Kapitel 3

1.3K 63 3
                                    

Nach einem Blick auf die vielen Zivilisten um sich hatte sie sich entschieden.
„Mom?“, ihre Stimme zitterte, als ob sie Angst vor der Antwort hätte.
„Schatz was ist los? Geht es dir nicht gut?“ - „Noch geht es mir gut aber ich weiß nicht wie lange noch. Versprichst du mir etwas?“
Die Gedanken der Mutter liefen auf Hochtouren, wenn ihre Tochter so etwas sagte, gab es eine Katastrophe. Eine große. Galene konnte nur nicken, sie hatte keine Ahnung was ihre Tochter von ihr wollen würde.
„Ma du läufst jetzt los. Immer geradeaus. Sieh dich nicht um bleib nicht stehen, nicht vor der 36sten. Versprich es mir.“
Ihre Tochter klang verzweifelt und das war der Moment in dem es Klick machte.

Lilith wollte versuchen das ganze aufzuhalten. Im Fall das sie es nicht schaffte wollte sie ihre Mutter jedoch nicht dabei haben. Lilith wollte das Risiko nicht eingehen, im Falle zu überleben, keine Bezugsperson mehr zu haben. Ihre Mutter jedoch hatte das auch nicht unbedingt vor.
„Lilith! Ich bin deine Mutter! Ich kann dich nicht einfach allein lassen, ganz zu schweigen von irgendeiner unbekannten Gefahr aussetzen. Ich muss dich beschützen! Du bist mein Kind, mein Ein und Alles.“ - „Ma ich weiß aber mir wird nichts passieren, ich verspreche es dir. Aber ich habe Angst, um dich. Ich weiß nicht was kommt. Aber es wird gefährlich und es ist nichts was du überwinden könntest. Bitte Ma Lauf los. Tu mir den Gefallen, ich komme gleich nach. Ich werde nicht lange brauchen aber ich kann mich nicht konzentrieren, wenn ich weiß das du in Gefahr sein könntest. Bitte...“
Lilith klang mit jedem Wort verzweifelter.

Als ihre Mutter endlich zwei Schritte ging hatte sie schon Hoffnung, als sie noch leise hörte wie ihre Mutter sagte :“Wenn du in 30 Minuten nicht an der Kreuzung bist komme ich zurück.“
Lilith' Herz rutschte in die Hose. Das war in der Zeit niemals zu schaffen und doch nickte Lilith bloß. Sie wollte ihrer Mutter keine Angst machen. Nicht noch mehr.

Galene lief los um nicht die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während Lilith um ihr Leben rannte, wie es schien.

Einige die das Gespräch mit angehört hatten wurden unruhig. Doch sie machten sich keine Sorgen, wenn die Mutter ihr Kind allein lies konnte es nicht so schlimm werden, oder? Und dennoch nahmen viele Frauen, die mit ihren Kindern unterwegs waren, ihre Kinder und liefen los. Immer in eine Richtung und so weit wie möglich weg. Das hatte das Mädchen zu ihrer Mutter gesagt, also sollten auch sie das tun.

Lilith rannte in den Tower, aufgelöst. Sie rannte zur Empfangsdame und fragte sie, wie man am besten auf das Dach kam. Erhielt jedoch nur ein leichtes Schmunzeln und ein Kopfschütteln.
„Tut mir leid meine Liebe, das kann ich Ihnen nicht sagen.“
Lilith überlegte schnell dann musste sie halt laufen.
„Nagut, wie hoch komme ich mit dem Fahrstuhl?“ - „Sie, meine Liebe, kommen nicht Mal in den Fahrstuhl hinein. Jarvis passt auf, dass unbefugte Personen nicht in den Tower gelangen.“ - „Schön! Könnten Sie mir dann wenigsten sagen, wo eines der Mikros ist durch die Jarvis zuhört.“
Die Dame schüttelte wegen der Hartnäckigkeit den Kopf und zeigte in eine Ecke, in der Tatsächlich ein kleines Loch zu finden war.

„Jarvis hör zu. Ich weiß du bist eine AI und auf alles Mögliche programmiert aber wir haben ein Problem. Eure Stromversorgung wurde angezapft und betreibt jetzt etwas Böses. Ich will es aufhalten aber dafür muss ich auf das Dach. Lässt du mich bitte?“ - „Miss ich habe keine Aufzeichnungen über einen veränderten Stromverbrauch. Bitte verlassen sie den Tower bevor ich den Sicherheitsdienst rufen muss.“, erklang leise aus den Lautsprechern über ihr.
„Jarvis es ist dringend. Irgendetwas wird passieren und es ist nichts Gutes. Ich bitte dich, lass mich auf das Dach.“ - „Tut mir leid Miss, ich kann nichts für sie tun.“ - „Kannst du dich dann bitte wenigstens in die Lautsprecher der Stadt hacken? Nicht viel nur 3 Straßen oder so. Ich weiß, dass das eigentlich nicht zu deinen Aufgaben zählt. Ich weiß, dass du darauf programmiert bist Mr. Stark zu helfen. Aber hier stehen Menschenleben auf dem Spiel.“
„Miss verlassen sie bitte das Gebäude.“, erklang eine tiefe Stimme hinter ihr.

Sie drehte sich um und sah einen muskulösen Mann. Er kam auf sie zu und mit einer einfachen Handbewegung machte er ihr deutlich, dass sie das Gebäude nun verlassen sollte. Als sie durch die Tür trat schenkte sie der Empfangsdame noch ein entschuldigendes Lächeln.

Sofort als sie das Gebäude verlassen hatte zog sie ihr Handy raus. Sie könnte schon längst fertig sein, aber sie hatte wieder nett sein müssen. Lilith öffnete eine versteckte Eingabezeile und schrieb den Befehl hinein. Sofort kam die Antwort.
Justin, ihre AI, war so gut wie Jarvis, und er war ihr Meisterstück. Er war auf ihrem Smartphone und benutzte mehrere verschiedene Server um betriebsbereit zu sein. Da sie kein 'Geld' hatte, hatte sie sich die Server großer Firmen, sagen wir geborgt.
Justin konnte sowohl reden als auch schreiben. Was er machte hing von seiner eigenen Entscheidung ab. Sie hatte ihm verschiedene Kriterien einprogrammiert und an denen orientierte er sich. Während sie leicht lächelte, übernahm Justin die Kontrolle über die Lautsprecher der Stadt. Solange sie eintippte was Justin sagen sollte, übernahm er auch einige der Kameras. Sie hatte ihm das zwar nicht aufgetragen, nicht ausdrücklich, aber nützlich war es in der Situation trotzdem.
Nun konnte Lilith vereinzelt verschreckte Menschen sehen, doch die Leute in New York waren einfach zu abgehärtet. Man sah keinen einzigen Panik schieben.

In dem Moment ging es auch schon los. Ein komischer Energiestrahl schoss vom Dach des Towers in den Himmel wo er ein Loch erzeugte. Offensichtlich in eine andere Ecke des Universums. Lilith war nicht schockiert, sie hatte schon mit etwas in der Richtung gerechnet. Und doch wurde ihr unwohl als haufenweise komischer Wesen aus dem Loch in die Straßen der Stadt strömten. Das war nicht gut. Ganz und gar nicht.
Ⓐ⎊
Galene hatte sehr wohl die Unruhe bemerkt, die die Vorbeilaufenden nun verströmten und sie machte sich riesige Sorgen um ihre Tochter, doch Lilith hatte Recht. Sie würde nicht lange überleben im Gegensatz zu ihrer Tochter. Dennoch konnte Galene ihren Körper nicht daran hindern wieder Richtung Stark-Tower zu laufen. Verdammt ihre Tochter war dort irgendwo und sie konnte sie nicht beschützen.

Lilith hatte es bis jetzt geschafft von Haus zu Haus zu rennen um die Leute darin auf das Geschehen aufmerksam zu machen. Ein Haus nach dem Anderen wurde dank ihr evakuiert und immer weniger Menschen liefen Gefahr ihr Leben zu lassen.
Als sie eine Polizeisperre sah, hatte sie endlich die Chance alles in die Hand zu nehmen. Sie lief auf die Polizisten zu und rief ihnen zu in welchen Gebäuden noch Leute waren und wie sie raus zu schaffen waren. Die Leute drehten sich zwar zu ihr um, doch der Befehlshabende, wie es schien, brüllte nur zurück, warum er auf ein kleines Mädchen hören sollte.
In dem Moment tauchte Captain America auf und sagte dasselbe wie zuvor sie schon. Auch er bekam eine motzige Antwort, doch als er dann mit nur wenigen Bewegungen einige der Aliens ausschaltete, griff der Polizist sofort nach seinem Funkgerät und brüllte hinein. Der Captain drehte sich kurz zu ihr, sah sie an und nickte bevor er wieder verschwand.
Auch sie machte sich wieder auf den Weg um den Leuten zu helfen, es war nicht viel was sie tun konnte. Doch manchmal half sie Menschen, die angegriffen wurden, meist griff sie dann die Außerirdischen mit den Dingen an die ihr am nächsten waren. Mal Eisenrohre, Mal kleine Betonstücke und ab und zu zog sie auch einen Pfeil aus einem der Monster um ihn in das nächste zu stecken. Alles lief gut bis sie kurz abgelenkt wurde. Vor ihr war eine Gruppe von Menschen umzingelt worden und auch neben sich sah sie einige der Aliens, doch, dass was sie ablenkte war das schlimmste.
Ⓐ  ⎊  ⧗  ➳  ✇  ⍟  ϟ

Blade Knight (On Hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt