Derek und Stiles waren gerade erst wach geworden, es war kurz nach neun am Morgen und schon schien das Telefon nicht stillstehen zu wollen.
Der erste Anrufer war der amerikanische Botschafter Algeriens, welcher tatsächlich anbot, sich höchstpersönlich in etwa einer Stunde mit ihnen in der Hotellobby zu treffen, um ihnen Passersatzdokumente für die Ausreise auszuhändigen.
Stiles konnte immer wieder bloß darüber staunen, was alles möglich war, wenn man reich und berühmt war. Jeder Otto-Normalverbraucher in ihrer Lage hätte vermutlich wochenlang darauf warten und beharrlich immer wieder nachhaken müssen, um an diese wichtigen Papiere zu kommen und den Botschafter hätte er mit Sicherheit niemals in persona getroffen, so schätzte er.
Als das nächste Mal das Telefon klingelte, war es der CEO der pariser Zweigstelle des Hale-Unternehmens, welcher seinem Chef mitteilen wollte, dass er über dessen Misere des gestrigen Tages in Kenntnis gesetzt worden war und dass der hiesige Firmenjet soeben aufgetankt würde, um Mr. Hale und seinen Gatten um die Mittagszeit am Flughafen Algier abzuholen und zurück nachhause in die USA zu bringen.
Danach rief Deucalion an, um sich zu vergewissern, ob Stiles und Derek sich bereits von dem gestrigen Schrecken erholt hätten und auch um zu fragen, ob der amerikanische Botschafter sich wegen der Papiere und der CEO aus Paris sich wegen des Fliegers gemeldet hätten. Derek hatte seinen Freund damit aufgezogen, dass er eine absolute Glucke sei, versichert aber auch, dass alles bestens organisiert sei, seinen Gang nähme und er bedankte sich, dass er sich so schnell und gründlich um alles gekümmert hatte. Und mit diesen Worten schickte er Deucalion nachdrücklich zurück ins Bett, denn in L.A. war es schließlich bereits halb zwei in der Nacht.
Doch auch Scott ließ sich von der nächtlichen Stunde in seiner Heimat offenbar nicht abschrecken, denn er war der vierte und letzte Anrufer an diesem Morgen und wollte mit Stiles sprechen:
„Hey Bro, ich habe gehört, ihr kommt nachhause? Ich vermisse dich furchtbar, aber leider werden Allison, Lydia, Malia, Danny, Isaac und ich nicht da sein, wenn ihr ankommt. Wir haben uns selbst ein paar Tage frei gegeben und haben uns ein kleines Häuschen an der Küste gemietet. Ich hoffe, du bist nicht böse oder enttäuscht? Am Wochenende sind wir wieder zuhause, versprochen!"
Stiles war tatsächlich ein wenig enttäuscht, dass seine Freunde nicht zuhause sein würden, wenn er eintraf, doch er wollte sich nichts anmerken lassen, also wünschte er ihnen viel Spaß in ihrem Kurzurlaub und versicherte, dass sie sich bald wiedersehen und dann einen drauf machen würden.
Der amerikanische Botschafter traf überpünktlich ein und ließ es sich bei der Übergabe der Papiere nicht nehmen zu versuchen, den großen Geschäftsmann Derek Hale davon zu überzeugen, eine Zweigstelle der Hale-Company in diesem Land einzurichten. Er zählte ihm in aller Kürze äußerst eloquent all die Vorteile einer solchen Unternehmung auf.
Derek, welcher nach der unbürokratischen Hilfe, die ihm Zuteil wurde nicht unhöflich sein wollte, versprach immerhin darüber nachzudenken und nahm die Visitenkarte des Diplomaten entgegen.
Weil die beiden Männer noch ein wenig Zeit hatten ehe ihr Flieger gehen würde, nahmen sie noch ein reichliches kontinentales Frühstück ein und sonnten sich anschließend eine Weile am Pool. Als die Zeit gekommen war, wurden sie vom Hotel aus in einer Limousine zum Flughafen gefahren, wo bereits der Privatjet desselben Models, über das auch die Niederlassung in Los Angeles verfügte, auf sie wartete.
Sie hoben um 13.00 Uhr Ortszeit ab und vor ihnen lag ein ein Flug von mindestens fünfzehn Stunden. Für sie würde es also bereits vier Uhr in der Nacht sein sein, wenn sie in L.A. ankämen, auch wenn es dort dann erst acht Uhr am Abend wäre. Der Jetlag der ihnen bevorstand würde mit Sicherheit heftig ausfallen.
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Schlaflos
Fanfiction„Ich geb' dir tausend für die ganze Nacht; fünfhundert vorher und fünfhundert hinterher!" Derek hat schon alles versucht, um endlich wieder einmal eine Nacht durchschlafen zu können, außer dieser einen Sache! (Sterek, AU)