19 Unterwegs mit Mädchen

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„Und? Gehen wir jetzt feiern, oder wie?" fragte Stiles, als sie in der Apotheke in der Schlange standen, um das Rezept für Scotts Antibiotikum einzulösen.

Sein Freund schüttelte heftig den Kopf:

„Ich feiere das erst, wenn ich diese widerliche Sache wieder los bin und wir in einem Monat die endgültigen Testergebnisse haben!" bestimmte er.

Später, als sie wieder zuhause waren und nebeneinander auf dem Sofa hockten, wollte Scott wissen:

„Findest du mich jetzt eigentlich eklig?"

Er blickte Stiles elend an und spülte seine erste Tablette mit einem Glas Fruchtpunsch herunter.

„Spinner!" erwiderte sein bester Freund lachend und drückte ihm einen dicken Schmatzer auf die Lippen.

„Nicht!" rief Scott erschrocken aus: „Was, wenn ich dich anstecke?"

Stiles Lachen wurde noch ein wenig lauter:

„Wie sollte das denn funktionieren? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast du die Chlamydien doch in deinem... na ja, du hast sie zumindest nicht in deinem Mund! Und darum musst du dir auch keine Sorgen machen! Außerdem bleibt dir auf diese Weise ein peinliches Gespräch mit Allison erspart!"

„Und was ist mit früheren Freiern? Meinst du nicht, ich muss es irgendeinem von denen sagen?" fragte Scott und dabei stand ihm das Grauen angesichts dieser Aussicht ins Gesicht geschrieben:

„Spinnst du? Sie machen das doch schließlich auf eigenes Risiko und sollen gefälligst selbst zum Arzt gehen. Du hast doch keine Verantwortung für die Typen!" gab Stiles entrüstet zurück.

Scott zuckte mit den Achseln:

„Chlamydien." murmelte er vor sich hin: „Davon habe ich vorher überhaupt noch nie etwas gehört."

„Ich finde, es klingt ganz harmlos. Es könnte auch der Name von etwas Botanischem sein; von einem Zierstrauch vielleicht, oder von irgendeinem aus der Mode gekommenen Gemüse?" witzelte Stiles.

Scott machte ein angewidertes Gesicht:

„Lach' du nur, du Blödmann. Wir unterhalten uns weiter, wenn dir irgendwann mal so eine widerliche Botanik im Arsch wächst!"

Stiles rollte sich kichernd auf Scott und kuschelte sich an ihn:

„Ich will doch bloß, dass du anfängst, das Ganze ein wenig lockerer zu sehen. Wie es aussieht haben wir beide ziemlich viel Glück gehabt und das ist schließlich ein Grund, sich zu freuen!"

„Ich hasse dich, Stiles!" murrte Scott und schlang die Arme um seinen besten Freund.

Kate und Derek hatten im Hotel eine Suite mit getrennten Schlafzimmer, aber einem gemeinsamen Wohnbereich gebucht. Dennoch war es so, dass sie einander kaum zu sehen bekamen, weil Derek ständig zu arbeiteten schien, so wie auch jetzt gerade wieder. Der Zimmerservice hatte soeben ihr Essen gebracht, doch Kate saß natürlich wieder einmal allein am Tisch, während die Portion von Derek kalt wurde, weil dieser gerade eine Videokonferenz mit Europa hatte.

Und wenn sie dann doch einmal fünf Minuten Zeit für einander hatten, um zu reden, dann sprach Derek unter Garantie immer nur über Stiles; darüber wie lieb dieser sei, wie gut er ihm täte, wie er ihm helfe, nachts zu schlafen, wie süß sein Lächeln wäre...

Davon konnte einem doch einfach nur schlecht werden!

Kate wusste sie musste diese kleine Made einfach irgendwie loswerden! Und wenn ihr Charme und ihre Reize dafür wirklich nicht ausreichen sollten, dann würden sich zur Not auch andere Wege finden lassen. Ein tragischer Unfall, der Derek untröstlich zurückließe zum Beispiel? Spätestens dann würde Kates Stunde schlagen. Sie würde die Verständnisvolle spielen und Derek sich an ihrem Busen ausweinen lassen, bis der kleine Stiles irgendwann nur noch eine blasse Erinnerung wäre.

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