„Happy Birthday Lilith!“, war das erste was Lilith an diesem Tag hörte. Sie war wohl in Tonys Labor eingeschlafen und nun musste sie mit den Folgen leben. Eigentlich hatte sie vorgehabt ihren Geburtstag allein zu verbringen und vielleicht auch einige Verbrecher einzusperren. Aber wie es aussah würde sie ihre Pläne ändern müssen. Ein Grummeln entkam ihrer Kehle und als Antwort bekam sie nur ein tiefes Lachen. Sonst war Tony doch Frühs auch nicht so gut gelaunt, warum ausgerechnet heute? Noch immer nicht in der Stimmung sich mit anderen Leuten zu beschäftigen hob sie ihren Kopf um in das Gesicht ihres schlafstörenden Peinigers zu schauen. Wenn sie schlief, dann richtig. „Ich glaubs kaum. Du bist noch weniger eine Morgenperson als ich es bin und das soll was heißen. Komm, Pepper hat für dich Frühstück gemacht und der Rest des Teams wartet auch schon auf dich. Ich glaube echt sie mögen dich lieber als mich.“
„Kein Wunder, du weckst sie wahrscheinlich zu oft.“ Tony ging nicht weiter auf Lilith‘ Versuch einer Provokation ein und nahm sie stattdessen hoch. Im Brautstyl ging er mit ihr auf den Fahrstuhl zu und sagte zwischendurch nur kurz, dass Jarvis ein Foto machen sollte. Natürlich hatte das Geburtstagskind keine Chance sich gegen das getragen werden zu wehren, daher wurde sie auf der nächsten Etage zuerst mit Blitzlichtgewitter empfangen. Wie konnten sie es wagen Fotos von ihr zu machen, wenn sie noch nicht einmal richtig wach war?
„Jungs lasst sie in Ruhe. Seht ihr nicht wie müde sie noch ist? Komm her und setz dich, Lilith.“ Gehorsam lief sie zu Pepper rüber um von ihr kurz in die Arme gezogen zu werden bevor sie sich tatsächlich dem riesen Stapel Pancakes widmen durfte.
Als alle aufgegessen hatten, hielt Natasha ihr plötzlich ein kleines Päckchen unter die Nase. Neugierig zog sie die Schleife auf und entfernte vorsichtig das Klebeband. Um sie herum hörte sie das Stöhnen der Männer, als diese realisierten wie lange es dauern würde alle Geschenke auszupacken, doch ein Blick von den Frauen und es war wieder still in dem riesigen Raum. Langsam hob Lilith den Deckel von der Kiste bevor ihr ein Paar neuer Ballettschuhe entgegensprangen. Verwundert sah sie die Frau vor sich an und suchte nach einer Regung in der perfekten Fassade der Frau. Da war nichts.
„Wenn sie dir nicht gefallen kann ich sie umtauschen ich dachte nur, dass ich dir auch Ballett beibringen könnte, wenn du möchtest.“, fragend sah Nat zu dem jüngeren Mädchen das noch immer wie erstarrt auf ihrem Stuhl saß. Doch kaum eine Sekunde später hing sie Nat am Hals und murmelte leise Worte des Dankes. Sie hatte schon einmal wenige Ballettstunden genommen, bevor sie des Geldes wegen aufhören musste. Leise nuschelnd machte sie sich von der Kämpferin los und drehte sich zu den Männern um. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte sie sich erneut auf ihren Stuhl und schaute erwartungsvoll in die Runde. Das Geschenk zu toppen würde ihnen nicht leichtfallen.
Die Geschenke der anderen standen nur knapp hinter Nats doch richtig eine Chance hatten sie nicht. Allerdings hatte Tony seinen Auftritt noch nicht gehabt. Es blieb also weiterhin spannend.
„Hier ist mein Geschenk an dich. Aber da ich mich nicht gegen Nat geschlagen geben kann habe ich noch etwas. Aber erst packst du das richtige Geschenk aus.“ Tony schien in der Tat sehr selbstsicher was sein Geschenk anging daher packte Lilith es besonders langsam aus. Es war mit rotem Papier verpackt und eine goldene Schleife hielt das Papier am richtigen Fleck. Doch als die erste Schicht der Verpackung ordentlich beiseitegelegt worden war stockte Lilith. Eine Rätselbox war in dem Papier gewesen und es schien so als ob sie erst das Rätsel lösen musste um an ihr Geschenk zu kommen. Fast wollte sie die Kiste schon bei Seite legen, doch Tony hinderte sie mit einem Blick daran. Er wollte wissen wie sie das Geschenk fand und dafür müsste sie das Rätsel lösen. Mit einem Augenverdrehen nahm sie die Box wieder in die Hand bevor sie sie dreimal drehte. Danach schloss sie die Augen und tastete vorsichtig die einzelnen Teile ab. Es war ein Puzzle. Ein ziemlich Einfaches, um genau zu sein. Nach nicht einmal fünf Minuten hielt Lilith das eigentliche Geschenk in Händen. Es war ein Miniaturset von einzelnen Schraubenschlüsseln, Schrauben und weiterem Zeug, dass man durch aus gut mal gebrauchen konnte. Doch dieses Set war Lilith bisher zu teuer gewesen. Auch wenn sie Geld hatte wollte sie nicht alles ausgeben für so unwichtige Sachen, auch wenn sie nützlich waren.
Schockiert sah Tony sie an und murmelte etwas, das so ähnlich klang wie ‚unmöglich‘, bevor er den Kopf schüttelte. „Nun da wie das geklärt haben zum zweiten Teil. Ich habe beschlossen, dass du dir eine meiner technischen Meisterleistungen anschauen darfst. Es ist zwar nur eine aber dafür darfst du dir eine aussuchen.“ Ein verschlagenes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als ob er sich sicher war was sie auswählen würde. Klar, denn wer würde nicht den Ironman Anzug auswählen? Genau, sie.
„Meiner Wahl?“, fragte Lilith vorsichtig erneut. Tony nickte langsam, nun nicht mehr so sicher ob es eine gute Idee gewesen war. „Gut. Dann will ich mir die Programmierung von Jarvis anschauen.“ Mit einem Mal musste Tony schwer schlucken, damit hatte er von allen Dingen am wenigsten gerechnet. Lilith hatte schon eine eigene KI, was wollte sie mit Jarvis‘ Code? Mit einem weiteren Nicken besiegelte er den Deal und versank in Gedanken. Was wollte sie damit nur erreichen?
„OK, her mit dem Code.“, Lilith und Tony waren wieder runter in die Werkstatt gegangen um ihre Ruhe zu genießen, bevor es noch schlimmer wurde. Seufzend öffnete Tony Jarvis Code und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
Immer wieder fing Lilith an zu kichern ohne einen Grund erkennen zu lassen und Tony wurde mit jedem Mal mulmiger im Magen bis er schließlich nicht mehr wiederstehen konnte.
„Sag mal warum lachst du die ganze Zeit?“
„Naja da sind immer wieder Stellen zu sehen die nicht so aussehen wie die von dir codierten. Und sie sind genau an den Stellen wo sonst eine Sicherheitslücke wäre.“ Mit Schock musste Tony feststellen das Lilith, wie immer, Recht hatte.Endlich hatte Lilith sich von den Avengern verabschieden können um sie als Blade Knight um New York zu kümmern. Doch da heute ein besonderer Tag war wollte sie ihn auch als solchen festhalten. Daher war sie vorher noch schnell in eine Tankstelle gegangen um sich einen Geburtstagshut zu kaufen. Diesen hatte sie nun auf und bewunderte die Stadt von einem Hochhaus, als der Wind einen Bankraub ankündigte. Sofort war Lilith auf den Beinen und rief ihr Schwert zu sich. Sie wollte ein wenig spielen.
In der Bank befanden sich fünf Leute, die Masken von den Avengern trugen. Als Lilith das sah konnte sie sich ein Lachen nicht verkneifen, wie bescheuert konnte man sein?
„Ihr seid bestimmt nicht die richtigen Avengers also werde ich euch wohl oder über auch festhallten bis die Polizei kommt. Wobei, wenn ihr brav seid können wir etwas spielen. Heut ist nämlich mein Geburtstag, da bin ich gut gelaunt.“ Bei diesen Worten zeigte Lilith wie zur Bestätigung auf ihren Hut, doch die Diebe schienen nicht sonderlich beeindruckt zu sein. New York. Was hatte Lilith erwartet?
Wie auf ein Kommando stürmen alle auf sie zu und griffen sie an wärend einer versuchte sich aus dem Staub zu machen. Doch das Ganze endete nicht so gut wie die Verbrecher gedacht hatten, denn Lilith war nicht nach Kampfspielchen gewesen. Innerhalb kürzester Zeit lagen sie alle feinsäuberlich aufgereiht und bewusstlos am Schalter und warteten dort mit Geburtstagshüten auf die Polizei.
Lilith ließ sich noch einige Male von Leuten fotografieren um sicherzugehen, dass am nächsten Tag etwas im Sinne von ‚Hatte Blade Knight gestern Geburtstag?‘ auf den Schlagzeilen diverser Klatschzeitschriften sehen zu können. Sie wollte spielen, und das hatte sie gesagt.
༄𖣘
Ein kleines Special zu meinem Geburtstag. Ich hoffe es gefällt euch.
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Blade Knight (On Hold)
Fanfiction"Ma?" 'Sie ist eine Heldin, größer als jeder einzelne von uns.' 'Wieder einmal hat Blade Knight uns gerettet, doch wer steckt hinter der maskierten Heldin?' Lilith hat keine Freunde. Keiner will etwas mit ihr zu tun haben. Aber als dann auch noch i...