Ich zog den Reisverschluss meiner Jacke hoch und hing mir meine Schultasche um die Schulter.Mit meinem Handy in der Hand ging ich aus der Wohnung.Meine Mum war schon im Krankenhaus, da sie dort als Krankenschwester arbeitete.Das Laub auf dem Gehweg raschelte unter meinen Turnschuhen und einige Vögel zwitscherten.Langsam und etwas aufgeregt ging ich die ruhige Straße entlang und an der Kreuzung rechts.Von weitem konnte ich schon die Schule erkennen und am Schultor angekommen, wurde ich von manchen Schülern interessiert angeschaut.
*****
>>Setz dich bitte neben Louis.<<
Mr Jenkins zeigte auf einen Jungen mit braunen, verwuschelten Haaren, der mich freundlich anlächelte.Er war bestimmt Schwarm aller Mädchen.Ich ließ mich auf den Stuhl neben ihm gleiten und warf meine Tasche neben den Tisch.
>>Hey.<<
Er schaute mich aus graublauen Augen an.Ich nickte und holte einen Block und Stift aus meiner Tasche.Als ich wieder aufsah, zeichnete Mr Jenkins, der Mathelehrer, eine Skizze zur Aufgabe an die Tafel.Seine graue, ausgewaschene Jeans ließ ihn jünger wirken.Er trug ein schwarzes T-Shirt und hatte einen Dreitagebart.Wahrscheinlich war er um die dreißig.
>>So, haben das jetzt alle verstanden?<<
Seine grauen Augen suchten den Raum ab.Dann blieb er bei Louis hängen.
>> Sie auch, Mr Tomlinson?<<
Er nickte und sah dann zu den Mädchen hinter uns, welche sofort rot wurden und nervös kicherten.Nach einiger Zeit hatte ich die erste Stunde auf der neuen Schule überstanden und schaute nun auf meinen Stundenplan.
>>Was hast du jetzt?<<
Louis schaute mir neugierig über die Schulter.
>>Bio.<<
>>Cool.Ich hab jetzt Reli.Zeig mal.<<
Er nahm mir den Zettel aus der Hand und ließ seinen Blick darüber schweifen.Er brummte kurz, dann gab er ihn mir wieder.
>>Heute haben wir nur Mathe zusammen, aber sonst haben wir viele gemeinsame Kurse.<<
Er grinste mich frech an und deutete mir dann mit einer Handbewegung, dass ich ihm folgen sollte.Als wir durch die langen Gänge liefen, zeigte er kurz auf Raum 22.
>>Da hast du eigentlich Bio.Aber jetzt ist erst mal Freistunde.<<
>>In der zweiten Stunde schon?<<
>>Niall.....du hast jetzt Bio.Aber willst du nicht lieber mit mir schwänzen?Wer braucht denn Religion; seh ich so aus, als ob ich Pfarrer werden möchte?<<
Er zog die Augenbrauen hoch, als ich unsicher an meiner Tasche spielte.
>>Komm schon.Ich zeig dir hier alles.<<
****
>>So, und das hier ist der schönste Platz der ganzen Schule.<<
>>Und wahrscheinlich ist es eigentlich auch verboten, hier zu sein, oder?<<
Er nickte und lachte dann.Wir saßen auf einer breiten Fensterbank über den Computerräumen.Es wäre einfach, hier herunterzufallen, aber ich wollte vor Louis nicht als Weichei dastehen.Er war so mutig und selbstbewusst.Außerdem war er ziemlich beliebt bei seinen Mitschülern.Von hier aus konnte man den gesamten Schulhof überblicken, welcher zur Zeit wie leergefegt war, da alle im Unterricht waren.
>>Bist du oft hier?<<
>>Ja, wenn ich nachdenken will.<<
>>Kennen diesen Platz viele?<<
Kurz schwieg er, dann räusperte er sich.
>>Nein, du bist eigentlich der einzige.Es ist mein Geheimplatz.<<
>>Wieso zeigst du ihn ausgerechnet mir?<<
>>Ich hätte dir ihn ja nicht zeigen müssen.<<
****
>>Wie tief fällt man hier eigentlich?<<
Wir saßen schon seit einer halben Stunde hier oben und schwiegen.Aber es war keine unangenehme Stille.Jeder hing seine eigenen Gedanken nach.Fragend schaute ich Louis an.Kurz schien er zu überlegen, dann antwortete er.
>>Ich weiß nicht, vielleicht so zehn Meter?<<
Er zuckte mit den Schultern.
>>Hast du heute Zeit?<<
>>Ich glaube nicht.Ich muss noch ein paar Kartons auspacken und mein Zimmer dekorieren.<<
>>Achso, okay.<<
>>Erzähl mir etwas über dich.<<
>>Was soll ich dir erzählen, Niall?<<
>>Irgendetwas.<<
Er blickte kurz auf seine schwarzen Vans, dann fing er an.
>>Also, ich heiße Louis Tomlinson, bin siebzehn Jahre und lebe in Brighton.Ich habe vier kleine Schwestern.Meine Hobbys sind Fußballspielen, singen und Piano spielen.<<
>>Du kannst Piano spielen?<<
Er nickte.
>>Spielst du auch ein Instrument?<<
Stolz lächelte ich.
>>Ja, Gitarre.<<
>>Cool.Spielst du auch Fußball?<<
>>Manchmal.ich spiele lieber Golf.<<
>>Oh Gott.Erzähl das niemanden.Sonst halten die dich alle für schwul.<<
Irritiert schaute ich ihn an, bis ich begriff.
>>Spinner.<<
>>Ich?<<
>>Die, die sagen, dass Golfspielen schwul ist.<<
Er nickte.Langsam rappelte er sich auf und sah dann auf mich herab.
>>Wir sollten langsam los.In fünf Minuten fängt die Pause an.Dann sollten wir hier verschwunden sein.<<
****
>>Hallo Mum!<<
Ich kickte meinen Schuhe durch den Flur und ging an meiner Mum vorbei.
>>Wie war's in der Schule?<<
>>Super.<<
Schnell schloss ich die Zimmertür hinter mir und setzte mich auf den Boden.An die Stelle, an der jetzt mein Sitzsack stand.Ich schob ihn zur Seite und hob das Holz ein Stück an, um das Tagebuch herauszuziehen.Schnell warf ich mich auf den Sitzsack und klappte dann das Buch auf.
Freitag, 8.03.2013
Liebes Tagebuch, heute war endlich der letzte Tag der Woche.Zwei Tage kein John und niemand anderes, der mich nervt.Ich habe die neunte und zehnte Stunde geschwänzt und hab mich in meinem Zimmer verkrochen.Lange habe ich mich da so im Spiegel betrachtet und bin nun zu dem Entschluss gekommen, dass John vielleicht gar nicht so unrecht hat.Mein Gesicht hat tausende von Pickeln.An meinem Bauch ist Speck und ich finde meinen Körper wirklich ekelhaft.Außerdem steht wirklich niemand auf mich.Noch nichteinmal die Streber aus der Achten finden mich schön oder gucken mich an.Es ist frustrierend.Vorallem ärger ich mich, dass ich nicht stark geblieben bin.So, wie ich es mir vorgenommen hatte.Es ist jetzt 22:13 Uhr.Ich will noch nicht schlafen.Am besten guck ich noch einen Film und chatte dann noch mit Leuten, die mich nicht kennen.
Also nur falls es so rüberkam, als könnte ich Homosexuelle Menschen nicht leiden: Ich bin einer der größten Larry Shipper und ich unterstütze außerdem mit ganzem Herzen LGBT! <3
Janina
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BLACK DAYS || Horan
Teen FictionNiall, der wahrscheinlich glücklichste Mensch auf dieser Welt, will seine große Liebe dazu bringen, ihr Leben zu lieben, obwohl sie es schon einmal fast beendet hätte. Eine Roadtour durch Frankreich und England soll dem suizidalen Mädchen zeigen, wi...