Magnus P.o.V
Vor ein paar Minuten war Hunding bei mir vorbeigekommen und hatte mir Bescheid gesagt, dass wir einen neuen Bewohner bekommen. Seinen Namen hatte er mir nicht verraten. Ich war neugierig. Ich beschloss kurzerhand, ihn zu besuchen, also öffnete ich die Tür und ging unseren Gang entlang. Bei der Erinnerung daran, wie Alex und ich uns zum ersten Mal Begegnet waren, musste ich lächeln. Auf der Tür des neuen Einherje stand Percy Jackson. Irgendwo in den Tiefen meines Gehirns regte sich etwas. Irgendwoher kannte ich diesen Namen. Wieso hatte ich das Gefühl, dass ich diesen Typen kennen sollte? Eines ist klar: Ich werde mittlerweile vollkommen verrückt. Zaghaft klopfte ich an und öffnete die Tür. Ein sanfter Geruch von Salzwasser wehte mir entgegen. Wie alle Zimmer in Walhalla hatte dieser Raum sich den Angewohnheiten und Vorlieben des Bewohners angepasst, doch sowas hatte ich noch nie gesehen. Ebenholzfarbenes Parkett bedeckte den Boden der ganzen Suite. Vereinzelt zogen sich grüne und blaue Striche durch das Holz, bis sie zur Mitte hin immer mehr wurden. An der Stelle, wo sich bei mir der Baum befand, stand ein Pool. Von oben betrachtet sah das Zimmer so aus, als wäre der Pool eine Sonne und die Linien ihre Strahlen. Wie meine Suite war dieser Raum wie ein Kreuz geformt. Ebenso wie bei mir war das Schlafzimmer schlicht möbliert, nur waren die Vorhänge, die Decke und die flauschigen Kissen meergrün und -blau. Die Tür, hinter der sich das Badezimmer befinden musste, war geschlossen. Ich fand Percy letztendlich im Wohnzimmer, wo er sich gerade auf einem dunkelblauen Samtsofa ausstreckte. Auch bei ihm gab es eine Bücherwand, zwei Lehnstühle und einen Bildschirm. Tja, und dann war da noch der Kamin. Die Flammen dort drinnen züngelten in allen Farbtönen des Meeres. Aber am interessantesten war Percy selbst. Meergrüne Augen, schwarze Wuschelhaare, durchtrainierter Körper und ein sarkastisches Lächeln auf dem Gesicht. "Hey, ich bin Magnus." Er sah zu mir auf. "Percy.", sagte er keineswegs feindlich. Er sah sogar ziemlich nett aus. "Also darf ich mein Nachleben damit verbringen mich auf irgendeine Dämmerung vorzubereiten, die alle Killen wird. Habe ich den Sinn von Walhalla richtig verstanden?" Ich grinste und nickte. Auf einmal vibrierte der Runenanhänger um meinen Hals. Ich nahm ihn verdutzt ab. Jack, mein Schwert, nahm in meinen Händen Gestalt an. "Wo hast du sie versteckt? Wo ist sie???", fragte er hitzig. "Die Schwertdame, rück sie raus!" Verwirrt zog Percy einen Kugelschreiber aus seiner Hosentasche. Ich wollte zur Frage ansetzen, doch schon hatte Percy die Kappe abgedreht und hielt ein Schwert in der Hand. "BAM. Wo hast du diese Dame herbekommen?" Percy schien von dem sprechenden Schwert kein bisschen überrascht. Ich besah mir das Schwert genauer. Die Bronze leuchtete schwach. Über dem Griff war irgendein Zeichen eingeritzt, dass auf jeden Fall nicht Norwegisch war. Generell passte das Schwert nicht zu Walhalla. Es war etwas zu breit. "Von meinem Vater.", antwortete er nur. Ich blickte mehr außversehen als absichtlich über Percys Schulter. Auf dem Kaminsims standen einige Fotos, auf denen er mit verschiedenen Jugendlichen abgebildet war. Besonders oft allerdings mit einem düsteren Jungen mit schwarzem Haar. "Hast du eigentlich eine Familie?", fragte ich ihn. Schon als ich die Frage ausgesprochen hatte, bereute ich es. Doch anstatt meiner Frage auszuweichen, leuchteten seine Augen auf. "Jap. Eine kleine Schwester, Eltern, Freunde."
"Du bist also kein Halbgott?", fragte ich.
"Doch, schon. Aber ich will nichts mit der Göttlichen Linie zu tun haben. Erzähl ich dir ein anderes Mal. Meine Mutter hat nur wieder geheiratet.", erklärte er.
"Kennst du deinen Vater?" Er nickte nur. "Wir essen bald. Kommst du?"
"Worauf warten wir?", gab er zurück. Wir setzten uns im Bewegung. Ich machte Anstalten, um den Pool herumzugehen, doch er drückte nur irgendeinen versteckten Knopf. Eine Platte aus Ebenholz fügte sich nahtlos in das Parkett ein und verdeckte den Pool. Ich war echt gespannt, wie Percy gestorben war. Zusammen gingen wir zum Abendessen.
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Percy Jackson- Im Schutz der Nacht
FanfictionMal wieder eine Percy Jackson FF. Percy wird verraten, vom Camp, von den Göttern, von Annabeth. Weil er immernoch loyal gegenüber der Abendländischen Zivilisation ist, kehrt er ihnen den Rücken und flieht. Doch schon bald gerät er wieder in Schwieri...