Kapitel 16

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Sienna brach fast in Tränen aus, als sie nach Hause kam und Luke im Wohnzimmer erspähte. Keine zwei Sekunden später, lagen sich die beiden eng umschlungen in den Armen, was mir sofort ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Sienna und Luke verschwanden daraufhin nach oben, während ich das Wohnzimmer zusammen räumte, welches dank Luke und mir wie eine Müllhalde aussah. Die beiden hatten bestimmt viel nach zu Hohlen, was ich natürlich nicht stören wollte! Auch Andrew und Finnlay waren regelrecht aus dem Häuschen, als sie Luke begrüßten. Nur Julia zerstörte das Bild, von einer sorglosen und glücklichen Familie. Sie nickte ihm nur zu, murmelte ein leises „Schön das du wieder da bist“ und verschwand daraufhin ohne weitere Worte in ihrem Arbeitszimmer. Luke spielte den Gleichgültigen, doch ich merkte, wie sehr es ihn traf, dass Julia ihm die kalte Schulter zeigte. Er schüttelte kurz den Kopf, bevor er sich wieder auf Andrew konzentrierte, welcher über seinen Job erzählte.

Spätestens während dem Abendessen, hatten wir jedoch alle Julias schlechte Laune vergessen. Sie fehlte zwar am Tisch, aber dies störte keinen! Finnlay brachte stattdessen alle zum Lachen, als er begeistert von der Kindergeburtstagsparty erzählte auf der er am Nachmittag war. Mit leuchtenden Augen erzählte er von den vielen bunten Luftballons und der leckeren Torte. Ich selbst habe es geliebt auf Kindergeburtstagen eingeladen zu werden. Leider war ich mittlerweile schon aus dem Alter heraus, in dem man Partys mit bunten Essen und kindischen Spielen schmiss.

Nach dem Abendessen duschte ich mich noch schnell und ging danach sofort ins Bett, da mich seltsamerweise plötzlich ein unglaubliches Müdigkeitsgefühl überkam. Ausgelaugt ließ ich mich auf mein Bett fallen und driftete fast augenblicklich in den heiß ersehnten Schlaf ab.

Leider wurde mein Schlaf jäh unterbrochen. Lautes husten und der leise, leicht schiefe Klang einer Gitarre klang bis in mein Zimmer. Ohne Zweifel war es Luke! Aufstöhnend drehte ich mich zu meinem Handy um die Uhr zu checken.
03:48 Uhr. Hatte dieser Junge nichts Besseres zu tun, als um 4 Uhr morgens Gitarre zu spielen?! Genervt drehte ich mich um und versuchte wieder einzuschlafen, doch Lukes Husten ebbte nicht ab.

04:02 Uhr. Lukes klägliches Husten war immer noch bis zu mir zu hören. Ich schwankte, ob ich mir ein paar Ohropax holen sollte, oder doch lieber mal nach ihm sehen sollte. Ich entschied mich jedoch für die erste Variante, da mein Bett kuschelig warm war, ich zu faul zum aufstehen war und Luke selbst schuld war, dass er krank wurde.

04:11 Uhr. Ich hielt es nicht mehr aus, sprang aus meinem Bett, lief ins Badezimmer, suchte hastig nach dem Hustensaft und spurtete die Treppe so leise wie möglich hinauf. Ohne Anzuklopfen riss ich Lukes Zimmertür auf und rief ein wenig außer Atem: „Oh Gott! Nimm diesen verdammten Hustensaft oder mach irgendetwas, aber hör bitte mit diesem nervenden rum gehuste auf!“

Erschrocken blinzelte Luke mich an, als käme Medusa höchstpersönlich in sein Zimmer gestürmt. „Du bist noch wach?“, hüstelte er verwundert. „Ja, weil irgendein Idiot, sich dachte, er müsse um 4 Uhr morgens Gitarre spielen.“, antwortete ich gespielt mürrisch. Meine Wut auf Luke war verflog jedoch sofort, als ich ihn auf seinem Bett hocken sah, die Haare zerzaust und mit einer leuchtendroten Nase. Er murmelte ein leises „’tschuldigung“ klimperte aber weiterhin, irgendwie nervös auf seiner Gitarre herum. Seufzend schloss ich die Zimmertür hinter mir, stellte den Hustensaft auf den notdürftig zusammen geräumten Schreibtisch und ließ mich neben Luke aufs Bett fallen.

„Wenn du mich schon die ganze Nacht wach haltest, kannst du mir wenigstens etwas vorspielen?“ Ohne lang zu Zögern, zupfte Luke konzentriert an den Seiten und spielte eine mir bis dato unbekannte Melodie.
She sleeps alone. My heart wants to come home. I wish I was, I wish I was inside you.“, begann er daraufhin leise und mit leicht kratziger Stimme zu singen. Es dauerte ein wenig, bis der Text zu mir durch sickerte. Obwohl ich das Lied nicht kannte, war ich mir hundertprozentig sicher, dass dies nicht der Richtige Text war! Ich konnte nicht anders, als in albernes Kichern auszubrechen. „Du bist so ein Perversling!“, rief ich gespielt angewidert aus. „Ich wollte romantisch sein, okay?!“, schmollte Luke. „Welche Vorstellungen hast du bitte von romantisch?“ Ich konnte mir nicht helfen, als nur noch mehr zu lachen. Luke stimmte in mein beknacktes Kichern ein, was mich wiederum nur noch mehr zum kichern brachte, da er wirklich verdammt süß kicherte.

Nachdem wir uns wieder eingekriegt hatten, hob Luke seine Gitarre wieder vom Bett und begann erneut an den Seiten zu zupfen. Diesmal verzichtete er auf das Singen, da er erneut von einem starken Hustenanfall geschüttelt wurde. Er hörte auf zu spielen und hielt mir die Gitarre stattdessen entgegen. Erst als ich seinen fragenden Blick bemerkte, checkte ich auf was er hinaus wollte. „Tut mir leid, aber ich kann nicht Gitarre spielen. Ich kann auch kein anderes Instrument spielen, geschweige denn singen. Ich bin ungefähr so musikalisch wie ein Walross!“, lehnte ich grinsend ab. „Ach was! Das glaube ich nicht!“, rief Luke leicht geschockt aus. „Alter, ich komme sogar bei We Will Rock You aus dem Takt!“ Entgeistert sah er mich mit seinen stechend, blauen Augen an. Ich erwiderte seinen durchdringenden Blick und verlor mich kurzzeitig in dem Meer aus blau.

Ich unterbrach den intensiven Blickkontakt und ließ mich seufzend auf das Bett fallen. Luke tat mir gleich und legte sich ebenfalls neben mich, den Blick starr zur Decke gerichtet. Sein Bett war nur eines dieser Queen Size Betten, die nur 1 Meter 40 breit waren, was zur Folge hatte, dass sich unsere Schultern leicht berührten. Ich konnte die wärme seiner Haut, durch unsere T-Shirts spüren, was mich erschaudern ließ. Nicht eine dieser angeekelten Schauer, sondern ein wohligwarmes Schaudern.

„Am Samstag machen wir einen Filmabend bei Ashton und im Namen der gesamten Band, wollte ich dich fragen, ob du auch mit kommen magst. Lucia wird auch kommen und sie jammert immer, dass sie mehr weibliche Unterstützung bräuchte.“, unterbrach Luke nach einer Weile die angenehme Stille. Ich überlegte kurz, ob Julia etwas gesagte hatte, ob ich am Samstagabend Babysitten musste oder nicht. „Soweit ich weiß hab ich am Samstag nichts zu tun. Ich würde mich also freuen, wenn ich mitkommen dürfte.“, antwortete ich ihm mit einem großen Grinsen auf meinen Lippen. Luke grinste mich ebenfalls an, gähnte einmal herzhaft, was aber von seinem eigenen Husten unterbrochen wurde. Ächzend kletterte ich vom Bett und holte den Hustensaft vom Schreibtisch.

„Muss ich den wirklich nehmen? Der schmeckt ekelig.“ Erneut schmollte Luke, als ich ihm die kleine Flasche entgegenhielt. „Bist du ein Mann oder eine Memme?“, grinste ich auffordernd, fügte aber noch ein „Danach geht’s dir bestimmt wieder besser“ hinzu. Widerwillig nahm mir Luke das Fläschchen aus der Hand, nahm einen großen Schluck davon und verzog angeekelt das Gesicht, als er es schluckte. „Hast du toll gemacht.“, grinste ich ihn an und tätschelte spielerisch seine Schulter. Ich wollte gerade erneut aufstehen, als Luke mich an meiner Hand festhielt. „Also… uhm… wenn du uhm… willst kannst du gerne hier schlafen.“, druckste er nervös herum und wand seinen Blick sofort ab, als ich ihn ansah. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Ohne ein weiteres Wort, legte ich mich wieder hin und kuschelte mich ein wenig an in. Ich könnte mich daran gewöhnen, so einzuschlafen.


Gähnend schlug ich meine Augen auf, kniff sie aber sofort wieder zu, da die wenigen Sonnenstrahlen die durch das Rollo drangen, direkt in mein Gesicht schienen. Ich ließ meinen Kopf wieder fallen, landete aber nicht wie gedacht in einem weichen Kissen, sondern auf Lukes nicht ganz so weicher Brust. Alarmiert riss ich meine Augen auf. Erst jetzt viel mir auf, dass ich halb auf Luke lag, anstatt auf der Mattratze. Mein Oberkörper lag auf seinem, mein Kopf bequem auf seiner Brust und meinen linken Arm, sowie Fuß hatte ich um ihn geschlungen, während mein anderer Fuß weit abgestreckt war. Kurz gesagt, ich brauchte fast das ganze Bett. Vorsichtig krabbelte ich von Luke herunter, was sich schwieriger als erwartete gestaltete, da er seine Hand ebenfalls fest um mich geschlungen hatte.

„Fuck!“, entfuhr mir ein spitzer Schrei, als ich auf Lukes Wecker sah. 09:34 Uhr In Nullkomanichts sprang ich auf und lief die Treppe hinunter. „Julia wird mich umbringen!“, wiederholte ich wie ein ewiges Mantra in Gedanken, während ich in die Küche hastete. Jedoch war in der Küche keine Menschenseele. Das hieß, irgendwer hatte Sienna und Finnlay in die Schule und den Kindergarten gebracht. Seufzend ließ ich mich auf einen Stuhl am Esstisch fallen. „Julia wird mich verdammt noch mal umbringen.“, murmelte ich wie in Trance vor mich hin.

„Warum wird Julia dich verdammt noch mal umbringen?“, ertönte plötzlich Luke kratzige Stimme neben mir. Ich fuhr zusammen, blieb aber still sitzen, mit meinem Kopf in den Händen gestützt. „Ich hab verschlafen und hab Sienna und Finnlay nicht zur Schule gebracht oder ihnen etwas zum Frühstück gemacht.“ „Sienna ist alt genug sich und Finnlay selbst etwas zu Essen zu machen. Außerdem sind es ja Julias Kinder nicht deine. Es schadet ihr bestimmt nicht, dass sie auch mal etwas für sie macht.“, erwiderte er schulterzuckend und wand sich wieder der Kaffee Maschine zu. Ich nickte nur, in der Hoffnung, dass ich nur überreagierte. „Tut mir leid, dass ich dich aufgeweckt habe.“, entschuldigte ich mich, um schnellst möglich das Thema zu wechseln. Luke zuckte erneut mit den Schultern, sagte aber nichts weiter.

„Wie geht’s eigentlich deinem Hals?“, brach ich das Schweigen, das sich über uns gelegt hatte. „Schon besser. Ich glaub der Hustensaft hat doch geholfen.“, gab er nach kurzen zögern zu. „Hab ich dir doch gleich gesagt!“, entgegnete ich grinsend, woraufhin er mir nur seine Zunge entgegen streckte.

Der restliche Tag verlief eigentlich ganz Friedlich, nur Julia war ziemlich angepisst als sie nach Hause kam. Natürlich konnte ich mir ihre ewigen Hasstiraden anhören, dass sie nur wegen mir zu ihrem wichtigen Meeting zu spät gekommen ist und wenn es noch mal passieren sollte, es ein Nachspiel haben wird. Ich entschuldigte mich kleinlaut bei ihr, aber nur um sie endlich zum Schweigen zu bringen. Als sie mir schließlich den Gefallen tat und den Mund hielt verabschiedete ich mich in mein Zimmer um ihr für den Rest des Tages aus dem Weg zu gehen.

Der Rest der Woche verging ohne weitere Zwischenfälle und meine Vorfreude auf Samstagabend wuchs immer mehr. Singend tanzte ich am Samstagvormittag durch die Küche räumte auf und backte sogar ein paar Cupcakes, weil ich nicht wusste was ich sonst mit meiner Zeit anfangen sollte. Ich fügte gerade die Cremehaube hinzu, als Julia in die Küche gestürmt kam. Sie beachtete meine arbeit kaum, sondern schnatterte einfach wild darauf los: „Reagan du musst heute Abend bitte auf Finnlay aufpassen, weil Andrew und ich ausgehen.“ Etwas perplex starrte ich sie an. Warum muss sie gerade heute mit Andrew ausgehen?! „Du hast doch nichts anderes vor, oder?“, der spitze Unterton in ihrer Stimme unterging mir nicht. Schnell schüttelte ich den Kopf. Ich konnte mich da nicht herausreden, da Julia immer noch sauer auf mich war. Sie nickte noch einmal, bevor sie wie gewohnt aus der Küche stürmte.

Nachdem ich die Cupcakes fertig gemacht hatte, räumte ich alles auf und legte mich danach auf das Sofa. Meine gute Laune war wie weggeblasen. Vielen Dank auch. Genervt schaltete ich durch die Sender bis ich an einer Wiederholung von Scrubs hängen blieb. Es dauerte nicht lang, bis die Haustür aufgeschlossen wurde und Stimmen durchs Haus hallten. Kaum zwei Sekunden später ließ sich Luke neben mich auf das Sofa fallen. „Ich kann heute zum Filmabend nicht mit kommen. Julia hat mir Babysitter Dienst aufgebrummt.“, fiel ich mit der Tür ins Haus, ohne Luke zu begrüßen. „Na dann kommt eben der Filmabend zu uns.“, entgegnete er, ohne lange nach zu denken. Verdattert sah ich ihn an. Luke zuckte jedoch nur mit den Schultern, als er meine Grimasse sah, sagte aber nichts mehr dazu.

Kaum als Andrew und Julia aus dem Haus waren, spazierten Michael und Ashton herein. Ashton und Michael zogen Luke in eine lange Umarmung, als hätten sie sich Jahre nicht mehr gesehen. Ich grinste nur dümmlich und beobachtete sie weiter. Kurz darauf wurde auch ich nacheinander von den beiden in eine Begrüßungsumarmung gezogen. Die drei machten es sich im Wohnzimmer gemütlich, während ich in der Küche nach kleinen Snacks und was zum Trinken kramte. Kurz darauf trafen auch noch Calum und Lucia Hand in Hand ein. Calum gesellte sich ebenfalls zu den anderen ins Wohnzimmer, unterdessen Lucia mir mit den Snacks und den Getränken half. Es dauerte nicht lange, bis sie mich fragte, wie es Sienna ging und ich konnte ihr mit ruhigem Gewissen sagen, dass es ihr besser ginge, da es ihr wirklich besser geht.

Kurze Zeit später lagen wir inklusive Sienna auf der großen U-förmigen Couch. Finnlay durfte leider nicht mit sehen, da er schon im Bett war. Calum und Lucia lagen aneinander gekuschelt auf einer der langen Seiten der Couch, Ashton und Sienna saßen in der Mitte, anschließend Luke und ich wieder auf einer der langen Seiten. Da für Michael leider kein Platz mehr war, musste er notgedrungen auf einem der Fernsehsessel sitzen. „Welchen Film schauen wir eigentlich?“, fragte ich wenig intelligent, als der Vorspann begann. „Lass dich überraschen.“, bekam ich prompt die wenig hilfreiche Antwort von Ashton geliefert.

Schon nach den ersten zehn Minuten dämmerte es mir, dass wir einen gottverdammten Horrorfilm sahen. Ich sah mir eigentlich von Disney Filmen bis hin zu Action Filmen oder Liebesschnulzen alles an, aber Horrorfilme habe ich noch nie gemocht! Ich hatte bis jetzt auch noch nicht wirklich einen gesehen da ich einfach viel zu viel Schiss davor hatte. Ich hatte mir einmal bloß die Zusammenfassung eines Horrorfilms bei Wikipedia durchgelesen und konnte danach nicht mehr schlafen. Seitdem mied ich dieses Thema so gut es ging. Die Musik allein Reichte um mir die Gänsehaut über den Rücken zu jagen. Sobald es das erste Mal gruselig wurde sprang ich auf und lief so schnell wie möglich ins Badezimmer. Nicht das ich jetzt auf die Toilette müsste, ich wollte einfach nicht mit ansehen, wie irgendwelche unschuldigen Menschen kaltblütig abgeschlachtet wurden. Ich ließ mir lange Zeit, bis ich wieder zurück ins Wohnzimmer trottete. Luke schenkte mir einen verwirrten Blick, woraufhin ich ihm so leise wie möglich erklärte, dass ich nur auf der Toilette war. Er muss ja nicht wissen, dass ich Angst hatte...

Ich benutze noch dreimal die selbe Ausrede, bis mir auf fiel, das mich nun auch schon die anderen verwirrt anstarrten. Sobald es erneut gruselig wurde, sprang ich auf, griff nach der Leeren Schüssel in der bis vor kurzen noch Chips waren und verließ mit der Ausrede, dass ich noch welche holen würde, abermals den Raum. Ich suchte nach einer Packung Chips, ließ mir dabei aber mehr Zeit, als ich eigentlich benötigte. Betont langsam schlich ich wieder ins Wohnzimmer, stellte die Schüssel auf den kleinen Couchtisch und setzte mich wieder neben Luke.

Leider lies die nächste grauenhafte Szene nicht lange auf sich warten. Wie viele Menschen werden in dem Film bitte umgebracht?! Ich wollte schon wieder aufspringen als mich jemand bei meinem Handgelenk zurückzog. Unwillkürlich zuckte ich zusammen, entspannte mich aber als ich sah, dass es nur Luke war. Er zog mich in seinen Schoss und schloss seine Arme fest um mich.

„Hier geblieben! Du kannst nicht schon wieder auf die Toilette müssen. Jeder hat noch etwas zum Trinken und Essen ist auch noch genug da. Du musst jetzt wohl oder übel da bleiben.“, flüsterte er lachend in mein Ohr. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als sein heißer Atem mein Ohr streifte. Sein Griff verstärkte sich ein wenig mehr um mich. Nochmals lehnte er sich wieder zu mir, was mich wiederholt erschaudern ließ. „Ist dir kalt?“, hakte er besorgt nach. Ich brachte nur ein Nicken zusammen, da ich nicht wusste, wie ich sonst aus dieser Situation herauskommen sollte. Ich wollte ihm nicht unter die Nase reiben, dass seine Berührungen diese Wirkung auf mich hatten. Ungelenk fischte Luke nach der Decke, in die ich mich vorhin schon eingekuschelt hatte. Mit einem lächeln auf den Lippen legte er sie über uns. Ich kuschelte mich an ihn und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher.

Nach 40 Qualvollen Minuten in den ich des Öfteren erschrocken aufquietschte, war der Film endlich zu Ende. Ich war mir sicher, dass ich in der Nacht kein Auge zubekommen werde. Ängstlich krabbelte ich von Lukes Schoss und tapste ins Badezimmer, da ich nun wirklich auf die Toilette musste. Leider hatte mich der Film so verschreckt, dass ich bei jedem noch so kleinen Geräusch zusammen zuckte. Die anderen suchten schon den nächsten Film aus, während mich ein seltsamer Laut inne halten ließ. Das bildete ich mir bestimmt nur ein, da ich sowieso schon dank dem Film total paranoid war. Ich wollte gerade weiter ins Wohnzimmer gehen, als das Geräusch erneut erklang. Täuschte ich mich oder weinte da jemand?!

Mit zittriger Stimme rief ich nach Luke. Mit einem verdutzten Ausdruck in den Augen kam er zu mir. „Bilde ich mir das nur ein, oder weint da wirklich jemand?“ Luke verharrte Regungslos. Der verwirrte Ausdruck in seinem Blick wurde durch… Angst ersetzt. Lautlos drehte er sich um und schlich die Treppe hinauf. So ungeschickt wie ich war folgte ich ihm, nur um einiges lauter. Je weiter wir hinauf kamen, desto lauter wurde das Weinen. Vorsichtig öffnete er die Tür, aus der das klägliche Jammern kam. Ohne etwas zu sagen, brauste Luke in Finnlays Zimmer und zog den verheulten Jungen in seine Arme. „Oh Gott Finny! Was ist denn passiert?“, bestürzt kniete ich mich vor ihm hin und wischte ihm die Tränen von den Wangen. Jedoch strömten unaufhaltsam neue herunter.

Luke murmelte beruhigende Worte in Finnlays Ohr und es dauerte nicht lange bis er seinen kleinen Bruder besänftigt hatte. „I-i-ich h-hab den F-film von d-der T-Tür aus mitgesehen u-und kann j-jetz n-nicht sch-sch-schlafen.“, stotterte Finnlay und brach kurz darauf erneut in Tränen aus. Warum hatte ich ihn nicht bemerkt?!
„Finny ich hab dir doch gesagt das der Film nichts für dich ist.“, ermahnte Luke ihn. Finnlay fing nur noch mehr an zu heulen. In einem steten Tempo rieb Luke kleine Kreise auf seinen Rücken um ihn zu beruhigen. Gott sei Dank dauerte es nicht lange, bis Finnlay sich wieder beruhigt hatte und schließlich wieder einschlief. Er musste wohl ganz müde vom vielen weinen sein.

Lautlos schlichen wir uns wieder aus dem Kinderzimmer. Als wir das Wohnzimmer betraten ernteten wir von allen beteiligten konfuse Blicke. Luke erklärte kurz was vorgefallen war, bevor wir uns auf den nächsten Film konzentrierten. Zu meinem Glück war es irgendein Actionfilm, denn ich schon kannte. Dennoch kuschelte ich mich erneut an Luke, nicht aus Angst, sondern da er total bequem war.


Es tut mir soooooo leid, dass das Kapitel erst heute kommt, aber ich hatte in den letzten Tage überhaupt keine Motivation irgendetwas zu schreiben… :/ Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse! :** Ich weiß leider auch nicht, wann das nächste Kapitel kommt, weil bei mir morgen die Schule wieder anfängt… -.-
Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefällt! :D :** ♥

Was ich noch sagen wollte, ihr könnt mich gern jederzeit anschreiben. :) Egal ob euch etwas bedrückt, ihr wen zum Reden braucht oder ihr einfach nur langeweile habt! :) Meine In-box steht jederzeit für euch zur verfügung! :**♥

Und noch eine total unwichtige Information :D Ich war vorgestern beim Friseur und hab jetzt pink/lila Haarspitzen :DDD ich weiß das ist total sinnlos, aber mich freut das total :D

Hab euch alle gaaaaaaaanz doll lieb!! :**♥

xo Antonia ♥

P.S. Sorry für die lange A/N :D :*


There's No Place Like Home || Luke Hemmings FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt