„Kate Argent. Sie ist wirklich sehr schön, finden sie nicht auch?" fragte Stiles Brunski im Plauderton, mit Blick auf das Foto, welches nun in ihrer Mitte lag.
Die Miene des Häftlings verschloss sich:
„Ich denke, sie sollten jetzt gehen, Mr. Stilinski." sagte er frostig.
Stiles dachte natürlich überhaupt nicht daran. Für ihn hatte der Spaß hier ja gerade erst angefangen:
„Aber wenn ich jetzt gehen würde, dann könnte ich ihnen ja gar nicht erzählen, wie es Kate momentan geht und was sie so treibt und das würden sie doch sicherlich gern wissen. Ich wette, sie hat sie kein einziges Mal besucht, seit sie hier drinnen sind, richtig?"
In Brunski rangen unübersehbar miteinander der Wunsch, sich der Situation zu entziehen und die Neugier zu erfahren, was der Fremde ihm zu sagen hatten:
„Warum sollte diese Frau mich besuchen? Ich kenne sie doch gar nicht!" behauptete der Gefangene finster.
Stiles kämpfte so gut wie möglich gegen das triumphierende Lächeln an, welches nun versuchte, sich seines Gesichts zu bemächtigen und erklärte selbstbewusst:
„Wir wissen doch beide, dass das nicht stimmt, Mr. Brunski. Sie kannten sich sehr wohl. Kate Argent war vor zwei Jahren ihre Patientin, ist es nicht so?"
Woher Stiles das wusste?
Nun, nachdem er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, dass Kate hinter dem Tod von Dereks Familie stecken könnte, hatte er intensiv darüber nachgedacht, wo sie und Brunski sich begegnet sein könnten. Dann war ihm etwas wieder eingefallen, was er vor einer ganzen Weile den Schlagzeilen der Klatschpresse hatte entnehmen können, nämlich dass das Supermodel Kate Argent nach dem Tod ihres Vaters Gerard einen Nervenzusammenbruch erlitten haben sollte. Da war es doch naheliegend gewesen anzunehmen, dass sie daraufhin in irgendeine Klinik eingeliefert worden sein musste, wo sie ja immerhin Brunski in seiner Eigenschaft als Krankenpfleger in einer psychiatrischen Anstalt begegnet sein konnte, richtig?
Es hatte Stiles dann aber trotzdem noch einen ganzen Batzen Geld gekostet etwas herauszufinden, nämlich indem er einen Pfleger an Brunskis ehemaligem Arbeitsplatz, einen schmierigen, gruseligen Kerl namens Schrader bestochen hatte. Dieser hatte ihm daraufhin verraten, dass Kate tatsächlich drei Wochen in jenem Institut zugebracht hatte und hatte ihm Einblick in ihre Patientenakte gewährt.
Das bewies zwar immer noch nicht stichhaltig, dass sie und Brunski sich dort auch tatsächlich über den Weg gelaufen sein mussten, aber es reichte für Stiles, um sich seiner Sache sicher genug zu fühlen. Den Rest würde irgendwann hoffentlich die Polizei herausfinden, wenn sie bei einer Untersuchung des Falles alte Dienstpläne einsähen.
„Ich hatte viele Patienten. Wie soll ich mich da an jeden einzelnen erinnern?" fragte Brunski unfreundlich:
„Ich bin sicher, eine Persönlichkeit wie Kate vergisst man nicht so leicht." beharrte Stiles: „Damals in der Klinik fühlte sie sich überhaupt nicht gut, wie ich gehört habe. Also das hat sich allerdings mittlerweile geändert. Es geht ihr heute blendend. Sie jettet in der Welt umher, ist immer noch ein begehrtes Model, sie feiert, genießt das Leben..." während Stiles weitersprach, legte er weitere Fotos und auch ausgeschnittene Zeitungsartikel auf den Tisch, so herum, dass Brunski sie sehen konnte: Kate, die Bademode, Dessous oder Abendgarderobe vorführte, Kate die auf Partys über die Stränge schlug, Kate auf körnigen Fotos von Paparazzo, heimlich mit einem Teleobjektiv aufgenommen, wie sie mit irgendwelchen gutaussehenden Kerlen herummachte und passende Bildunterschriften darunter wie: 'Ist das ihr Neuer?'
Brunski konnte seinen Blick nicht von den Bildern abwenden, wie Stiles zufrieden registrierte:
„Also ich finde es ungerecht, dass dieses Weib es nicht einmal für nötig hält sie mal zu besuchen, nach allem, was sie ihnen zu verdanken hat, ist es nicht so? Immerhin haben sie sie ja nicht bloß geheilt und wieder aufgerichtet, als sie an einem Tiefpunkt in ihrem Leben angekommen war, sie haben sich für sie außerdem auch noch um ein wirklich großes Problem gekümmert, als sie die Hales ausgelöscht haben, oder etwa nicht? Ich finde, diese undankbare BITCH schuldet ihnen wirklich mehr als das!"
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Schlaflos
Fanfiction„Ich geb' dir tausend für die ganze Nacht; fünfhundert vorher und fünfhundert hinterher!" Derek hat schon alles versucht, um endlich wieder einmal eine Nacht durchschlafen zu können, außer dieser einen Sache! (Sterek, AU)