Wir lassen einen Drachen steigen

390 17 2
                                    

Charly P.o.V

Erstarrt wie eine Statue stand ich auf der Stelle und wagte es nicht, mich zu bewegen. Der heiße und faule Atem des Drachen füllte die Ganze Halle aus. Aus meiner Tasche zog ich einen Dolch aus der Scheide an meinem Gürtel. Mir war bewusst, dass ich ihn damit nicht töten konnte, doch ich konnte dem Drachen wenigstens die Augen ausstechen.

Smaug begann in einer tiefen und mächtigen Stimme zu sprechen. Ich war jedoch zu erschrocken, um auch nur zu realisieren, über was Smaug und Bilbo sprachen. Vereinzelte Fetzten wie 'Fassreiter' oder 'Dieb' schwebten in der Suppe in meinem Hirn rum. Ich konnte rein gar nichts damit anfangen.

Timeskip

Rennen. Das war das einzige an das ich denken konnte. Von der einen Seite die Zwereg, von der anderen der Drache. Toll, entweder verbrannt oder aufgespießt. "Hier rüber!", rief Percy. Er quetsche sich gerade durch eine Spalte zwischen den Steinen. Ich folgte ihm hindurch. Nachdem ich mich irgendwie dadurch bekommen hatte, machte ich einen Schritt ins Nichts.
Percys Arm hielt mich gerade noch davon ab, ins Leere zu fallen. An die Wand gepresst stand ich auf einem kleinen Sims und hörte meinen eigenen Herzschlag lauter als alles andere. Meine Augen fielen beinahe heraus, als ich sah, wo wir gelandet waren. Die Schmiede der Zwerge! An den Seilen an der Decke hingen Waggons, die mit irgendwas gefüllt waren. Riesige Blasebälge waren an dem Ofen befestigt. Die Halle war unglaublich groß. "Folg mir!", flüsterte mir mein Bruder zu.

Er wandte sich um und ging vorsichtig den steinernen Sims entlang. Staub und kleine Steinbröckchen rieselten auf den Boden, doch das störte ihn nicht. Er lief einfach, sah nicht einmal nach unten. Percy setzte einfach nur einen Schritt vor den anderen. Nach kurzer Zeit erreichten wir das Ende vom Sims, der in eine löchrige Wand überging, an der man zu einem der Plateaus runterkettern konnte. Die anderen waren uns gefolgt uns stiegen nach mir nach unten. Als wir in einem Kreis unten standen, besprachen wir einen Plan. Ich frage mich ernsthaft, warum wir überhaupt noch Pläne besprachen, wo wir doch wussten, dass sie sowieso nicht funktionieren werden.

"Ich spüre Wasser." , sagte Percy.
"Wo denn?", antworteten alle gleichzeitig.
"Da oben. Ich hab genügend Kraft, den Damm zu brechen."
"Und was soll das bringen?", fragte Magnus.
"Er will den Drachen löschen.", murmelte Annabeth leise. Percy zuckte nur mit den Schultern. "Jetzt erstmal muss er herkommen."

Alle waren auf ihren Positionen. Percy und ich waren in der Nähe des Wassers, Alex der Lockvogel, weil sie sich am besten in einen Snack in der Größe eines Elefanten verwandeln konnte, und alle anderen hatten die Aufgabe, uns vor Zwergen zu verteidigen und dafür zu sorgen, dass der Drache nicht abhaute. "Alex, verwandle dich!", rief ich der, momentan weiblichen, Alex zu. Konzentriert schloss sie die Augen. Schon wuchs sie und bekam eine andere Farbe. Plötzlich bebte es. Erst war es ein Donnern, dann ein Wummern und schließlich ein Schrei. Der Schrei eines Drachen.

Alex verwandelte sich zurück und hechtete zur Seite, als die Zwerge auftauchten und sich umgehend hinter einer Säule versteckten. Feuerwände züngelten zwischen den Säulen hervor und ließen die Luft flimmern. "Ich glaube, wir brauchen keinen Lockvogel mehr."

Percy Jackson- Im Schutz der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt