70...they go together like a horse and carriage - Teil 5

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Derek hätte zwar gut darauf verzichten können, doch Stiles hatte darauf bestanden, dass sie bei ihrer Hochzeit all die lächerlichen kleinen Rituale zelebrierten, die so üblich waren. Und Derek ließ nichts davon aus, weil er genau begriffen hatte, warum es seinem Geliebten wichtig war. Es war einfach so NORMAL und normal war etwas, was es in Stiles Leben lange nicht gegeben hatte. Da waren der Verlust seiner Eltern, sein Leben auf der Straße, die Art und Weise, wie er sein Geld verdienen musste und dann ihre Begegnung mit all den Umwegen, Gefahren und Katastrophen, die diese nach sich gezogen hatte. Kein Wunder, dass er sich nun einfach nach etwas durch und durch Gewöhnlichem sehnte.

Und so kam es, dass es eine Weile nach dem Eröffnungstanz Zeit für das Brautstraußwerfen wurde. Zwar gab es in diesem Fall überhaupt keine Braut und die winzigen Gebinde der beiden Männer als Sträuße zu bezeichnen war vielleicht auch ein wenig großspurig, dennoch mussten sich nun alle unverheirateten Personen hinter den Rücken der beiden versammeln, es wurde bis zehn gezählt und dann wurde geworfen.

Die Bräutigame blickten sich um, nur um festzustellen, dass einer der Sträuße von Malia gefangen worden war, welche sofort laut protestierte, dass sie mit Sicherheit nicht die Nächste sei, die heiraten werde, weil sie Ehe nämlich dämlich sei und eine Erfindung der Männer, um die Damenwelt auf Spur zu halten. Und bei so einem antiquierten und unterdrückerischen Brauchtum werde sie mit Sicherheit nicht mitmachen. Dieses Statement wurde von ihrer Liebsten, welche ihre Ansichten offenkundig ganz und gar nicht teilte, mit einem beherzten Nippelzwirbler, gefolgt von einem divaesquen Abgang kommentiert.

Malia jaulte kurz auf, rieb sich die malträtierten Brüste und versicherte sogleich:

„Aber Baby! Das hat doch nichts mit dir und mir und unserer Liebe zu tun!"

Dann stolperte sie hinter ihrer rotblonden Göttin her, um diese wieder zu besänftigen.

Das andere Sträußchen hatte der treue Greenberg gefangen, welcher sich zunächst gesträubt hatte, überhaupt an diesem Ritual teilzunehmen, weil er meinte, es würde sich in seiner Stellung doch nicht geziemen und er sich im Hintergrund zu halten habe. Stiles hatte dies mit einem : „Papperlapapp!" zurückgewiesen und den jungen Mann dennoch zur Teilnahme genötigt.

Nun blickte der Butler schuldbewusst auf das Gebinde in seiner Hand hinab und stammelte, an Derek gewandt:

„Es tut mir leid, Sir!"

Doch sogleich war Jean Ribeaux zur Stelle, legte einen seiner massigen Arme um den Hausangestellten und säuselte:

„Pourqoi, Chéri. J'aime ça! Mir gefällte das!"

Greenberg errötete heftig.

Stiles grinste in sich hinein. Er hatte schon lange das Gefühl gehabt, dass zwischen diesen beiden klammheimlich etwas lief.

Die Bräutigame mochten zwar keine Juden sein, doch Stiles gefiel der Brauch des Glaszertretens und er war sicher, dass ein paar Scherben ihrer Ehe Glück bringen würden, weshalb beide als nächstes je ein in Tuch eingeschlagenes Weinglas mit dem Fuß zerstörten.

Zuletzt wurde die Hochzeitstorte angeschnitten, wobei die Frischvermählten das Messer selbstverständlich gemeinsam führten. Dann reichten sie einander ein Schnapsglas gefüllt mit Magenbitter, stürzten diesen mit verzogenen Gesichtern hinunter und entschädigten sich hierfür anschließend gegenseitig, indem sie sich mit ihren Fingern mit dem Kuchen fütterten. Das herbe Getränk und die Süße des Gebäcks standen hierbei symbolisch für die guten und die schlechten Zeiten, welche das Leben zu zweit für sie bereit halten mochte.

Nachdem all diese Rituale absolviert und sie ausgiebig für eine glückliche gemeinsame Zukunft gerüstet waren, war Derek, welcher es überhaupt nicht liebte die ganze Zeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, endlich entlassen und er zog sich gemeinsam mit Deucalion, Chris und Pedro an einen der Tische am Rand der Tanzfläche zurück. Auf die Männer warteten teurer Whiskey und kubanische Zigarren. Malia, welcher es nicht gelungen war ihre Geliebte wieder gnädig zu stimmen, schloss sich ihnen an, blies Rauchkringel in die Luft und schmollte in ihr edles Kristallglas.

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