Kapitel 28

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Laut quietschend wurde meine Zimmertür einen Spalt geöffnet. Bevor ich meine Augen überhaupt auf bekam, spürte ich schon einen stechenden Schmerz in meinem Bein. Gequält öffnete ich meine Augen und sah Finnlay erwartungsvoll auf meinen Füßen sitzen. Als er bemerkte, dass ich wach war, fing er an wild herum zu zappeln. „Komm schon Reagan wir müssen Geschenke auspacken!" Strahlend hüpfte er auf dem Bett auf und ab. Ich gähnte einmal herzhaft bevor ich ihm antwortete: „Geh du schon mal vor, wir kommen gleich nach." Sofort sprang der Knirps auf und rannte ins Wohnzimmer wo der große, geschmückte Weihnachtsbaum stand. „Frohe Weihnachten Süße.", murmelte mir eine verschlafene Stimme ins Ohr, als sich ein Arm um meine Taille schlang. Wohlig seufzte ich, während sich angenehme Wärme in meinem ganzen Körper ausbreitete. „Dir auch frohe Weihnachten." Unwillkürlich breitete sich ein dickes Lächeln auf meinem Gesicht aus. Ich wäre gern länger in dieser Position verharrt, doch so langsam wurde es mir zu heiß, außerdem wollte ich es nicht riskieren, dass Finnlay ein zweites Mal in mein Zimmer stapfte. Seufzend setzte ich mich auf und blickte auf Luke hinab. Mit halbgeschlossenen Augen sah er zu mir hinauf, was mein Verlangen nach ihm zunehmend stärkte. Grinsend fiel mein Blick auf mein Werk von letzter Nacht. In seiner Halsbeuge prangte ein großer Knutschfleck, welcher nicht einmal von einem Blinden übersehen werden konnte. Aber nachdem Luke jetzt über vier Monate fort war, und gestern erst von der Tour zurückgekommen ist, ist es doch verständlich, dass wir sehr viel zum Nachholen hatten. Weihnachten hin oder her.
Mein Blick fiel erneut auf Luke, welcher sofort wieder eingenickt war. Mit einem festen Klaps auf den Po, holte ich ihn wieder zurück in die Wirklichkeit. „Jetzt komm schon, bevor Finnlay noch die ganzen Geschenke ohne uns auspackt."

Im Wohnzimmer saßen bereits alle um den Plastikbaum herum und warteten nur noch gespannt darauf, bis auch wir uns anschließen würden. Julia und Andrew saßen, total ungewohnt, aneinander gekuschelt auf der Couch, während Finnlay langsam um den Weihnachtsbaum herumtigerte. Sienna hatte sich inzwischen am Boden niedergelassen, da sie die Geschenke verteilen wird. Luke ließ sich ebenfalls auf die Couch fallen, während ich es mir, mit meinem Rücken an seiner Brust, zwischen seinen Beinen gemütlich machte. Lukes starke Arme schlangen sich um meine Körpermitte, was mir einen wohligen Schauer entlockte. Schwerfällig erhob sich Andrew und begann mit seiner weihnachtlichen Rede, über wie schnell doch das Jahr vergangen war, wie froh er doch sei seine Familie bei sich zu haben und das er sich natürlich auch über meine Anwesenheit freute. Ich lächelte nur abwesend, da mir die ganze Szene einfach zu Surreal vorkam. Andrew, welcher in Badeshorts und einer Weihnachtsmütze eine Rede hielt. Sienna und Luke, die in Tanktops und Flipflops vorm Weihnachtsbaum saßen, das gleisende Sonnenlicht, welches durch die Terrassentür auf die Christbaumkugel fiel und in tausend Lichter reflektiert wurde. Und vor allem die gefühlten 30 Grad draußen. Das alles hier passte so überhaupt nicht zu meiner Vorstellung zu Weihnachten. Normalerweise saß ich zu dieser Jahreszeit zu Hause vor unserem Kamin, mit einem peinlichen Weihnachstpullover und einer heißen Tasse Tee, eingekuschelt in einer dicken Decke. Vor allem aber fehlte mir die Anwesenheit meiner Eltern, deren ich mir jetzt schmerzlich bewusst wurde. Während Andrew von Familie sinnierte, bildete sich in meinem Hals ein dicker Kloss. Das hier war mein erstes Weihnachten ohne meine Eltern, und ja ich wusste, dass ich keine 10 mehr war, dennoch fehlten sie mir in diesem Moment schrecklich.
„Hey, du bist ja total weggehtreten... Was ist los?", flüsterte mir Luke besorgt ins Ohr und riss mich somit aus meinen Gedanken. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Ich dachte nur gerade an meine Eltern und wie sie wohl Weihnachten verbringen.", flüsterte ich zurück, wobei ich den zitternden Unterton nicht ganz verbergen konnte. „Vermisst du sie sehr?", hakte er mitfühlend nach und drückte mich fester an sich, sodass ich seinen steten, rhythmischen Herzschlag spüren konnte. Ich nickte zaghaft, während mir langsam die Tränen in die Augen stiegen. Ich kam mir blöd vor, dass ich jetzt hier anfing zu heulen, nur weil ich nach Hause zu meinen Eltern wollte, trotzdem konnte ich mir nicht anders helfen. Schützend versteckte ich mein Gesicht in Lukes Schulter bis ich mich wieder gefasst hatte. Beruhigend streichelte mir Luke die Arme und war wie mein Stiller Fels in der Brandung.

There's No Place Like Home || Luke Hemmings FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt