Chapter 2

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Ich legte das Tagebuch wieder unter die Holzplatte und dachte darüber nach, was das Mädchen geschrieben hatte.Ich hasste diesen John jetzt schon für das, was er ihr angetan hat.Vielleicht tat er es immernoch.Ein Schauer lief mir über den Rücken.Sie war an diesem Freitag schwach geworden.Vielleicht würde sie es irgendwann gar nicht mehr aushalten....

Schnell stand ich auf und zog mein T-Shirt zurecht.Kurz wurde mir schwarz vor Augen und ich wankte etwas, doch dann führten meine Füße mich zu meinem Kleiderschrank.Ich öffnete ihn und zog ein dunkelblaues Heft unter meinen Hosen heraus.Es war mein Tagebuch, aber der Inhalt war weitaus erfreulicher als der von dem unbekannten Mädchen.Ich schrieb nicht jeden Tag hinein, aber wenn ich etwas schönes erlebt hatte, schrieb ich es dort auf, oder wenn mich etwas geärgert hatte.Mein erstes Liebesdrama mit Kathy stand auch dort geschrieben.Ich glaube, niemand wusste davon, dass ich ein Tagebuch hatte und das konnte auch so bleiben.Niemals sollte jemand lesen, was ich dort geschrieben hatte.Ich klappte es auf und ging mit meinem Blick auf meinem letzten Eintrag zum Schreibtisch.Dort ließ ich mich nieder und fischte meinen Füller aus dem Stiftehalter.Ich nahm den Deckel ab und schwebte kurz mit der Feder über dem Papier.Gedanken flogen durch meinen Kopf und ich musste mich zuerst einmal sammeln.

*****

>>Na, hast du dir schon eine Perle ausgesucht?<<

>>Was?<<

Verwirrt blickte ich zu Louis, der die Augen rollte.

>>Na, hast du dir schon eine von den Mädels ausgesucht?<<

>>Wie denn ausgesucht?<<

>>Mein Gott, welche willst du flachlegen?<<

>>Ähm..keine?<<

>>Ah, du findest sie zu hässlich.Verstehe.So einer bist du...<<

Er grinste mich an und ging dann weiter durch die Schulgänge.Kurz blieb ich stehen, holte ihn dann aber schnell wieder ein.

>>Nein, nein, nein.Du hast das jetzt völlig falsch verstanden, Louis.Ich will eine Freundin und nicht ein One-Night Stand.ich will nicht der Herzensbrecher sein.<<

Jetzt war Louis derjenige, der stehen blieb.

>>Was?<<

>>Was was?<<

>>So einer bist du...hätte ich nicht gedacht, Niall.<<

>>Magst du mich jetzt nicht mehr?<<

>>Doch, heul nicht gleich rum.<<

Ich ging mit gesenktem Blick neben ihm her.Ich hatte Angst etwas zu sagen, das ihn stören könnte.Er war hier bis jetzt mein einziger Freund.Doch ich packte meinen ganzen Mut zusammen.

>>Hast du keinen Respekt gegenüber den Mädchen?<<

>>Oh Niall.<<

Wieder rollte er mit den Augen.

>>Weißt du, Mädchen sind toll.Du solltest sie nicht wie Spielzeuge behandeln.Sie mögen es, wenn man romantisch und zart ist.So ticken Mädchen nun mal.Sie wünschen sich einen Märchenprinzen.<<

Louis drehte sich zu mir um und tippte mit seinem Zeigefinger auf meine Brust.

>>Ach und weißt DU? Du hörst dich an wie mein Opa.Ich bin ich und kein fucking Prinz.Wir sehen uns dann in der dritten Stunde in Mathe, Märchenprinz Niall von Horan.<<

Er lachte bitter und ließ mich dann vor den Spinden stehen.Schnell holte ich meine Bücher heraus und ging zu den Chemieräumen.Die Schüler strömten an mir vorbei und ich rettete mich in den richtigen Raum.Im Saal waren schon einige Schüler versammelt.In Grüppchen saßen sie zusammen und quatschten.ich setzte mich alleine nach hinten und legte meinen Block mit Buch auf den Tisch.

>>Hey, kann ich mich zu dir setzten?<<

Ich blickte hoch in dunkelbraune Augen, welche zu einem schwarzhaarigen Jungen gehörten.Ich nickte und ein bekam ein Lächeln von ihm.

>>Zayn.<<

>>Niall.<<

>>Bist du neu?<<

>>Ja, bin erst seit gestern auf der Schule.<<

>>Umgezogen?<<

>>Jep.<<

Er warf sein Heft und seine Stifte gelangweilt auf das Pult und biss dann in einen saftigen Apfel, den er aus seiner Tasche gezogen hatte.Sein Blick glitt meinen Körper hinab und hinauf.

>>Kommst du aus Irland?<<

>>Ja, hat mein Akzent mich wieder verraten?<<

Ich lachte leise und Zayn grinste.Seine fast schwarzen Augen glänzten und er kam mir symphatisch vor.

>>Ich komm auch nicht von hier.Bin mit meiner Mum vor zwei Jahren her gezogen.<<

>>Von wo kommst du?<<

>>Bradford.<<

Verträumt lächelte er die Wand hinter uns an.Ich klopfte ihm lachend auf die Schulter.

Der Lehrer betrat den Saal und die Gespräche verstummten.Die Blicke richteten sich auf den Mann im Anzug, welcher mit einem ernsten Blick seinen Ordner aus der braunen Ledertasche zog.

BLACK DAYS || HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt