Von den Personen in Malias Schlafzimmer fand einen Moment lang niemand die richtigen Worte. Derek war, während das Videotestament seines Onkels lief, in sich zusammengesackt und hatte auf einer Bettkante Platz genommen. Als Stiles erkannte, dass er still zu weinen begonnen hatte, war er hinter ihn getreten und hatte ihm warm und Trost spendend die Hände auf die Schultern gelegt.
Doch auch Malia Augen schwammen in Tränen. Sie starrte immer noch mit ausdruckslosem Blick auf den Bildschirm, auf welchem mittlerweile nur noch unzählige Lichtpunkte tanzten und Lydia stand an ihrer Seite und hatte die Arme um sie gelegt.
Stiles war verblüfft, denn törichter Weise hatte er irgendwie angenommen, dass seine toughe, oft auch recht barsche Freundin sicherlich gar nicht fähig wäre zu weinen.
Der Rechtsanwalt war schließlich derjenige, welcher das Schweigen brach:
„Ich habe hier einige Papiere, die sie unterschreiben müssten, Miss Tate und schon gehört das Geld, dass ihr Vater ihnen hinterlassen wollte, ihnen. Überdies habe ich auch noch einige Andenken für sie dabei; Fotos, Briefe und so weiter; Dinge, die ihnen helfen könnten, ihren Vater besser kennenzulernen. Mr. Hale hat gewollt, dass sie das alles bekommen."
Jacobs legte Malia einen dicken Ordner und einige Papiere vor und reichte ihr einen Kugelschreiber aus echtem Sterlingsilber.
Sie wirkte wie in Trance, als sie artig alles unterschrieb, ohne es sich überhaupt durchzulesen.
Irgendwann schien es, als würde sie sich selbst aus ihrer Betäubung reißen. Sie straffte die Schultern, schüttelte Lydias Umarmung ab und sagte mit trotzig zur Schau gestellter Munterkeit:
„Was sollen die Trauermienen? Dies hier ist eine Party, oder nicht? Also los, feiern wir! Immerhin bin ich jetzt Millionärin und wie sich darüber hinaus herausgestellt hat, hatte ich zusätzlich zu dem Vater und der Mutter, die mich immer nur fertig gemacht und mir mein Leben zur Hölle gemacht haben, auch noch einen Elternteil, der mich geliebt hat, auch wenn der jetzt Futter für die Würmer ist. Yeah!"
Sie verließ das Schlafzimmer mit einem grimmigen Lächeln und die anderen folgten ihr zögerlich.
Im Wohnzimmer hatte niemand etwas von den Vorkommnissen des heutigen Abends mitbekommen und die Party war noch immer in vollem Gange.
Gerade spielten einige Gäste, die in einem kleinen Kreis zusammen saßen ein Trinkspiel mit braunem Tequila: Sie tranken die Shots in einem Schluck, leckten das Salz von der Haut ihres Sitznachbarn und erhielten den dazugehörigen Limonenschlitz aus dessen Mund, indem sie ihn küssten.
Lydia hatte noch schnell den Rechtsanwalt zur Tür gebracht und schloss sich dann Malia an, welche gerade dabei war, wild tanzend den Schock zu vertreiben, der ihr in den Knochen saß.
Derek schien sich unterdessen wenigstens wieder ein kleines bisschen gefasst zu haben. Er, Stiles und Scott nahmen wieder auf ihren vorherigen Plätzen bei Allison und Chris Platz:
„Wer war denn der Typ gerade und warum macht ihr denn alle solche langen Gesichter? Ist irgendetwas passiert?" wollte Vater Argent wissen.
Ehe jemand anderes antworten konnte, erwiderte Derek:
„Wir haben gerade unglaubliche Neuigkeiten erhalten, aber ich mag geraden nicht darüber sprechen, sondern muss das erst mal sacken lassen. Ich erzähle dir ein anderes Mal in Ruhe davon, einverstanden?"
Chris rang ein wenig mit seiner Neugier, erkannte dann jedoch offensichtlich, dass nun nicht der rechte Augenblick war, weiter nachzubohren, zuckte mit den Achseln und steckte sich stattdessen eine Zigarre an.
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Schlaflos
Fanfiction„Ich geb' dir tausend für die ganze Nacht; fünfhundert vorher und fünfhundert hinterher!" Derek hat schon alles versucht, um endlich wieder einmal eine Nacht durchschlafen zu können, außer dieser einen Sache! (Sterek, AU)