BLACK DAYS || Horan

Chapter 35

>>Okay...also...das habe ich vielleicht nicht so gut..durchdacht.<<

>>Jep, würde ich auch sagen.Aber ich mag Achterbahnen sowieso nicht so sehr.<<

Mit einem unsicheren Grinsen sah mich meine Freundin an.Etwas verloren standen wir auf dem leergefegten Parkplatz, das Tor zum Freizeitpark war geschlossen und ein großes Schild hing daran, welches Besuchern mitteilte, dass der Park erst wieder im Februar öffnen würde.

Wir waren zwei Stunden bis hier gefahren, meine Augen wurden immer schwerer und ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, hier etwas wachgeschüttelt zu werden.Mein Plan war es gewesen, bis zum 9.Januar hier zu bleiben, was in genau zwei Tagen wäre.Wir hätten den Rest der Woche hier verbringen können und dann Freitagabend weiterfahren können, aber mein Plan war anscheinend nicht so perfekt wie erwartet.

Etwas verzweifelt raufte ich mir die Haare und sah mich nachdenklich um.Schließlich zog ich etwas übermüdet Olivia mit mir zurück zum Wagen.Es war kalt und wir konnten unseren Atem deutlich in der Luft erkennen.Kleine Wölkchen bildeten sich und unsere Wangen waren rosig.Im Wagen wärmten wir uns etwas auf, bis ich letztendlich zur nächsten Tankstelle fuhr, an welcher wir Kaffee aus dampfenden Pappbechern tranken.Eine Tüte mit zwei Donuts lag zwischen unseren Sitzen und Gummibärchen auf dem Armaturenbrett.Wir schwiegen, aber es war nicht unagenehm.

>>Also, da meine Planung für die nächsten zwei Tage damit ins Wasser gefallen ist, brauch ich jetzt etwas anderes.Wie wäre es mit.....hmm.<<

Konzentriert schaute ich in die Ferne.

>>Ich würde gerne Schlittschuhfahren gehen.<<

Schüchtern lächelte Olivia mich an.

>>Klar, können wir machen.Willst du auf einen einsamen See oder zu einer öffentlichen Bahn?<<

Geheimnisvoll bewegte ich meine Hände, was sie zum Kichern brachte.Nachdenklich klopfte sie sich auf ihr Kinn.Dann hob sie ihren Finger in die Luft.

>>Ich denke..ich möchte auf einem geheimen, romantischen See mit dir Schlittschuhfahren.Aber wir müssen auf die Trolle aufpassen, die im Wald leben.<<

>>Ha.Ha.Ha.<<

Mit ernster Miene schlug ich federleicht auf ihren Oberarm.Dann ließ ich den Motor an und fuhr los.

***

Mit neuen Schlittschuhen glitten wir über den zugefrorenen See, ein eiskalter Wind fegte ab und zu durch den Wald, in dem wir uns befanden und kleine Tiere ließen den Boden rascheln.Kleine ‚whoo's verließen Olivias Mund, wenn sie etwas aus dem Gleichgewicht kam und dann grinsend zu mir sah, um mir zu zeigen, was sie geschafft hatte.Unsere Schuhe hinterließen sanfte Kratzgeräusche, wenn wir über das Eis schlitterten.Mit meinem rechten Bein stieß ich mich ab, dann mit meinem Linken.

Rechts, Links, Rechts, Links, Rechts.

Kurz schloss ich meine Augen und atmete tief durch.Die kalte Luft schmerzte in meinen Lungen, doch es tat gut.Meine Nasenspitze fühlte sich etwas taub an und war sicher ziemlich rot.Nach einiger Zeit vergaß ich alles um mich herum.Der Wald war nicht da, die Tiere, die in eben diesem lebten, waren verschwunden, Olivia verschwand und alles was in meinem Kopf war, war eine zarte Melodie.

Uhhh, uhhhhu

Das Kratzen meiner Schlittschuhe war nicht mehr zu hören, den Wind spürte ich nicht mehr.Mit einem dumpfen Aufschlag, welchen ich nicht wirklich mitbekam, ließ ich mich rückwärts in den Schnee fallen, welcher hoch neben dem See lag.Meine Augen öffneten sich einen kleinen Spalt breit und der blaue Himmel blendete mich.Also schloss ich sie wieder.Meine Handrücken strichen über den kalten Schnee und ein Lächeln lag auf meinen Lippen.

Uhhh, uuhhhhu

Eiskalt lief es mir den Rücken herunter, als der Schnee meinen Nacken berührte.

Alles war kalt.

Alles war hell.Zu hell.

Ich spürte nichts mehr, doch es war schön.

So friedlich.

Uhhhh, uhhhhhuu

Ein Stromschlag durchfuhr meinen Körper, als plötzlich etwas Heißes auf meine Lippen traf.Langsam öffnete ich wieder meine Augen.

Hell.

Blau.

Olivias Augen.

>>Ich liebe dich, Olivia.<<