Chapter 18

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>>Ist das nicht total teuer? Ich mein mit Aussicht auf den Eifelturm?<<

Etwas skeptisch sah mich Olivia aus ihren eisblauen Augen an.Ihr Blick durchbohrte mich, doch ich lächelte nur.

>>Du sollst dir darum doch keine Gedanken machen, außerdem war es gar nicht so teuer.<<

>>Achja?<<

>>Achja.<<

Sie stöhnte genervt, kicherte dann aber und ließ vom Fenster ab.Im nächsten Moment knickte sie um und fiel auf das Bett.Ich war zwar erst etwas erschrocken, aber als ich ihr klares Lachen hörte, musste ich auch lachen.Ihre Locken flogen auf der weißen Bettwäsche umher und ihre Wangen hatten einen zarten Rosaton angenommen.

>>Was machen wir heute?<<

Ich legte die letzten zwei Pullover in den Schrank und drehte mich dann einmal im Kreis.Das Hotelzimmer war schön.Ich hätte Olivia niemals gesagt, wieviel ich wirklich bezahlen musste, damit wir hier wohnen können für die nächsten Tage.Sie sollte es genießen.Ich kramte in meinem Rucksack nach meinem Notizblock, auf welchem ich ein paar Stichpunkte notiert hatte, was diese Reise betraf.Ich wollte zwar das Meiste spontan machen, aber dennoch hatte ich an ein paar Anhaltspunkte gedacht.Ich wühlte es hervor, wobei mir ein schwarzes Buch ins Auge stach.

Das Tagebuch.

Augenblicklich wurde ich blass um die Nase und mir wurde kurz schwindelig, bevor ich meinen Kopf kaum merklich schüttelte und mich zu Olivia auf das Bett setzte.

>>Ich fühle mich, als wäre ich in Bollywood.<<

>>Das war das Ziel der Menschen hier.<<

Ich lachte laut und auch Olivia grinste, wobei sich kleine Fältchen um ihre Augen bildeten.Wir liefen durch die Pariser Straßen, allerdings waren wir in einem besonderem Viertel, in welchem die Menschen in Saris herumliefen und man sich wie in Indien fühlte.Indische Frauen verkauften auf den vollen Marktstraßen die wundervollsten, orientalischen Dinge und der Geruch von Gewürzen lag in der Luft.Es war voll und laut, doch das war es, was mich faszinierte.Männer verhandelten mit Touristen und versuchten, ihre Ware loszuwerden.Manche priesen ihre Angebote an, indem sie sich auf Bananenkartons stellten und mit lauter Stimme die Aufmerksamkeit auf sich zogen.In Seitenstraßen spielten farbige Kinder Fußball.

>>Oh schau mal.<<

Olivia sah alles, was um sie herum passierte genau an und ihre Augen glänzten dabei.Anscheinend hatte ich mein Ziel erreicht.Sie sah mich begeistert an und zeigte dann auf einen Stand mit vielen bunten Kleidern.Sie zog mich dort hin und betrachtete die Stoffe.Es waren seidene Kleider, welche an den Spitzen kleine Bronzetaler hängen hatten.Diese verursachten das Klappern und Klirren, wenn die indischen Frauen umherliefen.Mein Blick blieb an einem dunkelroten Kleid hängen.

>>Rot?<<

>>Was?<<

Verwirrt sah sie mich an.Ich grinste und kaufte, ohne auf ein weiteres Wort zu warten das Kleid.Ich drückte es ihr in die Hand und bekam dafür einen leichten Kuss auf die Wange.Das Blut schoss mir in die Wangen und ich konnte es nicht verhindern.

>>Danke, Nialler.<<

>>Hm, kein Problem.<<

Ich lächelte breit und griff nach ihrer Hand.

>>Damit wir uns nicht verlieren.<<

Kurz hielt ich unsere verschränkten Hände hoch, dann nickte sie.Eigentlich hatten wir hier kein Ziel.Ich glaube, niemand hatte das.Man wurde einfach durch die Menge mitgetragen.Es war wie eine Welle.Überall war orientalische Musik.An manchen Stellen bildeten die Menschen Kreise und tanzten.Als wir wieder an einem dieser Kreise vorbei geschwemmt wurden, zog ich Olli und mich aus dem Strom hinaus und wir wurden regelrecht in die Mitte des Kreises gedrückt.Ich griff nach ihrer zweiten Hand und drehte uns dann umher.Wir tanzten, als würde uns niemand zusehen.Ich wirbelte sie in der Luft umher und hatte dieses Gefühl von Freiheit in meinem Herzen.Die Schaulustigen um uns herum applaudierten und jubelten.Als wir uns aus dem Kreis entfernten, reichte uns ein kleines, indisches Mädchen eine rote Rose aus dem Strauß, den sie in der Hand hielt.Ich legte eine Münze in ihre kleine Hand und strich ihr einmal über das glänzende, pechschwarze Haar, bevor wir weitergedrückt wurden.

>>Und wie war das?<<

Erwartungsvoll und mit einem riesen Grinsen im Gesicht blickte ich zu Olivia, welcher eine kleine Träne die Wange hinunterkullerte, während sie ebenfalls ein Grinsen auf den Lippen hatte.

>>Es war unglaublich!<<

>>Wieso weinst du?<<

>>Weil ich glücklich bin, Niall.<<

Wir wurden etwas abseits geschubst und blieben dort stehen.Gegenseitig schwiegen wir uns an, als ich beide ihrer Hände in meine nahm.Ich ging etwas näher auf sie zu und auch sie kam mit ihrem Gesicht etwas näher.Sie drückte leicht meine Hände, als wollte sie mir die Erlaubnis geben, sie zu küssen.Sie schloss, genauso wie ihre Augen und ich konnte ihren Atem auf meinem Gesicht spüren, als wir plötzlich auseinandergerissen wurden.Menschen tobten um uns und wir wurden wieder durch die Straßen gespült.Wieder verschränkte ich meine Hand mit der von Olivia, welche beschämt auf den Boden sah, damit wir uns nicht aus den Augen verloren.Ich wollte kurz meine Augen schließen und durchatmen, aber dann wäre ich wahrscheinlich in der Masse untergegangen.Alles in mir drin kribbelte und meine Hände waren trotz der kalten Jahreszeit ungewohnt warm.

Was war das zwischen ihr und mir?

BLACK DAYS || HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt