Ein total appetitlicher Tod...

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Magnus P.o.V

Percy folgte mir durch das Hotel, bis wir in der riesigen Halle ankamen, in denen alle Einherjer aßen. Zu meiner großen Überraschung winkte Sam, die Walküre, Percy zu. Ein Ausdruck des Wiedererkennens ließ sich auf seinem Gesicht ausmachen. Also war auch er von ihr nach Walhalla gebracht worden. Percy ließ sich auf dem Platz neben ihr nieder und wartete. Abgesehen von ihm gab es nur zwei neue Einherje, doch ich beachtete sie kaum. Ich war in Gedanken. Woher kannte ich Percy? Warum hatte ich das Gefühl, dass ich ihn kennen müsste? Und aus welchem Material ist sein verdammtes Schwert? Das ganze Zeug mit dem Sterben von irgendwelchen Leuten hatte ich gar nicht mitbekommen, bis mich Alex in die Seite stieß. Gleich würden wir sehen, wie Percy gestorben war. Okay, das hört sich vielleicht ultra komisch an, aber ich fand das sehr interessant. Magnus Chase, Kunde bei der Todesverfilmung. Den Film müsste man mal drehen. "Percy Jackson." Sein Name schallte durch die ganze Halle. Er erhob sich. Das Video erschien. Mein erster Gedanke: Holy Shit.
Mein zweiter Gedanke: Holy Cake.
Ich konnte Annabeth erkennen. Und sie war irgendwie in Percys Tod verstrickt.

Das Video hatte dann begonnen, als Percy und Annabeth nebeneinander in einem gigantischen und prachtvollen Thronsaal erschienen. Annabeth sprang von ihm weg, dann wurde Percy gefesselt und beschuldigt, ein Spion zu sein. Und zwar von irgendwelchen drei Meter großen Gestalten, die ihn nur teilweise überhaupt ansahen. Eine Frau, die wie meine Cousine aussah, giftete Percy die ganze Zeit an. Naja, dann ging es mit Reden weiter, dann wurden Steine geworfen (Uncool, Annabeth!) Und letztendlich wechselte die Szene. Es wurde düster. Percy warf Annabeth einen steinernen Blick zu und Konzentrierte sich drauf, Athene eine reinzusemmeln. Wie auf Knopfdruck verschwanden ein paar Götter, jedenfalls glaubte ich, dass sie Götter waren, und Percy machte sich daran, gegen den Rest zu kämpfen. Einer nach dem Anderen landete in einem Tiefen Graben. Jetzt stand nur noch ein Gott. Die beiden verstrickten sich in ein Kampfduell, dass mit so geschickten und präzisen Bewegungen von Percys Seite fast schon übernatürlich aussah. Der Einherjer bewegte sich auf dem Bild wie Wasser, und schaffte es, den letzten in einen Abgrund zu schubsen. Ich hätte am liebsten dem lebendigen Percy zugeschrien, dass er sich auf keinen Fall umdrehen sollte. Annabeth stand mit angelegtem Pfeil an der Sehne da und zielte auf Percys Schwertarm. Doch er wirbelte mit hoffnungsvollem Blick herum, genau in dem Moment, in dem Annabeth los ließ. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund. Sie hatte einen Pfeil in Percys Herz abgefeuert. Erst jetzt überrollte mich die Erkenntnis, sodass mir die Gabel aus der Hand fiel und mit Lautem Geschepper auf meinen Teller krachte. Percy war Annabeths Freund gewesen, und sie hatte ihn verraten. Ich kannte Percy aus Annabeths Geschichten über ihr eigenes Halbgottleben. Doch Anstatt auf die Knie zu fallen und langsam zu sterben, stürzte sich Percy auf meine Cousine und fing an, mit ihr zu kämpfen. Ab da passte ich nicht mehr auf, sondern versuchte zu realisieren, dass meine letzte lebende Verwandte in meinem Alter gerade wirklich Percy Jackson erschossen hatte. Ich weiß nicht wieso, aber ich verspürte plötzlich den Drang, sich bei ihm zu entschuldigen. Es war falsch, dass er hier seinen Tod mit ansehen musste. Aber Percy sah nicht besonders traurig aus, sondern lächelte in sich hinein. Gibt es einen Oskar für tolle Reaktionen auf Tode? Wenn nicht, dann müssen wir einen erfinden und Percy schenken. Den hat er verdient!

Percy Jackson- Im Schutz der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt