17It's something in-between

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Derek konnte wieder einmal nicht schlafen, nur heute lag es nicht daran, dass er unter Alpträumen oder Nachtängsten litt.

Er blickte hinab auf den schlummernden Jungen an seiner Seite, der sich endlich ein wenig beruhigt hatte. Stundenlang hatte Stiles sich im Schlaf hin- und hergewälzt und in seinen Träumen unverständlich vor sich hin gemurmelt und gejammert. Es war wirklich nicht leicht gewesen, ihn zu beruhigen, doch nun, da Stiles endlich still lag, war Derek dennoch nicht zufrieden. Er hielt den Jungen im Arm, weshalb er selbst sich ebenfalls nicht rühren durfte, da er sonst riskieren würde, den Schlafenden wieder zu wecken. Das Dumme war nur, dass er langsam begann, das Gefühl in seiner rechten Hand zu verlieren!

Dies war der Moment, in welchem Derek erstmals vollkommen bewusst wurde, was Stiles da eigentlich Nacht für Nacht für ihn leistete. So oft hatte dieser Junge über seinen Schlaf gewacht und ihm verlässlichen Halt und Trost angeboten, ohne sich jemals über irgendetwas zu beschweren.

Bezahlte er Stiles eigentlich genug für seine Dienste?

Höchstwahrscheinlich nicht, denn nun, wo er bloß ein einziges Mal selbst tun musste, was sonst immer für ihn getan wurde erkannte Derek, dass es beinahe so etwas wie Schwerstarbeit war.

Und im Grunde war es unbezahlbar, denn er verdankte Stiles nicht bloß seinen Schlaf, sondern vielmehr seine Seelenruhe und höchstwahrscheinlich sogar sein Leben.

Warum fiel es Stiles eigentlich scheinbar so leicht, diese Dinge zu geben? Er hatte mit Sicherheit bereits eine ganze Menge Mist in seinem Leben erfahren und dennoch war er lustig, freundlich und voll von Liebe? Bereits in der ersten Nacht, als Derek ihn am Straßenrand aufgelesen und mitgenommen hatte, hatte dieser Junge intuitiv begriffen, was Derek von ihm gebraucht hatte und da hatte er selbst es ja noch nicht einmal gewusst!

Und nun waren die Rollen bloß einmal eine Nacht lang vertauscht und Derek konnte nur an seine bescheuerte Hand denken, welche ihm hier gerade abstarb. Er war wirklich ein egozentrischer Blödmann!

Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel. Sie strahlte zum Schlafzimmerfenster herein und schien Stiles auf der Nase zu kitzeln, denn dieser grimassierte nun ein wenig und drehte sich dann mit einem knurrenden Laut vom Fenster weg, so dass es Derek schließlich gelang seinen Arm zu befreien, ohne seinen Schutzbefohlenen zu wecken, bevor er hier noch einen dauerhaften Nervenschaden erlitt .

Derek rieb sich die Hand, in welche nun nach und nach unter schmerzhaftem Kribbeln Blut und Leben zurückkehrte und es gelang ihm, seine Pein wenigstens halbwegs in Stille und Würde zu ertragen, ohne den Schlafenden durch unflätiges Fluchen letztendlich doch noch aufzuwecken.

Immerhin!

Als der Schmerz dann endlich wieder nachließ, schmiegte Derek sich sehr vorsichtig wieder von hinten an Stiles heran und legte einen Arm um ihn. Sein Blick fiel auf die Schürfwunde auf dem hübschem Gesicht des Jungen. Wer immer das getan hatte, Derek wünschte, er würde ihn in die Finger bekommen!

Er fasste den Beschluss, 'Die Waisenkinder' als Stiles Bodyguards zu engagieren. Garrett und Violet mochten zwar nicht unbedingt die angenehmsten und sympathischsten Vertreter der menschlichen Spezies sein, aber dafür waren sie echte Profis. Damals, direkt nach dem Tod von Dereks Familie hatten sie ihm jedenfalls gute Dienste geleistet. Stiles selbst musste er ja gar nichts davon erzählen, denn es wäre ihm mit Sicherheit nicht recht, wenn man für ihn einen Babysitter anheuerte. Doch Derek konnte sich darauf verlassen, dass diese beiden Personenschützer diskret arbeiten würden. Stiles würde gar nichts davon mitbekommen.

Plötzlich gewann Derek eine Erkenntnis, welche ihn selbst überraschte: Er hatte Stiles gern und sorgte sich um ihn! Und dabei ging es nicht bloß darum, dass er ihn nicht verlieren durfte, weil er ihm einen wichtigen Dienst erwies, indem er ihm half zu schlafen. Derek MOCHTE diesen Jungen; das tat er wirklich! Stiles war lustig, stark, frech, verletzlich, clever, außergewöhnlich, unerschrocken und wie auch immer er es anstellte, er brachte Licht und Lebendigkeit in Dereks Leben.

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