsten gleich tun, riss mich aber zusammen, einfach sitzen zu bleiben. Ich schenkte ihm hingegen ein sanftes Lächeln, welches er sofort erwiderte. Wir lagen noch eine Weile in einer angenehmen Stille da. Nur Finnlays leiser, aber ruhiger Atem durchbrach hin und wieder den Rhythmus der Regentropfen, welche unaufhaltsam auf das Dach prasselten.

Träge setzte sich Luke auf. Vorsichtig schob er Finnlays kleinen, schlafenden Körper von sich herunter, um ihn ja nicht aufzuwecken. „Musst du schon wieder packen?“ Fragend sah Sienna Luke an. Ihre Stimme war brüchig und fast tonlos. Niedergeschlagen nickte Luke. Man sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, nach so kurzer Zeit mit seiner Familie schon wieder zu gehen. Er zog Sienna in eine feste, liebevolle Umarmung. „In zwei Wochen bin ich doch schon wieder da. Du wirst sehen, du hast keine Zeit mich zu vermissen, denn dann steh ich schon wieder vor der Haustür.“, murmelte er in ihr Haare. Leicht lachend drückte er sie von sich weg, betrachtete seine kleine Schwester eingehend, bevor er ihr noch einen kleinen Kuss auf die Stirn drückte. Luke schenkte auch mir noch ein liebenswürdiges Lächeln, ehe er in sein Zimmer verschwand.
Ein kaltes, leeres unangenehmes Gefühl durchströmte mich, als Luke weg war…


Sooo neues Kapitel ist da :D Wie immer hoffe ich, dass das Kapitel euch gefällt!! :* ♥ Vieelen Dank für die ganzen Reads und Votes!! *O* Ich hab euch alle ganz doll lieb!! :** ♥♥♥ Dieses Kapitel widme ich @perriewinkle1994 :** vielen Dank für die süße Unterhaltung und die Komplimenten zu meiner Story!! :** ♥♥
Ich hab euch alle ganz doll lieb! :* ♥♥ Fühlt euch geknuddelt! :D :*

xo Antonia ♥

There's No Place Like Home || Luke Hemmings FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt