Kapitel 26

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Ich grinste verschlafen in mich rein, während Nico schon wieder an meinem Bauch herumdrückte. ,,Was ist?", fragte ich, woraufhin er leise lachte. 

,,So bekomme ich dich also wach, ja?" Ich sah über meine Schulter zu ihm. ,,Möglich." Er lächelte und küsste mich, woraufhin ich erneut meine Augen schloss. Und schon ging der süßeste, aber zugleich auch nervigste Wecker der Welt los. 

Ich schmunzelte und löste mich von Nico, bevor ich in Louis Zimmer ging und ihn hochhob. ,,Dir auch einen guten Morgen, mein kleiner Prinz.", murmelte ich und drückte einen Kuss auf seinen Kopf, doch das schien ihn nicht zu interessieren. 

Er schrie und weinte weiter, während er sich an meinem T-Shirt festkrallte. Ich seufzte leise und strich über seinen Rücken. ,,Ist ja gut.", murmelte ich, während ich mit ihm in die Küche ging, wo Nico schon ein Gläschen und einen Plastiklöffel parat hielt. Ich lächelte ihn dankend an, bevor ich Louis auf seinen Stuhl am Esstisch setzte, mich auf den Stuhl neben ihm setzte und das Gläschen schüttelte, bevor ich es öffnete. 

,,So, mein kleiner Schreihals...", murmelte ich, bevor ich ihm den Löffel vor den Mund hielt. Doch er schob den Löffel von sich weg und streckte seine nun mit Brei beklebten Händchen nach mir aus. Ich seufzte schwer. ,,Ich hab nichts anderes für dich, Kleiner." 

Er streckte nur weiter seine Hände nach mir aus, woraufhin ich nach einem Feuchttuch griff und ihm erstmal den Brei von den Händen wischte, bevor ich ihn auf meinen Arm nahm. Und schon zog er an meinem Oberteil. Ich seufzte wieder. 

Nico drückte einen Kuss an meine Wange, woraufhin ich zu ihm sah. ,,Nicht hilfreich.", murmelte ich nur, woraufhin er mich entschuldigend betrachtete. ,,Was soll ich denn dann machen?" Ich lächelte. ,,Du kannst ihn ja füttern." Louis zog weiterhin an meinem Oberteil, woraufhin ich seufzend zu ihm sah. 

,,Na komm, Papa kann ja mal gucken, ob du dich von ihm füttern lässt." Ich lächelte Nico an und setzte Louis wieder auf seinen Stuhl, bevor ich mich vom Esstisch zurückzog. Nico betrachtete mich, woraufhin ich nur einen Kuss an seine Wange drückte. 

,,Ich kümmere mich dann mal um die Einladungen.", grinste ich, woraufhin er mich verdattert anstarrte. ,,Das ist unfair." Ich schüttelte mit dem Kopf. ,,Nein. Du hast gesagt ich darf die Einladungen machen, außerdem habe ich gerade das Gefühl, du verlernst wieder, wie man ein Baby füttert."

,,Und deshalb-" Ich grinste. ,,Jap.", war meine Antwort, bevor ich ins Schlafzimmer ging und mich den Einladungen widmete.

Ich sah belustigt grinsend zu Nico, als dieser sich eine halbe Stunde später seufzend zu mir auf das Bett fallen ließ, bevor er sich an mich kuschelte und sein Gesicht an meine Brust drückte.

Ich schmunzelte und strich durch seine Haare. ,,War er so schlimm?" Er gab nur ein "Hm" von sich, bevor er seinen Arm um mich wickelte. Ich drückte einen Kuss auf seinen Kopf. ,,Hat er definitiv von dir." 

Sofort sah er zu mir hoch. ,,Was?" Ich grinste nur. ,,Der Vater schlägt ziemlich stark bei ihm durch." Er betrachtete mich beleidigt, während ich nur belustigt grinste. 

,,YouTube hat übrigens Erpressungsmittel, das ich großartig auf unserer Hochzeit zeigen könnte." Ich öffnete nur wortlos meinen Mund, bevor ich ihn wieder schloss und meinen Kopf schüttelte. 

Er gluckste belustigt und betrachtete mich. Doch ich konnte noch einen draufsetzen. Ich grinste ihn an und küsste ihn kurz, bevor ich mich an ihn kuschelte.

Er betrachtete mich etwas skeptisch. ,,Was hast du vor?"
,,Guck bei YouTube. Hab dir über WhatsApp einen Link geschickt." Er schmunzelte. ,,Das habe ich mitbekommen.", war seine Antwort, bevor er nach seinem Hand griff. Ich grinste und betrachtete ihn ein wenig erwartungsvoll. Ich nervte ihn schon seit Wochen mit dem Song. Vielleicht auch seit Monaten.

Er seufzte, als er das Video abspielte, doch ich grinste nur. ,,Liebe dich.", flüsterte ich, bevor ich einen Kuss auf seine Wange drückte. Er begann zu lachen, als er die Explosion am Ende des Videos mitbekam, während ich das Grinsen nicht mehr von meinen Lippen bekam.

Er sah zu mir, während ich mich auf den Weg zur Küche machte. ,,Wo gehst du hin?" Ich sah verwirrt zu ihm, dann schmunzelte ich. ,,Nach was sieht's denn aus?", stellte ich die Gegenfrage.

Er lächelte nur und betrachtete mich. Ich seufzte. ,,Küche.", war dann meine Antwort, bevor ich in besagten Raum ging.

Kurz darauf spürte ich, wie er seine Arme um meinen Bauch wickelte, woraufhin ich mich schmunzelnd zu ihm umdrehte. Doch als ich nun seinen traurigen und leicht verletzten Blick sah, blinzelte ich verwirrt.

,,Was ist los?", fragte ich, während er mich an sich drückte. Ich strich durch seine Haare, als er sein Gesicht in meiner Halsbeuge verbarg. ,,Willst du vor oder nach der Hochzeit zurück in die USA?" Ich schluckte schwer. ,,Nach.", nuschelte ich dann nach einigen Minuten der Stille, in der sich ein beklemmendes Gefühl in meinem Hals und meiner Brust breitgemacht hatte. Ich sah zu ihm, als er schwer seufzte. 

,,Nico..." Er betrachtete mich, bevor er mich unterbrach. ,,Wann wolltest du es mir sagen?" Das war eine gute Frage. Ich wusste es selbst nicht. Ich zuckte nur ratlos mit den Schultern und knabberte an meiner Unterlippe - auch wenn ich wusste, dass er das hasste. ,,Chrissy. Du kannst mit mir reden." Ich nickte nur wortlos, während ich seinem enttäuschten Blick auswich. 

,,Wieso hast du es mir dann nicht gesagt?", fragte er leise. ,,Weil ich dich nicht verlassen will!", war meine umso lautere Antwort, bei der ich es auch noch auf grandiose Weise schaffte, mein Glas vom Tresen zu fegen, sodass dieses auf dem Boden zersprang. Er betrachtete mich erschrocken. ,,Ich will dich nicht mit Louis allein lassen, ich will nicht ein paar Tage nach unserer Hochzeit verschwinden, ich..." 

Nach und nach wurden meine Worte immer leiser, während ich begann hemmungslos zu schluchzen, woraufhin er mich in den Arm nahm und mir vorsichtig über den Rücken strich. ,,Es tut mir so leid.", schluchzte ich, woraufhin er still blieb. Ob das was Gutes war? Wohl eher nicht, denn sonst hatte er immer mit mir gesprochen. 

Mein Körper bebte, während ich zahlreiche, sinnlose Versuche unternahm, meinen Atem zu beruhigen und meine Tränen zu unterdrücken. 

,,Ist gut.", flüsterte er nach einer Weile, doch diese Worte klangen schon fast kalt, so als ob er mich von sich weisen wollte. Sie klangen leblos. Als ich zu ihm hochsah, lagen Unsicherheit und Sorge in seinem Blick. Er strich über meine Wange und seufzte. ,,Willst du reden?", fragte er dann leise, woraufhin ich nur still nickte. 

Er umarmte mich erneut, bevor er mich ins Wohnzimmer brachte, mich dort auf die Couch setzte und anschließend zurück in die Küche ging, wahrscheinlich, um die Scherben die dort auf dem Boden lagen einzusammeln. 

Einige Minuten später hielt er mir eine Packung Eis hin, woraufhin ich schmunzelnd zu ihm sah. Über den anderen Arm hatte er eine Decke gelegt. Ich nahm ihm schnell das Eis und die beiden Löffel ab. Er lächelte mich kurz aufmunternd an, bevor er sich zu mir setzte. "Na komm her." Er hob seinen Arm an, woraufhin ich mich seufzend an ihn kuschelte, während er mich in die Decke wickelte. 

,,Also. Was ist los?" Ich sah zu ihm hoch. ,,Ich glaube, dass das alles schwieriger als gedacht wird." Er nickte nur zustimmend. ,,Sieht ganz so aus. Wann ist denn dein Flug?" Ein weiteres Seufzen entwich mir, während ich mich enger an ihn kuschelte. ,,In acht Wochen." Er schluckte schwer. 

,,Verstehe.", murmelte er. ,,Dann heißt es wohl bald Lebewohl." Dieser Satz trieb mir erneute Tränen in die Augen. 

Denn er klang danach, dass es mit uns beiden wohl bald vorbei wäre.

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