Chapter 33

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>>Ich bin müde, Nialler.<<

>>Das ist perfekt.<<

>>Nein, ist es nicht.Was ist mit deiner Überraschung?<<

>>Wirst du schon noch früh genug sehen, Babe.Bist du fertig?<<

Ein müdes Nicken ihrerseits und ich schob meinen Stuhl zurück.Mit kleineren, erschöpften Schritten verließen wir das Asia Restaurant, in welchem wir gegessen hatten und machten uns auf den Weg zu meinem Wagen.Er stand am Rand der Stadt, mitten auf einem Feld.Nach 20 Minuten laufen waren wir angekommen.Alles war ruhig, bis auf die leisen Geräusche aus der Stadt und Ollis lauter Atem, der schnappartig wurde, als sie das Auto erblickte.Ich hatte mir Mühe gegeben.Auf der gesamten Ladefläche hatte ich Kissen und Decken ausgebreitet.Zwei Cola Flaschen standen am Rand und bunte Lichterketten waren um den Wagen gespannt.Mittlerweile dämmerte es schon und in spätestens einer Stunde würden wir den Sternenhimmel betrachten können.

>>Oh mein Gott.Niall?Hast du das alles für mich gemacht?<<

>>Natürlich für dich, Babe.<<

Von hinten schlang ich meine Arme um sie und schloss meine Augen.Ich atmete ihren Duft ein und den Duft der Nachtluft, welche immer kühler wurde.

>>Lass uns kuscheln.Ich habe genug Decken.Uns wird bestimmt nicht kalt.<<

***

>>Was ist, wenn wir wieder zu Hause sind, Niall?<<

Die Sterne funkelten klar über uns, als wir zusammengekuschelt in einem Meer von Decken und Kissen lagen.Mittlerweile hatte ich die Lichterketten ausgemacht und mein Blick lag verträumt auf dem hellen Halbmond, welche sich in der Ferne erstreckte und uns ein wenig Licht spendete.

>>Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, Olivia.Du kannst nicht wieder zu deinem Vater, das ist klar.<<

>>Aber wo soll ich hin, Niall?Ich will nicht alleine wohnen in einer Wohnung, die ich mir nicht leisten kann.Ich will nicht wieder ganz alleine sein.<<

>>Du bist nicht alleine, Olivia, du hast doch mich.<<

>>Du hast mir das Leben gerettet, Niall.<<

>>Das war nicht ich, das waren die Ärzte im Krankenhaus.<<

Leise kicherte ich.

>>Die Ärzte haben mein Herz zum Schlagen gebracht.Sie haben es mir ermöglicht, wieder in dieser Welt zu sein, verstehst du?Du, du hast viel mehr gemacht.Du hast mich dazu gebracht, zu leben.Durch dich bin ich lebendig.Das ist ein Unterschied.<<

Ich schwieg.Das schlechte Gewissen plagte mich und wie Würmer fraßen sich die Gedanken durch meinen Kopf.Das Tagebuch verschand nicht aus meinem Kopf.

>>Niall?<<

>>Ja?<<

Sie blieb still, Tränen rollten ihre Wagen unter.Erschrocken richtete ich mich etwas auf und legte meine Arme stärker um sie.

>>Was ist los, Olli?<<

>>Weißt du, meine Mum...nachts stand sie oft am Balkon und hat sich die Sterne angschaut, so..so wie wir gerade.Wenn ich nicht schlafen konnte, bin ich auf den Balkon.Ich war mir sicher, dass die Chance, dort auf Mum zu treffen, groß war.Wenn sie dann da war, hat sie mir erklärt, dass ich mir die Sterne genau ansehen soll.Wie sie funkeln.Wenn ein Mensch wirklich glücklich ist, funkeln seine Augen genau wie die Sterne.Zumindestens ist es das, was sie gesagt hat.Deine Augen funkeln immer, Niall.Ich will, dass meine Augen es auch tun.Funkeln sie, Niall?Glitzern meine Augen, wie die Sterne?Hatte Mum recht?Ich bin mir sicher, sie ist ein Engel, sie hat es verdient, im Himmel zu leben.<<

Meine Sicht verschwomm und ich wischte mir ruckartig die Träne weg, die meine Wange hinunterrollte.Durch den leichten Tränenschleier sahen die Sterne aus wie Glitzer im Wasser, doch ich sah die Sternschnuppe.Es musste ihre Mum sein...

Ihr müsst Staying Up von The Neighbourhood hören, wenn Olivia anfängt zu weinen.Der Link zum Album auf Deezer ist in den Kommentaren.

xx Janina




BLACK DAYS || HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt