Chapter 26

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Leise, bemüht, sie nicht zu wecken, verstreute ich die leider unechten Rosenblätter auf den Hotelflur.Ich hatte auf dem Bett, wo sie lag, angefangen und war nun fast auf der Terrasse des Hotels angekommen.Sie war am Ende unseres Flurs und ich hoffte, dass niemand die Rosenblätterspur zerstören würde oder der Hausmeister sie entsorgen würde.Als ich am hinteren Teil der terrasse angekommen war, stellte ich mich wieder gerade auf und hielt meinen Rücken, welcher kurz schmerzte.

Nach ein paar Sekunden schlich sich wieder ein Grinsen auf meine Lippen.Es war niemand hier.Die meisten wollten Silvester wahrscheinlich mitten in Paris feiern und nicht im Hotel, was ich verstehen kann.Umso besser für mich, denn dann kann ich in Ruhe mit Olivia reden und glücklich in das neue Jahr starten.Mein Blick glitt über den Horizont, welcher sich vor mir erstreckte und es sah so aus, als würde jemand einen schwarzen Schleier auf Paris legen.Die Sonne stand schon sehr tief und ich wollte unbedingt den Sonnenuntergang mit ihr verbringen.Schnell strich ich meinen Blazer zurecht.Ich hatte ihn lässig hochgekrempelt, sodass er mir etwas über den Ellbogen ging.Darunter trug ich ein weißes Shirt.In meinen grauen Jeans kam ich mir etwas komisch vor, insgesamt fühlte ich mich anders.Das war nicht mein Style, es erinnerte mich eher an Louis, aber ich hatte keine Zeit mehr.

Schnell stellte ich Getränke und Geschenke bereit, dann eilte ich zurück in unser Zimmer.Olivia lag immernoch auf dem Bett, ihre dunklen Haare im Kontrast zu der blütenweißen Bettwäsche.Sie lag in einem Merr von Blumen, blutrot lagen sie um sie verteilt und es sah wunderschön aus.Ich beobachtete sie etwas näher und mir fielen die süßen, unauffälligen Sommersprossen auf, welche ihre Nase zierten.Ein paar hatten sich etwasunterhalb ihrer Augen verloren  und ich musste lächeln.Behutsam strich ich ihr eine ihren Locken aus dem Gesicht und küsste ihre Stirn.Ihre Augenlider flatterten und schließlich erblickte ich das stechende Blau ihrer Augen.Etwas verwirrt zog sie die Brauen zusammen, dann leckte sie sich über die vollen Lippen.

>>Komm.<<

Ich hauchte es bloß, doch mein Gesicht war ihrem so nahe, dass sie es verstanden haben muss.Geräuschlos huschte ich aus dem Zimmer und ging den Flur entlang.Ich war nervös.

Was war, wenn sie wieder wütend auf mich werden würde und nicht käme?

Schnell schüttelte ich den Kopf und stellte mich an den Rand der Terrasse.Etwas gestresst lehnte ich mich an die dicke Eisenstange und atmete tief durch, wobei ich meine Augen schloss.Ein leichter Wind wehte, doch es war auch so schon kalt genug.Auf der Hollywoodschaukel lagen ein paar Decken und ich hatte eine von Ollis Jacken mitgenommen, bevor es peinlich werden konnte.

>>Niall?<<

Ich stieß mich von der Stange ab und drehte mich um, um sie zu erblicken.Sie sah so schön aus, wie ihre Haare im Wind wehten und sie sich auf die Lippe biss.Erwartungsvoll kam ich auf sie zu und auch sie kam näher.Als ich nur noch ein paar Zentimeter vor ihr stand, erkannte ich die glasigen Augen.Meine Hände umfassten ihr Gesicht und ich lehnte meine Stirn kurz an ihre.Dabei schloss ich meine Augen, doch nach nur zwei Sekunden waren meine Hände und mein Gesicht wieder weg.Stadessen nahm ich sie fest in die Arme.

>>Olli, ich liebe dich und es tut mir so unglaublich leid.Ich versuche nur zu verstehen, was in deinem Kopf passiert.Verstehst du das?<<

Kurz drückte ich sie von mir weg.Stumm weinte sie und die Tränen liefen in Sturzbächen ihre Wangen hinunter.Schnell drückte ich sie wieder an mich.

>>Ach Engel…Ich bin doch auch nur ein Teenager, ich…<<

Ich musste schluchzen und fuhr mir schnell mit meinem Handrücken eine Träne weg, die aus meinem Augenwinkel gerollt war.

>>Ich bin doof, Nialler.<<

Ungewollt grob stieß ich sie von mir weg und nahm ihr Gesicht verzweifelt in meine Hände.

>>Nein, Nein!Du bist perfekt.Du bist schön, lieb, lustig, geheimnisvoll, verständlich, süß, hilfsbereit, freundlich, heiß, schlau, stark-<<

Plötzlich spürte ich ihre weichen Lippen auf meinen und war wie erstarrt.Sie bewegte sich nicht.Ihre Lippen lagen einfach auf meinen.Langsam küsste ich sie.Ihre Lippen bewegten sich langsam auf meinen; wurden immer fordernder.

Schweratmend löste sie sich von mir und sah auf den Boden.Ich sackte vor ihr auf dem Boden in mich zusammen, kniete vor ihr und klammerte mich hilflos um ihre Hüfte, während Tränen brennend über meine Wangen flossen.

>>Tu dir nicht weh, bitte.Ich liebe dich so sehr, es tut weh.<<

Ich hörte nur wie sie aufschluchzte und schmiegte mich näher an sie.

BLACK DAYS || HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt