Aus dem Leben von Kill Cipher

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Kills Sicht

Ich beobachtete wie das fließende Wasser langsam das Blut von meinen Händen spühlte. Den Anblick fand ich schon immer faszinierend. Trotzdem musste ich mich beeilen. Auf einer öffentlichen Toilette beim intergalaktischen Zoll sollte man sich nicht zu lange blutverschmiert aufhalten. Normalerweise würde ich mich ja einfach nach Hause teleportieren aber das war diesmal aus zwei Gründen nicht möglich.

1. Ich hatte beim letzten Attentat zu viel Energie verbraucht und

2. Die Dimension in der ich mich gerade befand war viel zu weit weg von meiner jetztigen Heimatdimension.

Aber der Auftrag hatte sich gelohnt. Er hatte genau den richtigen Grad an Gewalt und Blutvergießen und noch dazu springt am Ende eine hübsche Summe bei raus.

Ich zog mir frische Sachen an, die ich in meiner schwarzen Sporttasche mitgebracht hatte. Ich hatte sie immer dabei wenn ich irgendwo hinging. Etweder mit frischen Sachen, Waffen oder Geld gefüllt. Manchmal auch mit allem oder wie jetzt mit meiner blutverschierter Kleidung.
Ich stellte die Tasche in eine Toilette und schloss sie ab. Dann nutzte ich ein Portal um auf die andere Seite der Tür zu gelangen. Ich war nicht stark genug um ein Portal nach Hause zu öffnen, aber für ein paar Tricks reicht es immernoch.

Bei der Zollkontrolle fanden die Beamten gar nichts an mir. Kein Tropfen Blut, keine Waffe, nichts ungewöhnliches.
Als ich durch war und kurz allein vor dem Portal in meine Dimension, steckte ich schnell den Arm in eins meiner Portale und holte meine Tasche aus der Toilette.
Tz Idioten, grinste ich in mich hinein.
Diese Insekten machten ihren Beruf wirklich mehr schlecht als Recht. Ich hatte diese Show schon unzählige Male durchgezogen und nie hat irgendwer irgendwas bemerkt. Dabei wussten die vom Zoll dass hier jemand wichtiges getötet wurde. Und man sollte doch meinen jemand ohne Gepäck wäre auffällig aber na ja... Nicht mein Job. Meinen mach ich richtig.

Wieder in meiner Dimension, konnte ich problemlos ein Portal nach Hause öffnen. Oder auch nicht. Ich kam zwei Blocks vor meinem Haus raus. Na ja, Laufe ich halt. Hab ja sowieso nichts vor. Und Spaziergänge allein am Nachmittag sind doch auch was schönes.

"Ah sie müssen der neue Nachbar sein, der vor einer Woche hier eingezogen ist. Mein Name ist Domenik. Tut mir leid dass wir uns nicht schon eher begegnet sind."
Der Mann am Gartenzaun streckte mir grüßend die Hand entgegen. Eigentlich hatte ich gerade die Tür aufschließen wollen. Ich musterte ihn. Er hatte kastanienbraunes Haar, trug eine Brille und irgendwo her kam er mir leicht bekannt vor.

"Charles Cipher.", sagte ich nach kurzer Pause und schüttelte seine Hand. Charles Cipher war zwar eigentlich der Name meines Vaters aber da ich zwei Drillingsbrüder hatte die beide unseren Vornamen William benutzten, ich als Kind sowieso Charles Junior genannt wurde und ich gemerkt habe dass Menschen misstrauisch werden wenn man sich mit Kill vorstellt, wich ich halt auf Charles aus.

Der Mann vor mir lächelte.
"Sie haben ganz schön kalte Hände. Geht es ihnen gut?"

Ich nickte, etwas irritiert von seiner Herzlichkeit. Er hatte sich auch direkt mit Vornamen vorgestellt.

"Meine Frau und ich haben gern ein freundschaftliches Verhältnis zu unseren Nachbarn. Wollen sie nicht Mal vorbei kommen und einen Kaffee mit uns trinken? Es schadet doch nicht ein gutes Verhältnis zur Nachhbarschaft zu haben."

Ich ließ es mir zwar nicht anmerken, und behielt die grimmig, gelangweilte Miene bei, aber ich war überrascht. Ja ich war erst vor einer Woche her nach Piemont, Kalefornia gezogen. Vorher hatte ich in verschiedenen Städten der Vereinigten Staaten gewohnt aber niemand war so herzlich gewesen. Und ich konnte mit Herzlichkeit nicht gut umgehen.

Future Falls hoch 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt