Er wird mich noch mehr hassen

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Annabeth P.o.V

Wann kriegt Percy eigentlich in seinen Dickschädel, dass ich nur seinen Schwertarm ausschalten und ihn nicht umbringen wollte. Viele von euch fragen sich jetzt, wieso ich überhaupt den Bogen auf ihn gerichtet hatte. Um den Grund dafür zu erfahren, müssen wir genau einen Monat in der Zeit zurückreisen.

Ich hatte ein verDAMMtes Problem. Ich hatte mich in jemanden verliebt, der nicht Percy Jackson heißt. Und ich weiß, das ist eine miese Nummer, aber ich hatte mich in seinen Bruder verschossen. Wie sollte ich ihm das nur beibringen? Ich kann ja nicht einfach sagen: "Hallo Percy, ich habe mich in deinen Bruder verliebt und mache deswegen Schluss mit dir." Das schlimmste war, dass Percy nicht einmal wusste, dass Henry sein Bruder war. Und er würde mich hassen, wenn er es herausfände. Jedes Mal, wenn Percy mich küsste, tat es in meinem Herzen weh. Und ich wusste, seine Welt würde zusammenbrechen, wenn ich aus dem Nichts die Beziehung beende, womöglich würde er sich selbst die Schuld geben. Ich hatte ihn einfach nicht verdient, er war durch die Hölle gegangen, weil ich ihm so wichtig war. Und ich dankte ihm damit...

Ich lief gerade im Camp umher, als ich die gewohnte Stimme meiner Mom in meinem Kopf hörte, sie wieß mich an, in den Wald zu gehen, wo ich sie treffen sollte.
Sobald ich an der vereinbarten Stelle eingetroffen war, stand aber nicht nur Athene, sondern auch Zeus und ein, mir unbekannter Gott da. "Ihr wolltet mich sprechen?", fragte ich schüchtern. "Ja, Annabeth. Es geht um Percy. Genauer gesagt, um einen Austausch.", sagte Athene. Augenblicklich bekam ich Schuldgefühle, was, wenn sie herausgefunden haben, dass ich nicht mehr Percy liebte? "Was für einen Austausch?"
Sie machten mir den Vorschlag, Luke und Percy zu tauschen. Ich würde ihn wiedersehen, doch dafür musste ich Percy verlassen. "Mutter, ich liebe ihn. Das könnt ihr nicht tun!" Ich versuchte krampfhaft, sie vom Gegenteil zu überzeugen. "Lüg dich nicht selber an, Annabeth. Ich weiß es.", fauchte Athene. "Wie wollt ihr Luke überhaupt zurückholen?" Zeus sah seine Tochter vielsagend an. "Das hier ist Chaos. Er wird alles bewerkstelligen." Mit großen Augen sah ich den Mann vor mir an. Ich wusste, dass das hier nicht richtig war. Ich wusste, dass es Percy umbringen wird. Aber ich sagte Ja.

Tja, jetzt kennt ihr die traurige Geschichte. Als Henry erfuhr, dass ich ihn seinem Bruder vorzog, wollte er nichts mit mir zu tun haben. Ich vermisste den Geruch nach Meer und seine grünen Augen. Man könnte meinen, dass es Percys sind, doch es liegt viel Trauer in ihnen als in Henrys. Und jetzt musste ich mit ihm auf einen Auftrag und mein Geheimnis bei mir behalten. Das Leben vieler hing von uns ab, aber falls Percy herausfindet, dass auch Chaos ihn hintergangen hat, würde er alles hinschmeißen, egal, wie viele er retten könnte. Ich würde Luke erst wiedersehen, sobald ich zurück war. Zu meinem aktuellen Standort: Ich war auf dem Weg zu den Anderen, weil ich vorher noch etwas mit Chaos besprechen musste. Meine Gefährten würden auf einem riesigen Feld warten, dass wir zum trainieren benutzen werden. Chaos wollte, dass Percy und ich ein Team bildeten, da es ihm leidtat, dass er gestorben war. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und das Angebot ablehnen. Ich könnte das alles verhindern. Mal wieder wurde die Theorie bewiesen, dass der Tod gütiger war als die Liebe. Sogar Magnus zeigte mir die kalte Schulter. Ich war bei den anderen angekommen. Sie behandelten mich wie ein Außenseiter, was ich aber auch nicht anders verdient hatte. "Ihr bildet Teams und übt euch im Kämpfen. Ihr müsst einen Teamgeist entwickeln, bevor ihr losgeht.", befahl Thanatos. Mir wurde klar, dass Alex, Magnus, Percy, dieser unbekannte Kämpfer und vielleicht auch Charly bereits ein eingespieltes Team waren, sie mussten sich mit mir verbünden. Thanatos teilte uns in Zweierpaare ein. "Percy, du übst mit Annabeth den Kampf mit Schwert und Dolch.", sagte er vorsichtig. Er jedoch funkelte den Gott des Todes nur böse an und machte sich auf den Weg zum hinteren Teil des Platzes. Ohne Vorwarnung sauste sein Schwert auf mich nieder, ich konnte gerade nich meinen Dolch ziehen und den Schlag abblocken. "Was sollte das? Willst du mich umbringen?", fragte ich geschockt. "Nein, ich doch nicht. Ich hätte doch gar keinen Grund dazu.", antwortete er schnippisch, bevor er eine Finte von rechts antäuschte. Ich wollte gerade an der linken Seite verteidigen als ich merkte, dass das keine Finte war. Schon hatte Percy mit der Flachen Seite seines Schwertes, doch nicht minder fest, meine Hüfte verwundet. Ouch, das wird einen blauen Fleck geben.

Wir alle gönnten uns eine kurze Pause. Seit unserem ersten Kampf hatten wir kein Wort gewechselt. Charly beschloss, das Schweigen zu brechen. "Annabeth? Wieso hast du Percy eigentlich umgebracht? Machst du das immer, wenn du jemanden nicht mehr liebst?" Schockier sah ich sie an. Charly grinste aber nur und gab Percy einen High Five. "Die Geschichte geht euch nichts an.", sage ich. Aber mir war klar, dass ich irgendwann alles erzählen müsste.

Percy Jackson- Im Schutz der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt