Summerween Part 1

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Dipper war wütend. Und enttäuscht. Und verletzt. Und verliebt. Und frustriert. Und und und....
Er spürte so viele Emotionen dass er gar nicht richtig denken konnte. Aber er wusste dass sich all diese Emotionen gegen Bill wandten. Wie konnte er nur? Nach allem was passiert ist, nach all der Mühe die es gebraucht hat bis sich seine Vernunft soweit stabilisiert hat. Wie konnte Bill das nur tun? Er hat alles riskiert!

Während Dipper wütend vor sich hin bockte kämpfte Bill wieder mit sich selbst.
Er schrie und lachte, hielt sich den Kopf und wälzte sich auf dem Boden. Will hockte neben ihm und versuchte zu ihm durch zu dringen. Zwecklos.
Das Kichern und Lachen gewann langsam aber sicher die Oberhand. Bill drehte sich auf den Bauch und stützte sich auf seine Unterarme. Ein irres Grinsen aufs Gesicht gepflastert. Das hielt sich etwa drei Sekunden dann brach er wieder schreiend zusammen.

Kill starrte Bill mit unterdrückten Entsetzen an. Hätte er gewusst dass der Spaß mit Stanford so endet hätte er sofort übernommen. Er sah das nicht zum ersten Mal, und er hatte gelernt das zu fürchten. In ihrer Kindheit hatte Bill, vor allem zu Beginn der Experimente, öfter solche Anfälle gehabt. Als er Bill das letzte Mal so gesehen hatte, hatte am Ende die 2 Dimension gebrannt. Auch bevor er Vater tötete hatte Bill so einen Anfall gehabt. Das Will so ruhig auf ihn einreden konnte lag daran dass der Kleine nie dabei war.
Mabel wirkte auch sehr unruhig.

"Das reicht!", rief sie, "Ich hol jetzt Dipper!", damit lief sie los.

"Dipper!"
Er reagierte nicht. Sie rannte zu ihm und schüttelte ihn an der Schulter.

"Dipper!"

"Was?"

"Wir brauchen dich! Bill braucht dich!"

"Nein braucht er nicht. Er kommt ganz gut allein klar."

"Dipper jetzt sei nicht so! Du siehst jetzt vermutlich nur dass Bill sich daneben und risikoreich benommen hat aber denk doch Mal daran warum. Dieser Mann hat das Leben seines Zwillings zur Hölle gemacht. Jahrzehnte lang. Was hättest du an Bills Stelle denn getan? Außerdem bezahlt er gerade furchtbar dafür. Er schreit und lacht und windet sich und kämpft mit seinem Wahnsinn und ich glaube dass er diesen Kampf ohne dich nicht gewinnen kann! Auch wenn der Deal nicht mehr existiert kannst du mir doch nicht erzählen dass du Bill nicht mehr helfen willst."

Dipper schüttelte den Kopf.

"Du hast Recht Mabel. Oh Mann ich kann manchmal so ein Idiot sein! Danke."

Die Zwillinge rannten zurück zum Rest. Dipper kniete sich neben Bill, Will rutschte ein wenig zur Seite, und strich ihm durchs Haar. Bill reagierte Augenblicklich darauf. Er hörte auf zu schreien und hob zitternd den Kopf.

"P-pinetree." Dipper schenkte ihm ein warmes Lächeln.
Zitternd rutschte Bill zu ihm und krallte sich an Dippers Oberkörper fest. Dabei drückte er sein Gesicht in Dippers Brust. Dieser legte seine Arme um Bill und stützte das Kinn auf Bills Kopf nachdem er ihm einen sanften Kuss ins Haar gegeben hatte.

So verharrten die beiden eine Weile, in der Bill immer ruhiger wurde.

Alle atmeten erleichtert auf und auch Kill entspannte sich langsam. Er hatte gar nicht mitbekommen wie sehr er seine Muskeln angespannt hatte. Jederzeit bereit einzugreifen falls Bill eskalieren sollte.

"Pine-tree?"

"Mh?"

"Es tut mir leid."

Dipper schüttelte den Kopf.

"Mir tut es leid. Ich habe überreagiert. Ich hätte dasselbe für Mabel getan.
Wir kriegen das wieder hin ja?"

Bill grinste und nickte, dann küsste er ihn.
Anschließend kuschelte er sich wieder an Dippers Brust und schloss das Auge.

"Was wird das denn jetzt?", fragte Dipper.

"Heute war ein anstrengender Tag. Ich bin müde."

Dipper seuftzte.

"Dann lass uns wenigstens auf eine der Matten legen, ja?"

Bill protestierte murrend und teleportierte sie in ihr Zimmer, wo sie in Dippers provisorischem Bett landeten. Kurz darauf war Bill eingeschlafen und es dauerte auch gar nicht lange bis Dipper folgte.

Tyrones Sicht

Am nächsten Tag liefen die Sommerweenvorbereitungen auf Hochturen. Schließlich sollte es am Tag darauf schon soweit sein. Trotzdem bestand Kill auf eine Konferenz um zu Besprechen wie man Charles töten konnte. Er hatte deutliche Probleme damit sich zu entspannen. Verheimlichte er etwas, das ihm solche Angst einjagte?
Bei der Konferenz kam wiedereinmal nichts wirklich gescheites heraus. Der Tod von Charles Cipher fühlte sich langsam an wie das 8. Weltwunder. Wie kann eine einzige Person nur so stark, intelligent und rational sein?

Nach der Konferenz kam Bell zu mir.

"Hey Bro-bro. Wegen dem Blut, unser großer Bruder hat sich bereiterklärt den Kopf dafür hinzuhalten."

Ich sah zu Kill, welcher am Tisch saß, die Beine hochgelegt hatte und meinen Blick erwiederte. Er hatte wieder sein gelangweiltes, leicht genervtes Gesicht aufgesetzt aber ich konnte in seinen Augen erkennen wie sehr es darunter brodelte. Kein Wunder, schließlich ist er ein Assassinedämon mit Aggressionsproblem und Mordlust der seit fast zwei Wochen kein Blut mehr an seinen Händen kleben hatte. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis Kill explodierte.

Ich sah wieder zu Bell und dann sah ich Kill in die Augen.

"Ich will ihn nicht als Bruder.", sagte ich und ließ die beiden stehen.

Am nächsten Tag, dem Tag des Summeween, war Kill noch angespannter.

"Was machst du da?", fragte ich ihn nachdem er zum dritten Mal in den Raum reinschaute.

"Ich suche Bill. Ich muss mich abreagieren und er ist der einzige mit dem ich mich prügeln kann. Aber der Dreckskerl ist nirgendwo."

"Ich vermute er ist bei Dipper. Aber warum glaubst du eigentlich, Bill ist der einzige, mit dem du dich prügeln kannst?"

"Weil er ein Dämon auf meinem Niveau ist und, im Gegensatz zu Will, auch bereit gewalttätig zu werden. Ihr anderen seit doch nur zerbrechliche Menschen."

Ich stand auf und ging zu Kill. Vor vier Jahren hatte er mich und meine Schwester zu seiner eigenen Belustigung verflucht. Aber es war kein Fluch der einen umbringt. Zumindest nicht wenn man ihn richtig handhabt. Es war ein Fluch der den Körper zwingt bis zum Äußersten zu gehen und mit voller Kraft zu kämpfen. Das kann sich bis zur Unmenschlichkeit steigern. Damals waren Bell und ich stark, für Menschen unseres Alters. Aber wir waren eben erst 12 und Kinder, so waren wir auch mit dem Fluch keine Gegner für Kill. Kein Wunder also das er es vergessen hat. Aber wir haben es nicht vergessen. Wir haben jeden Tag trainiert, mal mit und mal ohne den Fluch, denn wir wussten, irgendwann kommt dieser Dreckskerl zurück und dann werden wir es ihm heimzahlen. Zumindest dachte ich das. Aber eigentlich wollte ich ihn Beeindrucken und seine Anerkennung. Ich wollte das er in mir jemanden sieht den er ernstzunehmen hat.

Ich stellte mich dicht vor Kill. Die ganze Zeit hatte ich Blickkontakt mit ihm gehalten und war insgeheim dankbar dafür, dass seine mentalen Fähigkeiten längst nicht so ausgeprägt waren wie Bills. Sonst hätten ihn meine Gedanken gewarnt.

Trotzdem war er aufmerksam, seine Schlitzförmigen Pupillen folgten meinen Bewegungen und er starrte mich regelrecht an. Da ich aber dasselbe tat, konnte ich es ihm nicht zum Vorwurf machen.

Letztenendes trennten uns nur noch Centimeter. Kill war immernoch einen Kopf größer als ich. Er sagte nichts und starrte mich an als wäre er die Ruhe selbst. Ich sagte auch nichts und hob meine Hand, aktivierte den Fluch und rammte sie Kill in den Unterleib.

"Unterschätz die Menschen nicht.", zischte ich, "Ganz besonders nicht die die du verflucht hast."

Future Falls hoch 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt