Chapter 11

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>>Ich bin wirklich froh, dass wir hier Menschenrechte haben.Ich meine, stell dir das doch einmal vor.Wie schrecklich es sein muss, für diese armen Menschen.Sie werden so brutal gequält und...<<

Louis ging neben mir her und dachte laut über den Politik und Wirtschaft Unterricht nach, den wir vor einigen Sekunden verlassen hatten.Während ich augenrollend nach vorne schaute, gestikulierte er neben mir und war nicht mehr zu stoppen.

>>Schlafentzug ist echt hart.24 Stunden...Niall überleg dir das mal.Diese armen Menschen mussten hinter den Gitterstäben einen ganzen Tag lang das gleiche Rocklied hören.Ich meine, ich bekomme ja schon einen Anfall, wenn meine Schwestern drei Stunden lang ein Album von ihren Lieblingsboybands hören.Aber sowas, da würde ich-<<

>>Louis!<<

Fragend schaute er mich an, als ich stöhnend stehen blieb.

>>Was?<<

>>Sei bitte einfach mal ruhig.<<

Etwas verwirrt und traurig sah er mich an, dann ging er wieder langsam neben mir her.

>>Hast du irgendetwas, Nialler?<<

Ich wusste nicht, ob ich es ihm sagen sollte oder lieber nicht.Er ist mein bester Freund, aber ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt irgendjemanden davon erzählen sollte.Kurzerhand schüttelte ich den Kopf und lief in den nächsten Kurs.

***

Mir war kalt.

Ich lag auf dem Badezimmerboden.

Die Fließen jagten mir einen kalten Schauer über den Rücken und meine Härchen stellten sich auf.An der Decke hing die Glühbirne an einem schwarzen Kabel, welche den Raum erhellte und vor dem Fenster wankte eine kleine Tanne im Wind.Es war schon eiskalter Winter geworden, doch Schnee lag noch keiner.Es war heute Samstag, der 20.12.14.Gestern hatte ich Ferien bekommen und in vier Tagen würde Christmas Eve sein.Die Vorfreude stieg in mir, doch der Vorfall zwischen Oli und mir machte mir noch etwas zu schaffen.Es war nun eine Woche her und seitdem hatten wir keinen Kontakt.Ich hatte Angst, sie könnte mich abweisen.Seit diesem Tag hatte ich auch keinen Blick mehr in das Tagebuch geworfen und langsam kribbelte es mir unter den Fingernägeln.Doch wieder quälten mich die Gedanken daran, ob es richtig oder falsch war.

Auf der einen Seite wollte ich wissen, wie es weiter ging, aber auf der anderen Seite hatte ich ein so schlechtes Gewissen, dass mir ganz flau im Magen wurde.Vielleicht sollte ich nocheinmal mit ihr reden.

***

Ich behaupte nicht, dass es einfach war, aber wie ich es hinbekommen  habe, Olivia umzustimmen, bleibt mein Geheimnis.Sie war unsicher, das spürte ich.Aber ich hatte schon ganz genaue Pläne.Alles, was ich wollte, war, ihr zu helfen, den Sinn des Lebens zu finden.Alles, was ich dazu brauchen würde, wäre Geld und Fantasie.

Tut mir Leid, dass das so ein kurzes Kapitel ist, aber besser als nichts. #lückenfüller

BLACK DAYS || HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt