🌊Prolog 🌊

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Ocean ; On board of the Paradise ~

Hongjoong hob langsam den Kopf und spähte vorsichtig über den Rand der breiten Frachkiste, hinter der er kniete.

Die harten Planken des Schiffdecks waren unbequem und er lechzte danach, sich ein anderes Versteck zu suchen, irgendwo, von wo aus er es etwas bequemer hatte und nicht ständig der Gischt und dem kühlen Wind ausgesetzt war.

Wäre er doch bloß im Hotel geblieben.

Dann würde er jetzt wahrscheinlich mit Yunho und Wooyoung am Pool sitzen und rosane Cocktails mit bunten Sonnenschirmchen und Orangenstücken schlürfen anstatt sich an der silbernen Reling rechts neben ihm festzuklammern um nicht aus Versehen aus seinem Versteck zu rutschen.

Ach, der gute alte Konjunktiv.

Aber leider war er nicht im Hotel sonder auf dem Hauptdeck einer gottverdammten riesigen Privatyacht mit dem Namen 'Paradise'. Um Yeosang mal wieder auszuspionieren.

Warum? Naja, eigentlich war Hongjoong bloß am Hafen gewesen, weil er gehört hatte, das dort ein echtes Sklavenschiff aus dem 17. Jahrhundert vor Anker lag und er das, als der Archäologe der er nunmal war, gerne untersuchen wollte. Aber dann hatte er gesehen, wie der jetzt blonde Mann mit seinem Haustier im Schlepptau großspurig an Bord der 'Paradise' geschlendert war, einen wichtig aussehenden schwarzen Aktenkoffer in der Hand.

Und das hatte seine Neugier geweckt.

Also hatte Hongjoong das Sklavenschiff links liegen gelassen und war still und heimlich ebenfalls and Bord der Paradise gehuscht, in der Hoffnung, etwas von Yeosang's Geschäft oder Abmachung mitzubekommen um ihm dann später einen fetten Strich durch die Rechnung zu machen. In Rot. Als Rache dafür, das er ihn im Palais Rouge beinahe verhungern lassen hätte, wenn Seonghwa nicht gewesen wäre.

Seonghwa. Noch so ein Thema, das Hongjoong die letzten paar Monate beschäftigt hatte. Egal wie sehr er sich anstrengte, der Weißhaarige konnte sich das Verhalten des Söldners nicht erklären. Klar, sein Auftrag am Anfang war ganz klar gewesen, Hongjoong umzubringen. Aber dann hatte der Archäologe ihn überrumpelt und am Ende mussten sie beide vor Yeosang's Leuten flüchten, waren beide in der Höhle unter dem Sand gelandet.

In der sie sich küssten.

Und dann hatte Seonghwa seinen Tod gefaked und war zu Yeosang übergelaufen, wo er Hongjoong auf seinem Podest eigentlich hätte verhungern lassen müssen. Was er nicht tat. Im Gegenteil, er hatte ihm einen Weg zurück zur Außenwelt ermöglicht.

Und war danach spurlos verschwunden, bis Wooyoung ihn zehn Monate per Zufall in Tschechien entdeckte. Aber als Hongjoong dann einen kurzen Abstecher nach Tschechien machte, war der Söldner schon wieder verschwunden gewesen. Und der Archäologe danach depressiv.

Aber back to the topic. Yeosang.

Oberhalb von Hongjoong ertönte das Geräusch von mehreren Füßen, die langsam eine Treppe nach unten stiegen. Wahrscheinlich befand sie sich am Bug des Schiffes und führte vom oberen Deck auf das Hauptdeck der Yacht. Hongjoong lunste vorsichtig wieder über den Rand seiner Kiste und als er niemanden sehen konnte, stand er vorsichtig auf und schlich sich gebückt ein paar Schritte nach vorne, ehe er anhielt um vorsichtig um eine Ecke zu schauen.

Und da war er. Sein Erzfeind. Kang Yeosang.

Der Mann trug teuere Klamotten, ein weißes Hemd dessen obere zwei Knöpfe er geöffnet hatte und eine schwarze Anzughose, dazu schwarze Lederschuhe. Seine blonden Haare waren in einen Mullet gestylt und in der einen Hand hielt er ein Glas Rotwein, in der anderen den schwarzen Koffer.

Hinter ihm stand Jongho. Auch er sah anders aus, trug jetzt schwarze Haare mit roten Spitzen. Dazu ein schwarzes T-Shirt mit hellblauen Ripped Jeans und schwarzen Combat-Boots. Das obligatorische Choker lag immer noch um seinen Hals, genauso wie die ausdruckslose Miene auf seinem Gesicht.

Den beiden gegenüber stand ein hochgewachsener Mann mit cappuccinofarbener Haut, schwarzen langen Haaren die zu einem nachlässigen Pferdeschwanz gebunden waren und schwarzen wachsamen Augen. Er trug eine weiße Hose, ein grün-blaues Hawaiihemd und weiße Slipper, die man eher in einem Hotel vermuten würde als auf einer Yacht. Auch er hielt ein Glas Wein in der Hand und sagte gerade etwas zu Yeosang, was dem Blonden zum Lachen brachte.

Hongjoong konnte nicht verstehen was die beiden beredeten, die rauschenden Wellen und der Wind übertönten die Stimmen. Der Weißhaarige fluchte leise und wollte sich gerade umdrehen um einen besseren Platz zu suchen, als sich plötzlich eine Hand von hinten auf seinen Mund legte und er herrumgewirbelt und mit der Brust gegen eine Wand gepresst wurde.

Hongjoong wollte sich wehren aber dann spürte er, wie ihn die scharfe Klinge eines Messer an den Rippen kitzelte und er versteifte sich. Warmer Atem traf auf sein Ohr und seine Nackenhaare stellten sich auf, als er eine nur zu bekannte Stimme hörte:"Na sieh mal einer an, wen haben wir denn hier? Dachte du sitzt immer noch im Palais Rouge."

Auch das noch.

Seonghwa.

🌊🌊🌊🌊

Okay, das war der Prolog ^^

Vielen Dank fürs Lesen 🌺

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