31 Seltsame Zufälle - Teil 3

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Es hatte bloß drei Tage gebraucht, an denen Derek zuhause geblieben war, um Stiles zu behüten und zu bewachen wie ein deutscher Schäferhund, ehe der Patient gründlich die Schnauze voll davon gehabt und die Frage gestellt hatte:

„Sag mal, hast du eigentlich nichts Besseres zu tun? Geh' bitte wieder arbeiten, oder so. Du machst mich wahnsinnig, Baby! Ich verspreche dir auch, dass ich hier im Haus bleiben, mich nicht überanstrengen und ganz lieb sein werde, aber ich kann beim besten Willen nicht gesund werden, wenn du ständig dahockst und mich sorgenvoll belauerst!"

Derek hatte daraufhin ein wenig geschmollt und klargestellt, dass er das alles doch schließlich nur aus Liebe mache und ob das denn wohl neuerdings ein Verbrechen sei?

Da hatte Stiles Derek geküsst und versichert, dass er ihn ebenso sehr liebe, aber deswegen müsse Derek ihm ja nicht gleich seine ganze Lebenszeit widmen, denn schließlich sei er ja ein sehr wichtiger Mann, der doch auch noch anderswo gebraucht werde, richtig? Und so hatte sich Derek schließlich damit einverstanden erklärt, wieder zur Arbeit zurückzukehren, jedoch nicht ohne Greenburg den Auftrag zu erteilen, dass er nun stellvertretend dafür zu sorgen habe, dass Stiles nichts täte, was seine Genesung gefährden könnte.

Stiles hatte in diesem Augenblick dem Majordomus des Hause Hale hinter dem Rücken seines Liebhabers verschwörerisch zugezwinkert, denn natürlich dachte er gar nicht daran, vierundzwanzig Stunden am Tag im Bett liegen zu bleiben, wie die Prinzessin auf der Erbse.

Und nun verbrachte Stiles seine Tage in Dereks Palast eben ohne diesen, doch wie sich zeigen sollte, war dies alles andere als langweilig, denn er fand heraus, dann es sehr viel mehr Leben im Haus gab, als er bislang mitbekommen hatte.

Er lernte beispielsweise den Koch kennen, dessen grandiose Kreationen er zwar schon bei verschiedenen Gelegenheiten hatte kosten dürfen, dem er jedoch zuvor noch nie leibhaftig begegnet war. Als Stiles sich nämlich eines morgens in seine Großküche schlich, um zu sehen, ob er dort wohl irgendetwas Leckeres zum Frühstück fände und weil er damit Greenburg nicht belästigen wollte, dass er Hunger hatte, wurde er von dem Koch am offenen Kühlschrank in flagranti erwischt. Stiles war erschrocken zusammengezuckt, denn der Gastronom war wirklich eine imposante Erscheinung; ein zwei Meter großer, zweihundert Kilo schwerer Kreole aus New Orleans Anfang vierzig namens Jean Ribaux. Stiles fürchtete nun natürlich angeschnauzt zu werden, weil er hier einfach so in seinem Reich herumschnüffelte, doch anstatt dessen wurde er vielmehr freudig empfangen, weil dem Mann offensichtlich die Aussicht gefiel, einem hungrigen Mann eine Mahlzeit vorsetzen zu können.

Jeans Stimme stand im krassen Gegensatz zu seiner gesamten übrigen Erscheinung. Statt des donnernden Basses, den Stiles eigentlich erwartet hätte, ertönte ein sanfter, samtiger und melodischer Tenor und es klang beinahe wie Gesang. Der charmante französische Akzent des Mannes tat dann das übrige, um Stiles zu begeistern:

„Sie müssen sein besonderer Freund von Mr. Hale!" rief der große Mann entzückt aus: „Hunger? Ich kann kochen, alles was wünschen, mon Cher!"

Stiles grinste. Er durfte sich also etwas aussuchen?

Also nun, da ihn dieser Mann mit seiner Erscheinung und seinem Akzent mitten ins French Quarter von New Orleans versetzt hatte, wusste er ganz genau, was er sich wünschte, auch wenn das nicht unbedingt ein typisches Frühstück war:

„Würde es große Umstände machen, wenn sie mir ein Jambalaya zubereiten würden?" hatte er also schüchtern gefragt.

Der Koch hatte begeistert gegrinst:

„Ich kann bestes Jambalaya in ganz Lousiana, Monsieur!" versicherte der beleibte Koch und daran hatte Stiles auch wirklich nicht den geringsten Zweifel gehabt, nach all den himmlischen Ergötzlichkeiten, welche er in diesem Hause bereits genossen hatte.

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